Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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Rektorat

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I.
Leitpunkte des
Rektorats




Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff


Kanzlerin Romana Gräfin vom Hagen


Prorektor Prof. Dr. Angelos Chaniotis


Prorektorin Prof. Dr. Silke Leopold


Prorektor Prof. Dr. Karlheinz Meier


Prorektor Prof. Dr. med. Jochen Tröger

  Der Wettbewerb um die besten Köpfe, um Mittel und um herausragende Leistungen in Forschung und Lehre wird das Verhältnis der Universitäten zueinander, ihrer Fakultäten und Einrichtungen national und international jetzt und in den nächsten Jahren immer stärker prägen. Auf diesen vielfältigen Wettbewerb ist die Ruprecht-Karls-Universität als klassische Institution der Wissenschaft mit ihrer vollen Fächerbreite in den Geistes- und Naturwissenschaften und in der Medizin schon heute gut vorbereitet. Dennoch muss sich die Ruperto Carola breitflächig und teilweise tiefgreifend modernisieren und weiter internationalisieren, um nicht im scharfen Wettbewerb zurückzufallen, aber auch um hier und da deutlich wahrnehmbare Mängel möglichst schnell zu beseitigen. – In diesem Wettbewerb stellt sich die Universität der Auseinandersetzung mit aktuellen Problemen, Diskussionen und Entwicklungen in der Gesellschaft – getreu ihrem Motto „Semper Apertus“.

Diesen Anforderungen will das Rektorat in den Jahren 2001 bis 2004 unter folgenden Leitpunkten gerecht zu werden versuchen:

1. Im Bereich der Forschung sind die vorhandenen Quellen der Exzellenz zahlenmäßig spürbar zu erhöhen und auf größere Einheiten auszudehnen. Das Rektorat strebt an, Exzellenzen frühzeitig zu erkennen und zu fördern. Forscher-Netzwerke und Forschungszentren sind gerade in den Geisteswissenschaften zu ermutigen.

2. Das Rektorat wird die erfolgreiche Einwerbung von Drittmitteln im Rahmen des Budgetierungsmodells honorieren und neue Antragstellungen administrativ unterstützen. Besonderes Augenmerk ist der zurzeit nur in geringem Maße genutzten Forschungsförderung durch die Europäische Kommission zu widmen. Sogenannte „Overheads“ aus existierenden Projekten sollen verstärkt zur professionellen Unterstützung bei der Durchführung des aufwändigen Antragsverfahrens eingesetzt werden. Auch in den Geisteswissenschaften sollte neben den bisherigen Formen der Forschungsförderung Drittmittel-geförderte Forschung vermehrt genutzt werden.

3. Im Bereich der Lehre bilden die Einführung und Ausgestaltung von BA/MA-Studiengängen einen Schwerpunkt. Hier geht es zunächst um die Möglichkeit und Notwendigkeit, Bachelor-Abschlüsse inhaltlich und organisatorisch sinnvoll in vorhandene Studiengänge einzubauen. Zusätzliche Master-Abschlüsse kommen vornehmlich für Aufbaustudiengänge und neue anwendungsorientierte Studiengänge in Betracht; diese sind als Exzellenz-Studiengänge zu konzipieren und stehen konsequent nur den wissenschaftlich ausgewiesen besten Studierenden offen. Davon sind die weiterführenden Studiengänge abzugrenzen, die künftig in der Regel mit einem Diplom abschließen. Des Weiteren werden insbesondere Fragen der Abstimmung der Studieninhalte innerhalb des jeweiligen Studiengangs, der Akzeptanz dieser Abschlüsse bei den potentiellen Arbeitgebern sowie die Vergleichbarkeit dieser Abschlüsse mit den Abschlüssen in anderen europäischen und außereuropäischen Ländern eine gewichtige Rolle spielen. – Für überdurchschnittliche Masterabsolventen kann sich eine Promotion anschließen. Inwieweit die in den Heidelberger Graduiertenkollegs gesammelten Erfahrungen für die generelle Einführung von Doktorandenstudien nutzbar gemacht werden können, wird zu prüfen sein.

4. Weiterer Schwerpunkt im Bereich der Lehre wird eine stärkere Betonung der Lehrtätigkeit sein. Dabei geht es zunächst um das Erfassen der Lehrleistungen im Wege von Evaluationen und anschließend um die Berücksichtigung dieser Ergebnisse bei der Mittelvergabe (z.B. im Verhandlungsteil des Budgetierungsmodells). Im Vordergrund wird die Belohnung guter Lehrtätigkeit stehen. Konsequent unterstützt das Rektorat und in ihm namentlich die Prorektorin für Lehre die Studiendekane in ihrer Funktion und stellt diese weithin erkennbar heraus. – Das Rektorat möchte die Fakultäten ermutigen, auch in geeigneten Bereichen der Lehre beispielgebende Exzellenz zu formen.

5. Parallel zu der unveränderten und weiterhin zu sichernden Bedeutung von Deutsch als Wissenschaftssprache werden im Hinblick auf die Stärkung der Ruperto Carola im internationalen Wettbewerb zum einen in Heidelberg verstärkt Workshops, Sommerkurse und praxisorientierte Seminare in englischer Sprache stattfinden. Darüber hinaus sollen in Disziplinen, in denen dies Rechenschaftsbericht des Rektorats 2001/2002 sinnvoll und im Hinblick auf die vorhandenen Kapazitäten möglich erscheint, neue englischsprachige Studiengänge initiiert oder englischsprachige Lehrveranstaltungen in existierende Studiengänge integriert werden. Für an der Universität Heidelberg studierende Ausländer sollen allgemeine Deutschkurse obligatorisch sein.

