Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Startseite der Universität
Anschriften und Telefonnummern Volltext-Suche, E-Mail-Suche, Datenbank-Suche Alle Seiten im Überblick English
Rektorat

Startseite > Rechenschaftsbericht 2000/2001 > Inhalt >

V. INTERNATIONALE BEZIEHUNGEN
 




Weiter steigende Zahl von ausländischen Studierenden
  Ausländische Studierende

Zahlen und Zusammensetzung

Im Berichtszeitraum ist die Zahl ausländischer Studierender an der Universität Heidelberg wiederum sowohl absolut als auch prozentual gestiegen. Mit 4.442 von insgesamt 23.856 immatrikulierten Studierenden beläuft sich der prozentuale Anteil der ausländischen Studierenden auf mittlerweile 18,6 v.H. der Gesamtstudentenschaft.

Im Wintersemester 2000/01 waren Studierende aus 127 Nationen vertreten, unter denen die ausländischen Studierenden aus Europa mit 62,4 v.H. den ersten Platz einnahmen. Mit insgesamt 329 Studierenden steht die Türkei an erster Stelle, gefolgt von Griechenland (238), Italien (231), der VR China (212), Bulgarien (192), Polen (153), Spanien (150), Frankreich (145), den USA (143), der Russischen Föderation (136), Iran (125) und Korea (104). 1.885 Studierende (42,4 v.H.) stammen aus Entwicklungsländern, 1.119 (25,2 v.H.) aus den sogenannten Schwellenländern.

Hinsichtlich der Herkunftsländer ist in der vergangenen Dekade der stärkste Zuwachs bei den mittel- und osteuropäischen Ländern sowie bei China, Taiwan, Kamerun, Tunesien, Marokko und Kanada zu verzeichnen, ein deutlicher Rückgang dagegen bei den USA, dem Iran und Griechenland. Der Anteil der Bildungsinländer ist leicht angestiegen und beläuft sich mit 770 Studierenden auf 17,3 v.H. aller ausländischen Studierenden.

Im Rahmen des Vorfachstudiums am Internationalen Studienzentrum wurden im Wintersemester 2000/01 insgesamt 441 ausländische Studierende (9,9 v.H.) auf die Deutsch- und Eignungsfeststellungsprüfungen für das Fachstudium vorbereitet. Im Zuge der Kapazitätserweiterung der zur Verfügung stehenden Plätze in den Deutsch- und Studienkollegskursen ist für das kommende Jahr mit einer Steigerung der Zahl der Studierenden in diesem Bereich zu rechnen.

Mit insgesamt 7.479 Bewerbungen ausländischer Studieninteressenten wurde die Zahl im Vergleich zum Vorjahr um 1.272 Bewerbungen (+ 20,5 v.H.) überschritten, was die anhaltende Attraktivität des Studienstandorts Heidelberg dokumentiert.

Trotz der erfreulich hohen Zahl von ausländischen Studierenden hat die Universität sich im Berichtszeitraum gezielt um bestimmte Studierendengruppen bemüht und sich an einschlägigen Hochschulmessen und Selbstdarstellungen deutscher Hochschulen im Ausland beteiligt. Es ist dabei das Ziel dieser Aktivitäten, insbesondere junge Wissenschaftler als Doktoranden und Post-Docs in den naturwissenschaftlichen Fächern für eine wissenschaftliche Tätigkeit in Heidelberg zu interessieren.



Akadem-
isches Auslandsamt


Spezielle Angebote für ausländische Studien-
interessierte und Studierende
  Betreuungsprogramm für ausländische Studierende

Die erfolgreiche Durchführung des Studiums und das Gelingen der Integration in die hiesigen Lebensverhältnisse hängt bei ausländischen Studierenden entscheidend von der Intensität und Qualität der persönlichen Zuwendung sowie von der fachlichen und sozialen Betreuung am Hochschulort ab.

