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Hindi und Sanskrit

Landeslehrpreis geht an Monika Boehm-Tettelbach und Axel Michaels


Dass Lehre „Made in Heidelberg“ hoch im Kurs steht, lässt sich nicht nur am Export entsprechender Angebote ins Ausland ablesen. Zwei Programme des Südasien-Instituts zum Spracherwerb in Hindi und Sanskrit locken alljährlich zahlreiche Studierende aus aller Welt an den Neckar. Für diesen Unterricht erhielten jetzt die beiden Professoren Monika Boehm-Tettelbach und Axel Michaels den Landeslehrpreis.

Mit Comics lernen, gesehen in der

Mit Comics lernen, gesehen in der "Summer School of Spoken Sanskrit". Foto : Universität


Monika Boehm-Tettelbach hat 1999 ein „Sprachpraktisches Semester Hindi“ aus der Taufe gehoben, das es erlaubt, am Beginn des Studiums der Modernen Indologie die verbreitetste Sprache dieses Subkontinents in relativ kurzer Zeit zu erlernen – im Grunde beginnen alle Studierende ihr Studium ohne Kenntnisse in dieser Sprache, erläutert die Professorin. Ein Jahr später gründete Axel Michaels eine „Summer School in Spoken Sanskrit“. Sie widmet sich der Sprachpraxis dieser Art lingua franca Indiens, die außerhalb dieses Landes sonst nur als Schriftsprache gelehrt wird. „Sanskrit“, so Michaels, „stellt das grundlegende Werkzeug einer jeden Beschäftigung mit der Klassischen Indologie dar. Und egal, ob man einen historischen, literaturwissenschaftlichen, linguistischen, religionswissenschaftlichen, philosophischen oder ethnologischen Ansatz verfolgt, kommt man um die Beherrschung dieser Sprache nicht herum.“

Beiden Lehrangeboten ist gemeinsam, dass sie sich herumgesprochen haben in der Welt der Indologie und daher Studierende aus ganz Europa und darüber hinaus anlocken. Speziell für Heidelberg liegt ihr Nutzen in einer noch effizienteren Gestaltung des Studiums. Vor allem die Verkürzung der Studienzeiten führt Monika Boehm-Tettelbach als einen positiven Effekt an. Denn an Hindi kommt auch beim Studium der Modernen Indologie keiner vorbei. Daneben zeigt sie sich begeistert, dass über das rein Fachliche hinaus Freundschaften entstehen, sich eine Art Gemeinschaftsgefühl bildet. Verstärkt wird das noch durch einen mehrwöchigen und obligatorischen Aufenthalt des gesamten Kurses an einer indischen Partneruniversität.

Das Preisgeld in Höhe von 10 000 Euro wollen beide wieder in die Lehre investieren. Denn der Unterricht wird natürlich nicht von ihnen alleine erbracht, sondern – wie Monika Boehm-Tettelbach betont – von „hochmotivierten“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt. Dafür benötigt man finanzielle Mittel. Axel Michaels plant zudem eine „Weltneuheit“, nämlich ein Lehrbuch für gesprochenes Sanskrit. Und was wäre wohl die ideale Vorbereitung für eine Indienreise? Am besten, man kann beide Sprachen – Hindi und Sanskrit – sprechen, dann stünden einem sicher alle Türen und Tore offen.
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