6. Partnerschaften mit osteuropäischen, asiatischen und nord- wie südamerikanischen Universitäten sollen verstärkt werden („Heidelberg – das Tor zu Europa“). In diesem Zusammenhang stehen neben dem schon in Santiago de Chile begonnenen Europastudiengang das Projekt „Amerikastudien“ sowie ein Aufbaustudiengang für den Führungsnachwuchs vornehmlich in Entwicklungs- und Schwellenländern unter Leitung der Wirtschaftswissenschaftler. Die Eröffnung eines Universitätshauses in einem anderen Land kann dabei ein erster Schritt zu möglichen Lehrexporten sein.

7. Die Professionalisierung nach dem reformierten Universitätsgesetz erfordert es u.a., manche der vorhandenen Fakultäten insgesamt oder zumindest intern umzustrukturieren. Das gilt für die Natur- und Geisteswissenschaften ebenso wie für die Medizin (Punkt 9). Diese Umstrukturierung darf sich nicht in einer bloß rechtlichen Umorganisation erschöpfen; vielmehr wird das Rektorat mit Sorgfalt darauf zu achten haben, dass die Neustrukturierung vor allem inhaltlich im Zusammenwachsen der Fächer unter Wahrung ihrer spezifischen Vielfalt Schritt für Schritt vollzogen wird.

8. Wenn insbesondere die großen Fakultäten ihre Leitungsstruktur noch stärker professionalisieren wollen, so wird das Rektorat sie hierbei nachdrücklich unterstützen; das kann auf der Ebene der Fakultäten einen gewissen Verschub von Ressourcen zur Folge haben.

9. Die Fakultäten für Medizin in Heidelberg und Mannheim haben sich darauf verständigt, in eine Fakultät zusammenwachsen zu wollen, und unter Beibehaltung der örtlichen Strukturen ein einheitliches Konzept in Lehre, Forschung und akademischer Selbstverwaltung sowie einheitliche wissenschaftliche Schwerpunkte zu entwickeln. Strategische Entscheidungen zur fachlichen Ausrichtung der Lehrstühle, zur wissenschaftlichen Kooperation und zur Schwerpunktforschung sollen dann in der Gesamtfakultät getroffen werden. Das Rektorat legt darüber hinaus Wert darauf, die Einbindung der beiden Medizinischen Fakultäten und dann der Gesamtfakultät in die Universität zu bewahren und zu stärken. – Das Rektorat erwartet, dass sich gleichzeitig die Universitätsklinika einander annähern. Über die Art und Weise der dazu notwendigen Strukturänderungen wird erst nach Vorlage jenes Berichtes zu befinden sein, den der Wissenschaftsrat für das Frühjahr 2002 in Aussicht gestellt hat. Das „Universitätsklinikum Mannheim“ wird auf jeden Fall erhalten bleiben.

10. Das in breitem Konsens von Senat und Universitätsrat verabschiedete Budgetierungsmodell wird nun engagiert umgesetzt. Dabei muss die Akzeptanz eines solchen Modells und der daraus folgenden Konsequenzen bei den Beteiligten sichergestellt sein. Die zweijährige Erprobungsphase des Modells dient seiner sinnvollen Weiterentwicklung. Die finanziellen Gestaltungsspielräume der Universität werden auch zu dem Zweck zu nutzen sein, Ideen und Erfolge sichtbar zu prämieren. Das schließt umfassende Evaluierungen über die Zeit hinweg mit ein. Voraussetzung hierfür ist ein in Monitoring und Controlling integriertes Informationsmanagementsystem, das zuverlässige Informationen liefert, den Aufwand für die Informationsbeschaffung vermindert und so wieder die Konzentration auf Forschung und Lehre erlaubt. Die Implementierung eines solchen Systems im Rahmen des IMPULSEProjekts wird ein weiterer Schwerpunkt des Rektorats sein. Die ursprünglichen Ziele des IMPULSE Projektes wie die vollständige Umstellung der Ressourcenverwaltung auf kaufmännische Buchführung werden unverändert und konsequent weiterverfolgt.

11. Die Prozesse der Modernisierung und Internationalisierung werden betont von den Instituten und Fakultäten her ausgehen müssen. Deren Struktur- und Entwicklungspläne sind Grundlage der Materialisierung und Konkretisierung auf der Ebene der Universität. Deren Spitze wird sich auf die Stimulierung solcher Prozesse zu konzentrieren haben; allerdings ist Initiierung dort, wo nötig, nicht ausgeschlossen. Dazu gehören unmittelbare Begegnungen zwischen dem Rektorat und den Akteuren in Forschung und Lehre auf Fakultäts- und Institutsebene. Den Gremien der Gesamtuniversität Rechenschaftsbericht des Rektorats 2001/2002 wird es vorbehalten bleiben, die Schwerpunkte in den Struktur- und Entwicklungsplänen der Fakultäten und wissenschaftlichen Einrichtungen gestaltend zu gewichten; das kann im Einzelfall Abweichungen von den Vorstellungen der Fakultäten und Einrichtungen zur Folge haben.

12. Das Verhältnis zwischen der Universität und der Politik auf allen Ebenen wird weiter auszubauen und zu optimieren sein.




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