Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite der Universität
Anschriften und Telefonnummern Volltext-Suche, E-Mail-Suche, Datenbank-Suche Alle Seiten im Überblick English
Rektorat

Startseite Rektorat > Jahresbericht 2002/2003 > Inhalt >
 
III.
Universität und Stadt



1. Verkehrserschließung des Neuenheimer Feldes

24 Im vergangenen Jahr konnte über den erfolgreichen Abschluss eines einvernehmlichen Verkehrskonzeptes aller im Neuenheimer Feld ansässigen wissenschaftlichen Einrichtungen berichtet werden. Die drei Kernpunkte sind: Fünfte Neckarquerung mit Anschluss an den Autobahnanschluss Rittel und Ausbau des Klausenpfades, eine Straßenbahnerschließung zunächst im Süden als Teil einer künftigen Ringerschließung und die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung kombiniert (sobald rechtlich möglich) mit dem Job-Ticket für alle im Neuenheimer Feld Beschäftigten. Alle drei Punkte befinden sich in Übereinstimmung mit den Beschlüssen des Gemeinderates zum Verkehrsentwicklungsplan. Die Überlegungen zum letzten Punkt sind seither konstruktiv weitergeführt worden, konnten aber noch nicht abgeschlossen werden, da hierfür ein vielfältiger Abstimmungsprozess mit Dritten in vielen Einzelpunkten erforderlich ist. Im Grundsatz besteht jedoch zwischen den das Verkehrskonzept tragenden Einrichtungen Einvernehmen über das weitere Vorgehen. Bezüglich der Erschließung des Neuenheimer Feldes mit einer Straßenbahntrasse zunächst auf einer Teilstrecke im Süden wurde von der HSB ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die technischen Erfordernisse der Trasse im Bereich des DKFZ untersuchen soll. Dieses Gutachten liegt leider noch nicht vor.

Schwierig gestaltet sich die Realisierung der fünften Neckarquerung. Die Stadt Heidelberg hat ein naturschutzrechtlichtes Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse qualifizieren eine zeitnahe Realisierung einer von der Universität vorgeschlagenen sehr viel billigeren kombinierten Tunnel- und Brückenlösung als rechtlich äußerst schwierig. Eine Tunnellösung wäre rechtlich leichter zu realisieren. Gleichwohl muss auch für einen Tunnel eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden. Die Stadt Heidelberg hat außerdem eine technische Vorprüfung für Tunnel und Brücke beauftragt, deren Ergebnisse inzwischen vorliegen und im Gemeinderat diskutiert werden. Die Kosten für eine fünfte Neckarquerung als Tunnel werden auf etwa 100 Mio. €, als Brücke auf 20 Mio. € geschätzt.


Das Neuenheimer Feld

Parallel zur Untersuchung der technischen Machbarkeit der fünften Neckarquerung als Tunnel oder Brücke wurde die Planung für den Burelli-Tunnel auf der vollen Länge der Mittermaierstraße bis zum Igbalufer weitergeführt. Die Kosten für diese von der Stadt Heidelberg von allen Varianten bevorzugte Lösung entsprechen in etwa der der fünften Neckarquerung. Die beiden Projekte stehen damit aus finanziellen – nicht aus verkehrlichen Gründen – in Konkurrenz. Nur eines der beiden Projekte wird voraussichtlich in den nächsten zehn bis 15 Jahren finanziert werden können. Die Universität wird sich daher weiter uneingeschränkt für die prioritäre Realisierung der fünften Neckarquerung einsetzen müssen, wenn sie im sich zunehmend verschärfenden Wettbewerb, insbesondere in der Krankenversorgung, ihren Spitzenplatz nicht verlieren will. Das jüngste Gutachten des Wissenschaftsrates hat diese Position des Klinikums Heidelberg eindrucksvoll bestätigt. Dies zeigt sich auch in der bewilligten Finanzierung des Schwerionenbeschleunigers, einer einmaligen Einrichtung in Europa.

Die Oberbürgermeisterin und der Rektor haben sich zwischenzeitlich darauf verständigt, das Neuenheimer Feld über einen „Kleinen Nordzubringer“ als Übergangslösung zu erschließen. Sie jedoch ist auf den erbitterten Widerstand der Handschuhsheimer Landwirte und anderer Akteure gestoßen. Momentan steht auch der Gemeinderat dieser Übergangslösung noch stark reserviert gegenüber. Ohne sie muss jedoch mit Beeinträchtigungen in der Patientenversorgung, insbesondere der Notfälle gerechnet werden. Die Universität ist der größte Arbeitgeber in der Stadt Heidelberg. Die staatlichen Forschungseinrichtungen verfügen im Neuenheimer Feld über etwa 10.000 hoch qualifizierte sichere Arbeitsplätze. Das Land hat derzeit bisher ca. 1,25 Milliarden € investiert.


Der Campus im Grünen

Mit dem Umzug der Inneren Medizin erhöht sich die Zahl der Arbeitsplätze auf ca. 13.000. Mit der Realisierung der in Planung befindlichen Projekte Schwerionenbeschleuniger, Comprehensive Cancer Center und Einrichtung eines Internationalen Therapiezentrums mit Patientenhotel werden weitere 250 Arbeitsplätze geschaffen. Die Stadt Heidelberg wird sich also entscheiden müssen, ob sie ihre Attraktivität als Wissenschaftsstadt erhalten und stärken oder das Neuenheimer Feld durch Vernachlässigung der Standortvorteile vor allem bezüglich der Erreichbarkeit durch Patienten zugunsten einer „verkehrsberuhigten Belebung“ der Bahnhofssituation verkümmern lassen will. Der Campus im Grünen




III. Universität und Stadt
II. 10. Partnerschaftliches Verhalten
Vorwärts 2. Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt

 

Zurück

Top

 

Startseite der Universität | Startseite Rektorat
Kontakt | Suche | Überblick | English

 

Seitenbearbeiter: siehe Kontakt