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"Auf, Indien, erobere die Welt mit Deiner Spiritualität!"

13. April 2007

Neuerscheinung: "Westliche Formen des Hinduismus in Deutschland. Eine Übersicht" – Herausgeber: Professor Michael Bergunder vom Wissenschaftlich-Theologischen Seminar der Universität Heidelberg


"Auf, Indien, erobere die Welt mit Deiner Spiritualität." Dieser Ausspruch des neo-hinduistischen Reformers Vivekananda versinnbildlicht auf eindrückliche Weise den Beginn einer Internationalisierung südasiatischer Religionstraditionen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Als deren Ergebnis gibt es auch im deutschsprachigen Raum eine fast hundertjährige westliche Rezeptionsgeschichte des Hinduismus, wobei einige Religionsgemeinschaften in der Öffentlichkeit zeitweise ein gewisses Aufsehen erregt haben.

Nun liegt ein Buch vor, das eine problemorientierte, interdisziplinär angelegte Übersicht über die Situation im deutschsprachigen Raum gibt. Die Kennzeichnung als "westliche Formen des Hinduismus" ist für einige der behandelten Religionsgemeinschaften durchaus umstritten, aber als griffiges Gegenprogramm zu gängigen Bezeichnungen wie "Jugendreligionen", "konfliktreiche religiöse Bewegungen", "Sekten und Psychogruppen" etc. sicher nicht ganz ungeeignet.

Im Zentrum der Publikation steht die Frage, wie hinduistische Traditionen im kulturellen Kontext Europas adaptiert und reinterpretiert werden und welche Interdependenzen sich zu zeitgenössischen religiösen Bewegungen in Südasien feststellen lassen. Damit soll zugleich ein Beitrag zur konzeptionellen Durchdringung dieses Themenfeldes aus religionswissenschaftlicher Perspektive geleistet werden. Wichtige Gruppierungen, wie Hare Krishna (ISKCON), Transzendentale Meditation, Osho-Bewegung, Brahma Kumaris, Sai Baba, Thakar Singh, werden einzeln besprochen und analysiert.

Die Erforschung religiöser Transformationsprozesse kann nur dann erfolgreich sein, wenn sie auch die Reflexion und das Selbstverständnis der einzelnen Religionsgemeinschaften mit einbezieht. Dies ist bei dem hier verhandelten Thema in der Forschung nicht immer in ausreichendem Maße geschehen. Deswegen kommen auch drei Stimmen zu Wort, die exemplarisch aus einer Innenperspektive über ihre religiöse Identität berichten.

Die Erforschung esoterischer und neuer religiöser Bewegungen im globalen Maßstab und ihr Transfer über Kulturgrenzen hinweg ist eines der zentralen Forschungsschwerpunkte der Abteilung Religionswissenschaft und Missionswissenschaft des Wissenschaftlich-Theologischen Seminars der Universität Heidelberg.

Bibliographische Angaben: Bergunder, Michael (Hrsg.): Westliche Formen des Hinduismus in Deutschland. Eine Übersicht. Halle: Franckesche Stiftungen zu Halle, 2006. [ISBN: 3-931479-76-5, Preis: 12,80 €]



Weitere Informationen unter:
http://theologie.uni-hd.de/rm/publikationen/

Rückfragen bitte an:
Ellen Weinel, Sekretariat Prof. Michael Bergunder
Wissenschaftlich-Theologisches Seminar der Universität Heidelberg
Tel. 06221 543290
ellen.weinel@wts.uni-heidelberg.de

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Pressesprecher der Universität Heidelberg
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Irene Thewalt
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