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Neue Abteilung Neuroonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg

13. Februar 2007

Professor Dr. Wolfgang Wick als Ärztlicher Direktor seit 2007 im Amt – Schwerpunkte sind Erforschung und Behandlung von bösartigen Hirntumoren und Neuroimmunologie


Professor Dr. Wolfgang Wick, Leiter der neuen Abteilung Neuroonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg.  
Professor Dr. Wolfgang Wick, Leiter der neuen Abteilung Neuroonkologie am Universitätsklinikum Heidelberg.
Foto: Universitätsklinikum Heidelberg

Am Universitätsklinikum Heidelberg ist eine neue Abteilung eingerichtet worden: Seit Januar 2007 werden Patienten mit Hirntumoren im Kopfklinikum in der Abteilung für Neuroonkologie unter Leitung des jüngsten Ordinarius für Neurologie in Deutschland, Professor Dr. Wolfgang Wick (36), der aus Tübingen berufen wurde, betreut.

Damit wurde eine der ersten eigenständigen Abteilungen und einer der ersten Lehrstühle für Neuroonkologie in Deutschland geschaffen. "Patienten mit Hirntumoren brauchen eine besondere interdisziplinäre Versorgung. Außerdem besteht hier ein hoher Bedarf an der Entwicklung innovativer Konzepte für die Behandlung der bislang oft unheilbaren Erkrankungen", erklärte Professor Dr. Eike Martin, Leitender Ärztlicher Direktor des Klinikums, bei einer Pressekonferenz am 13. Februar 2007 in Heidelberg.


Förderung durch Hertie-Stiftung – Klinische Kooperationseinheit des DKFZ


Das attraktive innovative Konzept dieser interdisziplinären Abteilung wurde gemeinsam von Klinikum, Fakultät und dem Deutschen Krebsforschungszentrum DKFZ, Heidelberg, im Rahmen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen entwickelt und wird von der Hertie-Stiftung gefördert. Die Abteilung verfügt über 16 stationäre Betten und ambulante sowie tagesklinische Behandlungsmöglichkeiten. Wissenschaftlich ist die Abteilung als klinische Kooperationseinheit an das DKFZ angegliedert.

Im Vordergrund steht die interdisziplinäre Zusammenarbeit: Die Neuroonkologie ist eine komplexe Disziplin, in der diagnostisch Neuroradiologen und Neuropathologen und therapeutisch Neurologen, Neurochirurgen, Strahlentherapeuten, internistische und pädiatrische Onkologen gemeinsam Patienten unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Prognose mit primären Hirntumoren (Gliomen sowie primären ZNS-Lymphomen) und sehr häufig Patienten mit Absiedelungen anderer Tumore in das zentrale sowie das periphere Nervensystem betreuen.


Klinische Studien und Sterbebegleitung bei Patienten mit Hirntumoren


"Im Mittelpunkt unserer klinischen Arbeit stehen die Koordination der Therapie neuro-onkologischer Patienten, die Durchführung von Chemotherapien, die Konzeption klinischer Behandlungspfade sowie klinischer Studien," erklärte Professor Wick. "Aber auch Hilfe bei der Begleitung sterbender Menschen mit Hirntumoren, die oft nur eine Lebenserwartung von ein bis zwei Jahren oder weniger haben, ist eine wichtige Aufgabe."

Die von der Landesstiftung Baden-Württemberg und vom BMBF geförderten Forschungsschwerpunkte liegen in experimentellen stammzellbiologischen und immunologischen Therapieansätzen. Jüngste, hochrangig publizierte Forschungsergebnisse waren die Entschlüsselung von Signalwegen, mit denen Hirntumore möglicherweise therapeutische Stammzellen anlocken können, sowie erste Ergebnisse einer innovativen Kombinationstherapie aus konventioneller Strahlentherapie gemeinsam mit dem neuen Angiogenese-Hemmstoff Enzastaurin. Die Umsetzung dieser präklinischen Arbeiten in eine Therapiestudie soll noch in diesem Jahr in Heidelberg erfolgen.


Neuroimmunologischer Schwerpunkt am Kopfklinikum


Ebenfalls aus Tübingen kommt der Stellvertretende Leiter der Abteilung, Privatdozent Dr. Michael Platten, dessen wissenschaftlich-klinisches Spektrum die experimentelle Immunologie mit der Tumorzellimmunologie verknüpft. Seine klinischen und wissenschaftlichen Arbeiten werden durch eine der Abteilung assoziierte Helmholtzhochschulgruppe auch den Neuroimmunologischen Schwerpunkt am Kopfklinikum verstärken.

Professor Wick gilt als einer der renommiertesten Neuroonkologen in Deutschland. Nach Studium und Forschungsaufenthalten in Bonn, London und Boston hat er sich in seiner Dissertation bei Professor Dr. Otmar Wiestler in Bonn bereits mit den genetischen Ursachen der Metastasierung von Hirntumoren befasst. Seine Ausbildung als Neurologe absolvierte er am Universitätsklinikum Tübingen, wo er zuletzt als Leitender Oberarzt tätig war und sich über die molekularen Mechanismen des Glioms habilitiert hat. Neben den grundlagenwissenschaftlichen Arbeiten betreut er für die Neuroonkologische Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft nationale und für die "European Association for Research and Treatment of Cancer internationale" Studien.


Kontakt:
Professor Dr. Wolfgang Wick
Telefon: 06221 / 56 7075 (Sekretariat)
E-Mail: wolfgang.wick@med.uni-heidelberg.de

Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 56 45 36
Fax: 06221 / 56 45 44
Handy: 0170 / 57 24 725
E-Mail: Annette_Tuffs@med.uni-heidelberg.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg

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