Siegel der Universität Heidelberg
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Wilhelm und Else Heraeus-Seniorprofessur für Prof. Franz Eisele

17. Dezember 2007

Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung zeichnet Professor  Franz Eisele, Heidelberger Emeritus für Physik, mit einer Seniorprofessur für die Weiterentwicklung der Lehrerausbildung im Fach Physik aus – Ernennung am 21. Dezember 2007, 17.15 Uhr im Rahmen des Physikalischen Weihnachtskolloquiums, Großer Hörsaal Physik, Im Neuenheimer Feld 308

Mit dieser erstmals vergebenen Auszeichnung würdigt die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung das Engagement von Professor Dr. Franz Eisele, emeritierter Ordinarius für Physik, für die Neustrukturierung der Physiklehrerausbildung an der Universität Heidelberg. Als ehemaliger Studiendekan und Kontaktperson seiner Fakultät für Gymnasiallehrer ist Eisele mit den Realitäten und Problemen der Lehrerausbildung sowie des Physikunterrichts an Schulen bestens vertraut. Seit Jahren treibt er die Neugestaltung der Studiengänge im Fach Physik voran. Sein Verdienst ist es, als Fachwissenschaftler die hohe Bedeutung und die Dringlichkeit einer Reform der Lehrerausbildung erkannt zu haben. Aus Sicht der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung preiswürdig ist seine persönliche Entscheidung, sich dieser Problematik auch als Pensionär weiterhin mit voller Kraft zu widmen. Die "Wilhelm und Else Heraeus-Seniorprofessur" ist auf zwei Jahre befristet und beinhaltet ein monatliches Honorar.

Seit mehr als drei Jahrzehnten fördert die gemeinnützige Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung auf vielfältige Weise Forschung und Ausbildung im Bereich der Naturwissenschaften, insbesondere der Physik. Zu den aktuellen Schwerpunkten ihrer Tätigkeit gehört die Lehrerbildung, und zwar sowohl die Ausbildung an Universitäten als auch die Fort- und Weiterbildung. Unter maßgeblicher Beteiligung der Stiftung hat die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) im März 2006 "Thesen für ein modernes Lehramtsstudium im Fach Physik" verabschiedet. Darin wird eine Neukonzipierung der Lehramtsstudiengänge gefordert, die sich deutlicher als in der Vergangenheit an den tatsächlichen Erfordernissen des Lehramtes sowie an den Realitäten eines heutigen Lehramtsstudiums orientiert. Angestrebt wird die fachwissenschaftliche Ausbildung von Lehrkräften durch eigens auf Lehramtsstudierende zugeschnittene Curricula – im Gegensatz zur bisher üblichen, weitgehend gemeinsamen Ausbildung von Gymnasiallehrern und Diplomphysikern.

Mit der Einrichtung zeitlich befristeter "Seniorprofessuren" will die Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung diese Entwicklung vorantreiben. Die Auszeichnung wird an erfahrene Fachwissenschaftler aus der Physik vergeben, welche die hohe Bedeutung der Lehrerausbildung erkannt haben und sich aktiv für eine Verbesserung einsetzen. Ideale Kandidat(inn)en sind Wissenschaftler(innen) mit großer fachlicher Reputation, langjähriger Erfahrung in der Lehre, hoher Akzeptanz in ihrer Fakultät und – vor allem – herausragendem Engagement in Fragen der Lehrerausbildung und des Schulunterrichts.

Durch Professor Eiseles Wirken ist es in Heidelberg gelungen, auf dem Weg zu einer Reform der Lehrerausbildung vorbildlich voranzugehen. Die Struktur des neuen, inzwischen verabschiedeten Studiengangs für Lehramtskandidaten erlaubt es, viele Ideen aus dem erwähnten Thesenpapier der DPG in die Praxis umzusetzen. Die nächsten Schritte bestehen jetzt darin, Studieninhalte und Vorlesungen, Lehramtsseminare, Praktika, fachdidaktische Veranstaltungen und vieles mehr auszuarbeiten und zu erproben. Mit der Ernennung zum "Wilhelm und Else Heraeus-Seniorprofessor" verbindet die Stiftung die Erwartung, dass Professor Eisele seine diesbezüglichen Pläne mit Entschlossenheit umsetzt und er dabei die volle Unterstützung seiner Fakultät erfährt.

Die 1963 von dem Physiker und Industriellen Dr. Wilhelm Heinrich Heraeus (†1985) und seiner Ehefrau Else Heraeus (†1987) gegründete gemeinnützige Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung fördert Forschung und Ausbildung auf dem Gebiet der Naturwissenschaften. Sie arbeitet dabei eng mit der Deutschen Physikalischen Gesellschaft zusammen und gilt als die bedeutendste private Förderinstitution dieses Fachgebietes in Deutschland. Traditioneller Schwerpunkt der Aktivitäten der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung sind wissenschaftliche Seminare, Fachtagungen und Sommerschulen, die von der Stiftung organisiert und finanziert werden. Seit 1975 hat die Stiftung 400 "WE-Heraeus-Seminare" und weit über 100 größere Tagungen und "WE-Heraeus-Physikschulen" durchgeführt. Mit einem weiteren Förderprogramm bietet die Stiftung jungen Physiker/innen finanzielle Unterstützung für die Teilnahme an Tagungen der DPG.

Seit 1999 fördert die Stiftung im Rahmen ihres Programmbereichs "Ausbildung" eine Vielzahl von Projekten mit dem Ziel, das Interesse an den Naturwissenschaften zu verbreitern und insbesondere  den Schulunterricht im Fach Physik zu verbessern. Das sehr weite Förderspektrum reicht von Zuwendungen an Schulen, Universitäten und außerschulische Lernorte über die finanzielle Unterstützung der Herausgabe und Verbreitung von Büchern bis zur Organisation von Lehrerfortbildung. Besondere Anerkennung fanden Spenden der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung von jeweils 100 000 DM zur Erneuerung und Ergänzung der Lehrbuchbestände an insgesamt 42 Physik-Fachbereiche deutscher Universitäten, darunter auch die Universität Heidelberg (1997). – Eine herausragende Sonderaktivität der Stiftung war die finanzielle Beteiligung am Bau eines mit modernster Medientechnik ausgestatteten Hörsaals im Physikzentrum Bad Honnef (2003). Zu Ehren des Stifter-Ehepaares trägt das Gebäude den Namen "Wilhelm und Else Heraeus Hörsaal".

Weitere Informationen über Stiftung:
www.we-heraeus-stiftung.de
Tel. 06181 92 32 50, Fax 06181 92 32 515 
info@we-heraeus-stiftung.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
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