Siegel der Universität Heidelberg
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Symposion zum 100. Geburtstag von Nobelpreisträger Hans Jensen in Heidelberg

6. Juni 2007

“Fundamental Physics and the Shell Model” - Wissenschaftliches Symposion und feierliche Benennung des Institutsgebäudes Philosophenweg 16 (Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg) als „Jensen-Haus“ am 22. Juni 2007 – Jensen-Gastprofessur ab 2008


Aus Anlass des 100. Geburtstages des Heidelberger Physik-Nobelpreisträgers J.H.D. Jensen veranstalten die Fakultät für Physik und Astronomie und das Institut für Theoretische Physik der Universität Heidelberg am 22. Juni 2007 ab 14.00 Uhr im großen Hörsaal am Philosophenweg 12 ein wissenschaftliches Symposion. Anschließend wird das Institutsgebäude Nr. 16 in „Jensen-Haus“ benannt. Ab 2008 wird eine Jensen-Gastprofessur ausgeschrieben.

Jensen erhielt 1963 den Physik-Nobelpreis zusammen mit Maria Goeppert-Mayer für die Entwicklung des so genannten Schalenmodells, das erstmals eine Erklärung der „magischen Zahlen“ lieferte: den Protonen- und Neutronenzahlen von Elementen mit besonderen Stabilitätseigenschaften und herausragenden Häufigkeiten.

Er war 1949 auf Betreiben Walter Bothes (Nobelpreis 1954) von der Technischen Hochschule Hannover nach Heidelberg berufen worden, wo es nach Kriegsende einen neuen Lehrstuhl für Theoretische Physik gab. Neben seiner Arbeit an kern- und teilchenphysikalischen Fragestellungen setzte er sich für den Wiederaufbau der Physik in Heidelberg ein, und es gelang ihm, viele bekannte Physiker dafür zu gewinnen. Ein Beispiel ist der Experimentalist Hans Kopfermann, der 1953 aus Göttingen kam und anschließend im Haus Philosophenweg 16 wohnte, wo Jensen das Institut für Theoretische Physik gründete. Es ist heute eines von zwei Gebäuden dieses Instituts.

Jensen hatte im Zusammenhang mit seinem Bemühen, Kopfermann nach Heidelberg zu berufen, den Kauf dieses Hauses durch das Land Baden-Württemberg unterstützt. Auf Wunsch der Eigentümer, der Familie Merton, sollte das Haus durch die Universität genutzt werden. Der Kaufvertrag mit der Familie Merton wurde 1953 unterzeichnet.

Aus Anlass der Benennung des frisch renovierten Institutsgebäudes als „Jensen-Haus“ am 22. Juni wird eine Bronzetafel mit dem Relief von Hans Jensen enthüllt, die der Darmstädter Künstler Professor Thomas Duttenhoefer gestaltet hat, zusammen mit einer Bronzeplastik. Beide Objekte sind durch großzügige Förderung seitens der Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg, ermöglicht worden. Die Stiftung der Freunde der Universität leistete Beiträge zu einer begleitenden Ausstellung im Institut.

Beim Symposion am 22. Juni ab 14.00 Uhr gibt es (englischsprachige) Vorträge von Hans Weidenmüller über das Schalenmodell, von Berthold Stech über persönliche Erinnerungen an Jensen, sowie vom Münchner Astrophysiker Wolfgang Hillebrandt über Supernova-Explosionen vom Typ II und den Zusammenhang zum Schalenmodell in der Elementsynthese. Um 17.15 Uhr im Physik-Kolloquium spricht der Darmstädter Physiker Peter Armbruster über die Synthese der schwersten schalenstabilisierten Elemente bis zum, und jenseits vom Roentgenium (deutsch auch Röntgenium) mit dem Symbol Rg und der Ordnungszahl 111.

Für 2008 wird eine Jensen-Gastprofessur ausgeschrieben, die ebenfalls durch die Klaus Tschira Stiftung finanziert wird. Fünf Jahre werden prominente Physiker  in wechselnder Besetzung und für unterschiedliche Zeiträume diese Position am Institut für Theoretische Physik bekleiden, Seminare veranstalten, forschen und jeweils einen allgemeinverständlichen Vortrag für die Öffentlichkeit halten.

Rückfragen bitte an:
Dr. Georg Wolschin
Institut für Theoretische Physik
Philosophenweg 16
Tel. 06221 549415, Fax 549333
wolschin@uni-hd.de
http://www.thphys.uni-heidelberg.de/

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg

Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
http://www.uni-heidelberg.de/presse

Irene Thewalt
Tel. 06221 542311, Fax 542317
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
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