Siegel der Universität Heidelberg
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Kompetenzzentrum mit Weltgeltung

Gutachter des Landesforschungsbeirats stellen nach einer umfassenden Evaluation der Informationswissenschaften an den Universitäten Baden-Württembergs in ihrem Abschlussbericht fest: Die Universität Heidelberg hat im Wissenschaftlichen Rechnen "herausragende Ergebnisse erzielt" und ein "Kompetenzzentrum mit Weltgeltung entwickelt".

 Ein Beispiel für die vielfältigen Forschungsarbeiten des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen

Ein Beispiel für die vielfältigen Forschungsarbeiten des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen (IWR): Mechanische und biomechanische Modelle und Simulationen werden genutzt, um Unfallabläufe zu rekonstruieren. Sie können auch in der Sportmedizin angewendet werden oder dienen zur komfortablen Gestaltung von Fahrgastzellen.

Als eindrucksvolle Bestätigung durch ein internationales und hochkarätig besetztes Expertengremium wertete Rektor Peter Hommelhoff das Ergebnis. "Außenstehende sind sich oft nicht der Tatsache bewusst, dass die Universität Heidelberg in den letzten zehn Jahren eine hervorragende Informatik aufgebaut hat", kommentierte Professor Hans Georg Bock aus dem Direktorium des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen (IWR). Bock hatte die Evaluation für die Universität Heidelberg koordiniert. "Offensichtlich kann diese Informatik mit ihrer zukunftsorientierten Schwerpunktsetzung sowohl im landesweiten als auch im internationalen Vergleich bestehen."

 Proteine sind die kleinsten bekannten Maschinen

Proteine sind die kleinsten bekannten Maschinen. Die Abbildung zeigt Myosin, das Motorprotein des Muskels. Die IWR-Forscher studieren derzeit, wie dieser molekulare Motor chemische in mechanische Energie umwandelt. Ihre Erkenntnisse sind direkt anwendbar, etwa im Bereich der zukunftsträchtigen Nanotechnologien.

Die Gutachter heben positiv hervor, dass am IWR neue wissenschaftliche Entwicklungen und Anwendungen flexibel und zeitnah aufgegriffen werden. "Die Verbindung zwischen Anwendung und Methodenentwicklung ist eng und erfolgreich." Im Vergleich zu anderen Standorten habe die Universität Heidelberg den Schwerpunkt eindeutig auf die Forschung gesetzt. Die Leistungen, so die Gutachter weiter, rechtfertigen diese Fokussierung auf wissenschaftliches Rechnen. "Die wissenschaftliche Qualität des Standortes ist insgesamt exzellent." Hier bearbeitete Themen, die intellektuelle Atmosphäre sowie die Infrastruktur heben die Gutachter mit Blick auf die Attraktivität des Standortes als erstklassige Randbedingungen hervor.

 Moderne Methoden der Mikroskopie erlauben tiefe Einblicke in das Innere der Zelle

Moderne Methoden der Mikroskopie erlauben tiefe Einblicke in das Innere der Zelle. Mit mathematischen Modellen wollen die IWR-Wissenschaftler beschreiben, auf welchen Routen Substanzen in der Zelle transportiert oder wie Wachstumssignale gebildet und an die verantwortlichen Instanzen weitergeleitet werden.

In ihrem Bericht stellen sie weiter fest, dass Kooperationen gezielt und erfolgreich gesucht und gepflegt werden. "Auf Grund ihrer Position kann sich die Universität die Partner aussuchen, die sie braucht." Besonders gelobt wird das fruchtbare und kompetitive Klima mit äußerst forschungsfreundlichen Strukturen. "Das mittel- bis langfristige wissenschaftliche Potenzial wird als exzellent bewertet." Als richtig stellen die Gutachter die klare strategische Entscheidung der Universität Heidelberg heraus, das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen im Rahmen des Solidarpaktes von Kürzungen freizustellen. Die weitere Entwicklung des Schwerpunktes sollte von Universität und Land unterstützt werden. Auch der zwischenzeitlich vom IWR beschaffte Superrechner, der auf Platz 35 unter den schnellsten Rechnern der Welt steht, wird von den Gutachtern ausdrücklich unterstützt.

Insgesamt sind 21 Forschergruppen der Universität Heidelberg evaluiert worden.

Michael Schwarz

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