Siegel der Universität Heidelberg
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Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Wissenschaftsminister Peter Frankenberg: Stolz auf überragende Leistungen der Universitäten im Land

19. Oktober 2007

Zweite Runde im Exzellenz-Wettbewerb: Baden-Württemberg erhält weitere drei von sechs Elite-Universitäten – Damit stellt das Land insgesamt vier von neun Elite-Universitäten aus beiden Runden – Pressemitteilung der Landesregierung Baden-Württemberg

 

Mit Freiburg, Heidelberg und Konstanz erhält Baden-Württemberg weitere drei der bundesweit sechs "Elite-Universitäten" in der zweiten Runde des Exzellenz-Wettbewerbes. Das hat der Bewilligungsausschuss heute in Bonn entschieden. Förderungen für neun weitere Projekte aus dem Exzellenz-Programm gehen nach Stuttgart, Tübingen, Ulm sowie wiederum Freiburg, Heidelberg und Konstanz. Bereits in der ersten Runde waren Universitäten aus Baden-Württemberg mit einer Elite-Universität (Karlsruhe) und sieben weiteren Anträgen erfolgreich.

"Die baden-württembergischen Universitäten haben in der Exzellenzinitiative sensationell abgeschnitten. Dies unterstreicht die hervorragende Arbeit, die dort geleistet wird. Der Erfolg der Universitäten ist zugleich eine Bestätigung der Wissenschaftspolitik des Landes", sagten Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Wissenschaftsminister Professor Dr. Peter Frankenberg am Freitag (19. Oktober) anlässlich der Entscheidung im Exzellenz-Wettbewerb des Bundes und der Länder. "Bildung und Forschung sind entscheidende Faktoren für eine dynamische wirtschaftliche Entwicklung, Arbeitsplätze und Wohlstand. Sie gehören daher zu Recht auch in Zukunft zu den Kernbereichen unserer Politik", erklärte Ministerpräsident Oettinger.

Mit der Auswahl der Universitäten Freiburg, Heidelberg und Konstanz – als drei von sechs Universitäten in der dritten Förderlinie (Zukunftskonzepte) – stellt Baden-Württemberg die Hälfte der neu gekürten "Elite-Universitäten". Auch mit den fünf bewilligten Graduiertenschulen an den Universitäten Heidelberg (zwei Schulen), Konstanz, Stuttgart und Ulm sowie den vier bewilligten Exzellenz-Clustern in Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Stuttgart hat Baden-Württemberg nach den Worten Oettingers und Frankenbergs hervorragend abgeschnitten. "12 Bewilligungen für sechs Universitäten aus dem Land – von insgesamt 47 bewilligten Anträgen bundesweit – ergeben eine sehr gute Quote (rund 26 Prozent). Unser Dank und Glückwunsch gilt allen Universitätsangehörigen, die zu diesem Erfolg beigetragen haben."

Besonders erfreulich sei, dass nach beiden Runden acht von neun Landesuniversitäten in mindestens einer Linie der Exzellenzinitiative gefördert werden. "Eine solch breit aufgestellte Exzellenz gibt es sonst nirgendwo", sagten Oettinger und Frankenberg. Baden-württembergische Universitäten erhalten aus beiden Runden zusammen 621 Mio. Euro. Insgesamt stehen für die Exzellenzinitiative rund 1,9 Milliarden Euro zur Verfügung. Ein Viertel davon wird von den Ländern getragen. "Die Finanzierung des Landesanteils der baden-württembergischen Projekte stellen wir sicher", betonten der Ministerpräsident und der Minister.

"Durch die Exzellenzinitiative sind alle Universitäten besser geworden. Der Wettbewerb hat Aufbruchstimmung auch bei denen erzeugt, die bislang keine Förderung erhalten haben. Jede Universität hat sich mit ihren Anträgen hervorragend präsentiert und ist zur Stellung eines Vollantrags in mindestens einer der Förderlinien aufgefordert worden", unterstrichen Ministerpräsident Günther H. Oettinger und Wissenschaftsminister Frankenberg.

Übersicht über die Förderungen

Universität Freiburg
(1 Zukunftskonzept, 1 Exzellenzcluster)
Gefördert wird das Zukunftskonzept der Universität Freiburg mit insgesamt 87,1 Mio. Euro. Es trägt den Titel "Windows for Research". Der Minister hob hervor, mit ihrem Zukunftskonzept werde die Universität Freiburg zusätzliche Freiräume für kreative Forschungsarbeit schaffen. Frankenberg: "Weiterer Kernpunkt des Konzepts ist eine verstärkte Kommunikation zwischen den Disziplinen. Außerdem wird sich die Universität mit Hilfe ihres Zukunftskonzepts noch stärker zu einer internationalen Lehr- und Forschungsgemeinschaft entwickeln. Insgesamt wird Freiburg damit seine Chancen auf eine Platzierung in der Weltspitze der Forschung deutlich erhöhen."

