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Das Erfahrungswissen nutzen

26. September 2007

Seniorprofessoren stellen ihr Potenzial der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg zur Verfügung – Vielfältige Tätigkeiten ehemaliger Dozenten auch nach der Verabschiedung in den Ruhestand


Mit Mitte 60 in den Ruhestand, das gilt für einige der Professoren und Mitarbeiter der Universität Heidelberg nicht. Auch nach dem eigentlichen Zeitpunkt ihrer Emeritierung oder Pensionierung sind sie weiter an der Universität tätig und lassen andere auf unterschiedliche Weise an ihrem Wissen teilhaben.

Um den reichen Erfahrungsschatz ausgewählter Professoren auch nach der Emeritierung oder Pensionierung in besonderer Weise aktiv nutzen zu können, ohne jedoch dem Nachwuchs den Zugang zu einer Professur zu versperren, hat die Universität den Ehrentitel des Seniorprofessors eingeführt. Mit dem Titel der Seniorprofessur ehrt die Ruprecht-Karls-Universität Professoren, die sich als ausgezeichnete Forscher und akademische Lehrer, aber auch um die gesamte Universität verdient gemacht haben.

Mittlerweile dreimal hat der Rektor der Ruperto Carola den ehrenvollen Titel Seniorprofessor vergeben. Der erste Träger der "distinguished senior professorship", wie der Seniorprofessor vollständig heißt, ist der Wirtschafts- und Sozialgeograph Peter Meusburger. Es folgten Professor Detlef Junker, der Gründungsdirektor des Heidelberg Center for American Studies, und der Physikochemiker und Bioquant-Gründungsdirektor Professor Jürgen Wolfrum.

Die jeweiligen Aufgaben der einzelnen Seniorprofessoren sind individuell zugeschnitten und sollen der Universität Heidelberg einen sichtbaren Ertrag bringen. "Aufgabe eines Seniorprofessors mag es sein, eine wissenschaftliche Einrichtung zu etablieren und zu konsolidieren; oder in strukturierten Promotionsprogrammen den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern; tatkräftig mit dazu beizutragen, die gewachsenen Lehraufgaben in einer Fakultät zu bewältigen; oder internationale Partnerschaften unserer Universität zu pflegen," so Rektor Professor Peter Hommelhoff. Zwar erhalten die Seniorprofessoren eine kleine Aufwandsvergütung, aber nicht um das Geld soll es gehen, sondern um die Ehre. Die Würde wird auf Lebenszeit verliehen.

Ein weit gestreutes Aufgabenfeld deckt auch nach seiner Pensionierung Dr. Rolf Busam ab, der als Akademischer Direktor am Mathematischen Institut tätig war. Er hält weiterhin Vorlesungen und Seminare und führt Prüfungen der Lehramtsstudierenden im Fach Mathematik durch, die er auch in Wochenendseminaren im Odenwald auf das Examen vorbereitet. Daneben ist Dr. Busam EDV- und WWW-Beauftragter des Instituts. Die Lehrerweiterbildung an der Fakultät für Mathematik und Informatik fällt ebenfalls in seinen Aufgabenbereich – eine Tätigkeit, die Dr. Busam als besonders wichtig einschätzt und mit Begeisterung durchführt. Auch für Sondereinsätze ist der Mathematiker immer noch zu begeistern, so lag die Organisation der Nacht der Wissenschaften, die am 10. November 2007 stattfinden wird, in seinen Händen. Den Spaß an seinem Beruf und den Bedarf an Dozenten führt Dr. Busam als Gründe für seine weitere Tätigkeit an der Universität an.

Mit Professor Klaus Maas ist ein weiterer ehemaliger Professor der Universität Heidelberg nach seiner Pensionierung weiter für seine Alma Mater aktiv. Nicht als Seniorprofessor, sondern durch das Ordnen von Nachlässen und wertvollen Fachbüchern hat Professor Maas sehr dazu beigetragen, das große historische Erbe der Heidelberger Chemie sichtbar zu machen.

Die Beispiele an der Ruperto Carola zeigen, dass der Eintritt ins Rentenalter keineswegs gleichbedeutend mit einem Verlust der Arbeitskraft ist. Sondern dass das Erfahrungswissen älterer Menschen enorme Beiträge auf den unterschiedlichsten Gebieten leisten kann.
Katinka Krug

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Pressesprecher der Universität Heidelberg
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