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3. Ludolf-Krehl-Klinik
 
        Die Universität beantragt seit 1989 eine Entlastung der Institute der Geistes- und Sozialwissenschaften in der Altstadt durch Zuweisung der Ludolf-Krehl-Klinik nach Fertigstellung des Neubaus der Inneren Medizin im Neuenheimer Feld.

Raummangel bei den geistes-
wissenschaft-
lichen Fächern in der Altstadt
  Die Geisteswissenschaften in der Altstadt wurden an drei Schwerpunkten räumlich so konzentriert, dass sich die einzelnen Fächer weitgehend mit ihren Häusern identifizieren konnten und bestrebt waren, alle Verdichtungsmöglichkeiten auszuschöpfen. In den großen Philologien und in den meisten Sozialwissenschaften wird der rechnerische Raumbedarf gemessen an den Richtwerten des Wissenschaftsrates erheblich unterschritten. Insgesamt liegt das rechnerische Defizit in den Fächern der Altstadt bei einem Bestand von 50.500 qm zwischen 8.000 qm und 15.000 qm. Dabei ist der Bedarf für drittmittelfinanziertes Personal nicht berücksichtigt. Trotzdem ist es gelungen, den Bedarf zusätzlicher neuer Fächer innerhalb der Altstadt zu decken. Da seit in den achtziger Jahren durch die Probleme auf dem Arbeitsmarkt für Philologen die studentische Nachfrage nach diesen Studiengängen sank, hat sich die Situation inzwischen gewandelt. Weit mehr als 50 v. H. der Studierenden der Philologien streben einen Magisterabschluss an. Folge davon ist eine sehr viel stärker diversifierte Nachfrage nach unkonventionellen Fächerkombinationen zur Verbesserung der Berufschancen. Die Nachfrage nach den so genannten Orchideenfächern hat stark zugenommen und zu einem deutlichen Strukturwandel innerhalb der Universität geführt. Fächer wie Kunstgeschichte, Politische Wissenschaft oder Soziologie haben seit Jahren einen numerus clausus, Archäologie, Philosophie, Geschichte und Ethnologie sind zwischen 30 und 50 v.H. überlastet, und in den großen Philologien sind die Kapazitätsgrenzen überschritten. Mehr Differenzierung, damit Chancenvermehrung der Absolventen einerseits und mehr Interdisziplinarität andererseits kennzeichnen die Bemühungen der Universität Heidelberg in den letzten Jahren, in den Geisteswissenschaften neue Studiengänge und neue Fächer einzurichten. Der Solidarpakt und die in seiner Folge erforderlich werdenden Stellenstreichungen sowie die Empfehlungen der Hochschulstrukturkommission führen in den Fakultäten der Geistes- und Sozialwissenschaften zu einem Abbau von zwölf Professuren und 45 Mittelbau-Stellen. Der Abbau der Studienanfängerzahlen an den Landesuniversitäten gemäß den Empfehlungen der Hochschulstrukturkommission um 3.000 bedeutet für die Universität Heidelberg rechnerisch eine Reduktion um 450 pro Jahr oder 2.000 Studierende insgesamt. Davon entfallen etwa 1.200 auf die Geistesund Sozialwissenschaften.

Auslagerung der Wirtschafts-
wissenschaften und des IÜD
  Mit den durch den beabsichtigten Rückgang der Studierendenzahlen und dem Abbau des wissenschaftlichen Personals in vorgenanntem Umfang virtuell freiwerdenden Flächen kann die Universität ihren strukturellen Bedarf nicht decken. Die Konzentration der Geisteswissenschaften in der Altstadt ist nach wie vor ein von der Universität angestrebtes Ziel. Innerhalb der Universität besteht seit langem Konsens über die Auslagerung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät und des Instituts für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD) in ein großes Gebäude außerhalb der Altstadt, da die Studiengänge der Wirtschaftswissenschaften und des IÜD bezüglich der Nachfrage mit den übrigen Fächern weniger verflochten sind als andere. Die Studiengänge des IÜD können nur untereinander kombiniert werden. Sie importieren Dienstleistungen von den Wirtschaftswissenschaften und von der Rechtswissenschaft. Durch die Auslagerung beider Einrichtungen werden in den beiden Schwerpunkten am Universitätsplatz und im Bereich Akademiestraße/ Brunnengasse ca. 7.400 qm frei, davon 1.500 qm in angemieteten Gebäuden, die aufzugeben sind.

Durch den verbleibenden Raumzuwachs von 6.000 qm könnten die Institute im Kollegiengebäude am Marstall entlastet werden, Soziologie und Ethnologie im Seminargebäude am Universitätsplatz neu strukturiert werden, der Universitätsbibliothek würde ein erheblicher Zuwachs der Freihandbereiche ermöglicht werden, Computerlinguistik und Mediendidaktik könnten angemessen untergebracht werden, das Zentrale Sprachlabor wäre erweiterbar, und für ein interdisziplinäres wissenschaftliches Zentrum und die Alumni-Betreuung bestünde eine Unterbringungsmöglichkeit. Für alle Institute könnte ein begrenztes Angebot an Verfügungsflächen für Forschungsprojekte bereitgestellt werden, das projektbezogen und auf Zeit zu vergeben ist.

Der seit Jahren von der Universität immer wieder neu vorgetragene Bedarf führte in den Rahmenplanverhandlungen mit dem Wissenschaftsministerium und dem Finanzministerium Anfang 2002 immerhin zu einer Beantragung von Planungskosten für die Innutzungnahme der Ludolf-Krehl-Klinik. Damit ist die erste Hürde genommen. Es wird angesichts der finanziellen Restriktionen im Bauhaushalt des Landes, der ab 2002 zur Konsolidierung des Landeshaushalts von 765 Mio. Euro pro Jahr auf ca. 500 Mio. Euro pro Jahr zurückgefahren wird, erforderlich sein, Konzepte für Umbau und Innutzungnahme der Ludolf-Krehl-Klinik und der Nachfolgebelegungen in der Altstadt in mehreren Abschnitten zu erarbeiten.




IX. Bauliche Entwicklung
2. Sicherheitskonzept im Neuenheimer Feld
Vorwärts X. Dienstleistungen

 

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