In der ersten Runde der Exzellenzinitiative wurde bereits die "Spemann Graduiertenschule für Biologie und Medizin" in Freiburg bewilligt. Nun kommt das biowissenschaftliche Exzellenzcluster "Centre for Biological Signalling Studies (bioss)" hinzu. Frankenberg: "Ich freue mich sehr über die Bewilligung dieses Clusters, die Freiburg den Erfolg in der dritten Förderlinie der Exzellenzinitiative ermöglicht hat. Das Cluster wird sich zu einem sehr wichtigen Teil des Forschungsportfolios der Universität entwickeln. Die Forschung zu den molekularen Grundlagen und Prinzipien der biologischen Signalleitung ist wissenschaftlich sehr viel versprechend. Sehr zu begrüßen ist die enge Zusammenarbeit mit Wirtschaftsunternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen."

Universität Heidelberg
(1 Zukunftskonzept, 1 Exzellenzcluster, 2 Graduiertenschulen)
Minister Frankenberg hob hervor, dass Heidelberg damit eine der in der Exzellenzinitiative erfolgreichsten Universitäten ist. Sie war mit ihrem Zukunftskonzept "Realising the Potential of a Comprehensive University" erfolgreich. Insgesamt 81,0 Millionen Euro erhält sie zur Umsetzung des Konzepts. Frankenberg: "Die Universität Heidelberg hat erfolgreich ihre Stärken als große Volluniversität in die Waagschale geworfen. Sie wird nun ihre herausragenden Forschungsgebiete gemeinsam mit Partnern weiter stärken. Der Bewilligungsausschuss hat anerkannt, dass Heidelberg schon heute eine exzellente Universität ist. Der Erfolg ihres Zukunftskonzeptes wird der Universität nun einen weiteren Sprung nach vorne ermöglichen."

Zu den wichtigsten Einzelmaßnahmen an der Universität Heidelberg zählen die Allianz zwischen dem Zentrum für Molekulare Biologie der Universität und dem Deutschen Krebsforschungszentrum sowie das "Marsilius-Kolleg für Interdisziplinäre Studien". In Heidelberg laufen aus der ersten Ausschreibungsrunde bereits zwei Exzellenzprojekte: das Exzellenzcluster "Cellular Networks" und die Graduiertenschule
"Fundamental Physics". In der zweiten Runde kommen ein weiteres
Cluster und zwei weitere Graduiertenschulen hinzu.

Bewilligt wurde das Heidelberger Exzellenzcluster "Asia and Europe in a Global Context: Shifting Asymmetries in Cultural Flows". Der Minister hob hervor, dass damit nach dem Konstanzer Exzellenzcluster ein zweites geisteswissenschaftliches Cluster in Baden-Württemberg eingerichtet wird. Frankenberg: "Der Erfolg des Clusters bestätigt die große Leistungsfähigkeit der geisteswissenschaftlichen Forschung an der Universität Heidelberg. Die Arbeiten zu den Beziehungen zwischen den Kulturen Asiens und Europas sind von großer, auch aktueller Bedeutung."

Heidelberg erhielt für die Graduiertenschule "Mathematical and Computational Methods for the Sciences" den Zuschlag. Minister Frankenberg hob hervor, dieser Erfolg bestätige die ausgezeichnete, auch international viel beachtete Arbeit der Universität auf dem Gebiet des Wissenschaftlichen Rechnens. "Die Graduiertenschule wird wichtige Beiträge zur Entwicklung vieler Fachbereiche der Universität
Heidelberg liefern, von der Mathematik und den Naturwissenschaften bis hin zur Medizin und zu den Geisteswissenschaften. Wie nur an wenigen vergleichbaren Einrichtungen weltweit wird hier ein interdisziplinärer Ansatz verwirklicht."

Mit der "Hartmut-Hoffmann-Berling International Graduate School of Molecular and Cell Biology" kann sich die Universität Heidelberg über eine weitere bewilligte Graduiertenschule freuen. Frankenberg: "Dieser Erfolg rundet das herausragende Abschneiden der Universität Heidelberg ab. In Heidelberg werden nun insgesamt drei Graduiertenschulen und zwei Exzellenzcluster gefördert. Die neue Graduiertenschule wird zusammen mit dem bereits bestehenden Cluster "Cellular Networks" zu einer Bündelung und weiteren Verstärkung der bereits herausragenden Heidelberger Expertise zur Molekularbiologie und Biochemie beitragen."

