Siegel der Universität Heidelberg
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Editorial

16 Paletten à 500 Kilo waren es, die kürzlich ein Schwerlaster bei der Universität Heidelberg anlieferte: acht Tonnen neue „Imagebroschüre“. Der Arbeitstitel, bei der Produktion notwendig, taucht nirgendwo gedruckt auf – die Titelseite des 80 Seiten starken Heftes trägt den Namen der Ruprecht-Karls-Universität und den Leitspruch „semper apertus“. Will sich die Universität ein neues Image geben? Ja und nein. Denn natürlich wird vieles fortgeschrieben von dem, was schon in früheren Auflagen dem Interessenten von außen die Universität charakterisierte. Auf der anderen Seite hat die intensive Diskussion im Zusammenhang mit dem „Elite“-Wettbewerb letztes Jahr der Universität einen Ruck gegeben und das Selbstbewusstsein gestärkt. Es ist wie mit dem neuen Strategiepapier (siehe Bericht oben rechts): Natürlich scheint die „Elite“-Diskussion überall subtil zwischen den Zeilen der neuen Imagebroschüre hervor, doch die Ruprecht-Karls-Universität macht sich unabhängig von politischen Stimmungsschwankungen – sie will nicht „Fähnchen im Wind“ im Kompetenzgezänk zwischen Bund und Ländern sein. Je 10 000 Exemplare in Deutsch und in Englisch zeigen ein Gesicht der Ruperto Carola, das sich aus vielen einzelnen Gesichtern zusammensetzt. Monatelang gingen Fotograf Peter Dorn und Graphiker Thomas Hoch durch Altstadt und Campus, hielten Begegnungen und Momentaufnahmen in Bildern fest und zeichneten so ein hochaktuelles „Image“ gerade für ausländische Leser. „Wir würden uns sehr freuen, auch Sie recht bald in Heidelberg persönlich begrüßen zu dürfen“, stellt Rektor Hommelhoff in seinem Grußwort heraus – zugleich eine Einladung an Wissenschaftler aus aller Welt, sich in Heidelberg der Forschung zu widmen, zu der es „im sinnvollen Miteinander sowohl des Abenteuers des Experiments als auch der Wünschelrute der Theorie“ bedarf, wie der Heidelberger Chemie-Nobelpreisträger Georg Wittig (1897-1987) in der Imagebroschüre zitiert wird.
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