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Gleichstellungsbeauftragte der Universität Heidelberg legte Senat Tätigkeitsbericht vor

1. Februar 2007

Prof. Jadranka Gvozdanovic konzentrierte sich auf drei Schwerpunkte ihrer Arbeit: Vereinbarkeit von Familie und Karriere, Wissenschaftlerinnen an der Universität Heidelberg und Förderung der Nachwuchswissenschaftlerinnen


Der Tätigkeitsbericht der Gleichstellungsbeauftragten, den sie dem Senat bei seiner Sitzung am 30. Januar 2007 vorlegte, konzentrierte sich auf drei Schwerpunkte der Gleichstellungstätigkeit:


Vereinbarkeit von Familie und Karriere

Dieser Tätigkeitsbereich kommt allen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der Universität zugute, er ist also geschlechtsneutral. Zu diesem Schwerpunkt zählt in erster Linie das vom Gleichstellungsbüro mitbetreute Kinderhaus der Universität, in dem sich die Kinderkrippe Im Neuenheimer Feld 685 mit 25 Plätzen für Kinder von acht Wochen bis drei Jahren (20 weitere Plätze wurden beantragt) sowie auch die Kindertagesstätte mit 40 Plätzen für Kinder von drei bis sechs Jahren befindet. Innovativ in diesem Bereich ist der geplante KidsClub im Im Neuenheimer Feld 370, der als Nachmittagsbetreuung für Kinder zwischen fünf und 15 Jahren, besonders von Gastwissenschaftlern, ab dem Herbst 2007 geplant ist. Diese Aktivitäten werden in Kooperation mit dem Universitätsklinikum, der Pädagogischen Hochschule und dem Max-Planck-Institut für Astronomie durchgeführt. Zusätzlich zu diesen dauerhaften Aktivitäten ist im Zusammenhang mit der Familienberatung auch eine punktuelle Unterstützung von Gastwissenschaftlern geplant. Diese beinhaltet die allgemeine Beratung, die Vermittlung von individuellen Betreuungsmöglichkeiten und Informationen zu Lern- und Freizeitangeboten für Kinder in der Region. Zusätzlich dazu wird auch Hilfestellung bei der punktuellen Unterstützung von Wissenschaftlerfamilien, zum Beispiel bei Kongressreisen, geboten.


Wissenschaftlerinnen an der Universität

Der Prozentsatz der erstplatzierten Frauen auf den Berufungslisten hat sich in den letzten Jahren nachhaltig verbessert. Der Prozentsatz platzierter Frauen generell (also auf den Plätzen eins bis drei) bleibt im Vergleich zu den Bewerberzahlen relativ stabil (durchschnittlich 12,6 Prozent Listenplätze auf 13 Prozent Bewerberinnen in den vergangenen fünf Jahren). Die Veränderung besteht in der Akzeptanz der geeigneten Bewerberinnen als Wunschkandidatinnen. Dies zeigt sich daran, dass seit dem Jahr 2001 die Zahl der erstplatzierten Frauen signifikant höher ist als die der Frauen auf den anderen Listenplätzen (durchschnittlich 20,2 Prozent erstplatzierte Bewerberinnen auf 12,6 Prozent platzierte Bewerberinnen). Die Anzahl der Professorinnen an der Universität liegt mit einem Anteil von 13,5 Prozent im Vergleich zu dem landesweiten Anteil von 12 Prozent und dem bundesweiten Anteil von 14 Prozent an den Professuren aller Hochschultypen im guten Durchschnitt. Mit durchschnittlich 20 Prozent erstplatzierter Frauen bei 13 Prozent Bewerbern ist die Universität Heidelberg, auch im Bundesdurchschnitt, als sehr gut zu bewerten.


Förderung der Nachwuchswissenschaftlerinnen

Bis zur Promotion hält sich die Frauenquote an der Universität Heidelberg relativ konstant im mittleren Bereich und sinkt danach auffallend stark. Bei den Habilitationen liegt die Heidelberger Frauenquote durchschnittlich bei 18 Prozent und somit unter dem Bundesdurchschnitt von 23 Prozent. In diesem Bereich besteht ein deutlicher Nachholbedarf. Eine Umfrage des Gleichstellungsbüros ergab, dass die meisten Doktorandinnen (41 Prozent) die Stellenunsicherheit an der Universität für problematisch (und somit für einen möglichen Grund, sich nicht zu habilitieren) halten, gefolgt von Bedenken wegen der Arbeitsbedingungen an der Universität (22 Prozent), Unsicherheit über die finanzielle Förderung des Projekts (18 Prozent), geringe ideelle Förderung (11 Prozent) und die Schwierigkeit, die eigene Familienplanung mit der wissenschaftlichen Laufbahn zu vereinbaren (8 Prozent). Offenbar hat die Universität Heidelberg mit ihren Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Familien und Karriere in diesem Bereich die größten Barrieren beseitigt.

Was die Stellenunsicherheit betrifft, so plant die Universität im Rahmen der Exzellenzinitiative neue Möglichkeiten, im offenen Wettbewerb eine größere Stellensicherheit zu erreichen. Ganz wichtig ist auch die Unterstützung, besonders des weiblichen Nachwuchses, durch die so genannten Morata-Stipendien, mit denen Frauen für die Habilitation zwei bis drei Jahre lang eine halbe Stelle erhalten können.

Die Gleichstellungsbeauftragte schlägt vor, neben Habilitationen auch die Leitung von Gruppen als Qualifikationsweg explizit zu berücksichtigen und zukünftig für diesen Bereich die Quote von 25 Prozent anzustreben. Der Senat hat diesem Vorschlag in seiner Sitzung am 30. Januar 2007 einstimmig zugestimmt.


Weitere Informationen:
Geschäftsstelle der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Heidelberg
Tel. 06221 547659
gleichstellungsbuero@urz.uni-heidelberg.de


Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
www.uni-heidelberg.de/presse

Irene Thewalt
Tel. 06221 542311, Fax 542317
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