Universität Konstanz
(1 Zukunftskonzept, 1 Graduiertenschule)
Bewilligt wurde das Zukunftskonzept der Universität Konstanz. Es trägt den Titel "Modell Konstanz – towards a culture of creativity". Dazu Professor Frankenberg: "Die Universität Konstanz hat mit großem Erfolg auf ihr besonderes Profil als kleine, forschungsorientierte Universität gesetzt. Kreativität und Innovation in Forschung und Lehre werden Konstanz zu einem führenden Zentrum für junge Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher in Europa machen. Ich freue mich sehr, dass Konstanz als einzige Universität dieser Größe den Exzellenzstatus erreicht hat."

In Konstanz sollen neue interdisziplinäre Forschungszentren und Graduiertenkollegs zu "Zellen der Kreativität" werden. Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wird ein "Zukunftskolleg" eingerichtet. Mit insgesamt 80,2 Millionen Euro wird das Konstanzer Zukunftskonzept gefördert. Die Universität war in der ersten Runde der Exzellenzinitiative bereits mit ihrem Exzellenzcluster "Kulturelle Grundlagen von Integration" erfolgreich.

In der zweiten Runde wurde die beantragte Graduiertenschule "Chemical Biology" bewilligt. Der Wissenschaftsminister gratulierte der Universität zu diesem Erfolg, der den Grundstein für die Bewilligung des Konstanzer Zukunftskonzepts gelegt habe. Die Graduiertenschule befasst sich mit den molekularen Lebenswissenschaften im Grenzbereich zwischen Chemie und Biologie. Frankenberg: "Die Graduiertenschule fügt sich konsequent in das Profil der Universität ein und spielt eine tragende Rolle für ihre Strategie, zu einem weltweit attraktiven Zentrum für herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs zu werden."

Universität Stuttgart
(1 Exzellenzcluster, 1 Graduiertenschule)
An der Universität Stuttgart wurde das Exzellenzcluster "Simulation Technology" bewilligt. Der Wissenschaftsminister sagte dazu: "Die Forschungsarbeiten zur Simulationstechnologie versprechen vielfältigen Nutzen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, in der Medizin und anderen Bereichen. Das Cluster verbindet einen interdisziplinären Ansatz mit einer klaren Vision: Eine einheitliche Simulationsumgebung mit breiten Einsatzmöglichkeiten soll geschaffen werden.

An der Universität Stuttgart wurde außerdem über die "Graduate School for advanced Manufacturing Engineering" positiv entschieden. Die Graduiertenschule wird sich sieben interdisziplinären Forschungsfeldern widmen und damit einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung der Fachrichtung "Manufacturing Engineering" leisten. Minister Frankenberg: "Bemerkenswert ist die große Bedeutung dieser Einrichtung für die Wirtschaft gerade in Baden-Württemberg. Die Wirtschaft ist auf Erkenntnisfortschritte in der Grundlagen- und angewandten Forschung zum Engineering von Produktionssystemen stark angewiesen. Die Graduiertenschule wird in enger Zusammenarbeit zwischen Grundlagenforschung, angewandter Forschung und industrieller Forschung hier Wesentliches leisten. Ich freue mich, dass die Universität Stuttgart mit dem Cluster und der Graduiertenschule zwei Erfolge in der Exzellenzinitiative feiert."

Universität Tübingen
(1 Exzellenzcluster)
Die Universität Tübingen war mit dem Exzellenzcluster "Interdisciplinary Center for Integrative Neuroscience (CIN)" erfolgreich. Minister Frankenberg: "Ich freue mich sehr, dass Tübingen mit diesem Antrag, der bereits in der ersten Runde sehr positiv bewertet worden war, nun zum Zuge kommt. Die bereits heute exzellente neurowissenschaftliche Forschung in Tübingen wird dadurch zusätzlich gestärkt. Die Forschungsarbeit des Clusters bietet großes Potenzial für die Klärung von Grundlagenfragen der Neurowissenschaften, aber auch für Anwendungen in der klinischen Praxis."

Universität Ulm
(1 Graduiertenschule)
Die Universität Ulm erhält die "International Graduate School in Molecular Medicine". Dazu Minister Frankenberg: "Dieser Antrag hat eine der besten Bewertungen aller Anträge in der Exzellenzinitiative erhalten. Ich gratuliere der Universität Ulm zu diesem großen Erfolg. Der Antrag hat sowohl durch die Exzellenz der beteiligten Forscherinnen und Forscher als auch durch ein bis ins Detail durchdachtes Ausbildungskonzept überzeugt. In der weiteren strategischen Entwicklung der Universität Ulm, für die die Molekulare Medizin ein zentrales Forschungsgebiet ist, wird die Graduiertenschule eine wichtige Rolle spielen."

Rückfragen bitte an:
Staatsministerium Baden-Württemberg
Pressestelle der Landesregierung
pressestelle@stm.bwl.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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