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Heidelberger Team fand Neues über den Schwertransport durch den Kernporen-Tunnel

13. April 2007

Aktuell in "Molecular Cell": Prof. Dr. Ed Hurt (Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg) zum Export der Ribosomen aus dem Zellkern in das Zytoplasma


Bei der Eiweißsynthese verknüpfen die Ribosomen unter Zuhilfenahme eines Bauplans, der in der Boten-RNA (mRNA) niedergeschrieben ist, die Aminosäuren zu langen Polypeptideketten. Die Ribosomen, die aus einer großen (60S) und kleinen (40S) Untereinheit bestehen, befinden sich im Zytoplasma der Zelle, werden aber zunächst im Zellkern zusammengebaut. Das bedeutet, das die ribosomalen Untereinheiten nach ihrer Fertigstellung den Zellkern über die Kernporen, auffällige Tunnelkanäle in der Kernhülle, verlassen müssen.

Bei den ribosomalen Untereinheiten handelt es sich um große Transportgüter, die gerade noch so durch die Kernpore hindurchpassen. Hurt: "Man kann daher von einem ‚Schwertransport' ausgehen, bei dem mehrere Zugmaschinen für den sicheren und effizienten Transport benötigt werden". Diese Zugmaschinen sind die Kerntransport-Rezeptoren, die durch den Kernporenkanal hindurchtreten können. Es konnte gezeigt werden, dass gleich mehrere Export-Rezeptoren an der großen ribosomalen Untereinheit im Zellkern andocken. Bei einem dieser Rezeptoren (dem Mex67-Mtr2 Komplex) konnte der Andock-Vorgang aufgeklärt werden. Der Mex67-Mtr2 Transporter hat auf seiner Oberfläche eine lange Furche, die komplementär zu einer Oberflächenstruktur des Transportguts (einer RNA-Doppelhelix der 60S-Untereinheit) ist.

Originaltext: "Nuclear export of ribosomal 60S subunits by the general mRNA export receptor Mex67-Mtr2", Molecular Cell, 13. April 2007



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