Zum Betreuungsprogramm des Akademischen Auslandsamtes zählen die studieneinführenden Orientierungswochen. Im Berichtszeitraum nahmen insgesamt über 900 neu zugelassene internationale Studierende an den Orientierungswochen teil. Auch die studienbegleitenden Betreuungsangebote des Akademischen Auslandsamtes (Sprachtutorien, Sprach-Tandem-Programm, Theater-AG, Kinoabend, gemeinsame Veranstaltungen mit internationalen Studierenden- und Nationengruppen sowie kultur- und landeskundliche Exkursionen) wurden von zahlreichen ausländischen Studierenden wahrgenommen.

Zu Beginn des Jahres 2001 wurde das Angebot des Informationszimmers für ausländische Studienbewerber und Studierende wesentlich erweitert. Internationale Studieninteressierte und Studierende der Universität Heidelberg können sich hier über das Studium, ihren Aufenthalt in Heidelberg sowie alle damit zusammenhängenden Fragen informieren und Broschüren und Formulare erhalten.

Um ausländischen Studienanfängern den schnellen Einstieg in das Studium zu erleichtern, wurden im Wintersemester 2000/01 erstmals spezielle Tutorien für diese Zielgruppe angeboten. Mit Mitteln des Landesprogramms "Bündnis für Lehre" konnten 31 Tutorien in 14 Fächern durchgeführt werden, die der Förderung fachspezifischer Grundlagenkenntnisse und der Verbesserung der (fach-)sprachlichen Kompetenz dienen. Weitergeführt wurde zudem das vom Akademischen Auslandsamt und von der Neuphilologischen Fakultät vor wenigen Semestern initiierte Tutorium für ausländische Doktoranden, das nach wie vor außerordentlich großen Zuspruch erfährt und als einzige Einrichtung dieser Art in der gesamten Bundesrepublik weit über die Grenzen Heidelbergs hinaus seine Wirkung entfaltet.

Internationaler Ferienkurs

Der Internationale Ferienkurs für deutsche Sprache und Kultur 2000 stand unter dem Rahmenthema "Deutschlandbilder: Mythen, Realitäten, Perspektiven". 615 Teilnehmer aus 56 Nationen bestätigten die weltweite Attraktivität des größten Sommerkurses einer deutschen Universität. Erstmals wurde ein Spezialkurs "Deutsch als Wirtschaftssprache" angeboten, der auf große Nachfrage stieß.




  Mobilitätsprogramme der EU

SOKRATES/ERASMUS

Wie in den Vorjahren erfreute sich das ERASMUS-Programm auch in diesem Berichtsjahr eines wachsenden Zuspruchs und erreichte mit 398 Heidelberger Stipendiaten, die im Studienjahr 2000/01 ein integriertes Auslandsstudium absolvieren, einen neuen Rekord.

Wachsende Nachfrage hat im Berichtsjahr auch das Dozentenmobilitätsprogramm erfahren, das anfänglich nur recht zögerlich angenommen wurde. 29 Heidelberger Dozenten führten an den Partneruniversitäten ein- bis zweiwöchige Blockveranstaltungen durch, die in der Regel prüfungsrelevant und in das Curriculum der Gasthochschule integriert sind. Sowohl bei den Heidelberger Dozenten als auch bei den im Gegenzug nach Heidelberg kommenden Gastdozenten setzt sich die Praxis durch, in gegenseitiger Absprache Unterrichtseinheiten von Seminaren zu übernehmen und dazu ergänzend Vorlesungen anzubieten, wodurch den Studierenden die länderspezifische Methodik und Sichtweise auf das Fach und damit die europäische Dimension der Disziplin vermittelt wird.

TEMPUS

Die Medizinische Fakultät und das Rechenzentrum der Universität Heidelberg beendeten im Berichtsjahr ein dreijähriges Projekt, das sich den Aufbau einer Medizinischen Bibliothek an der Universität Mostar zum Ziel gesetzt hatte. Das aus sieben Ländern bestehende Projektkonsortium richtete eine moderne Bibliothek ein, die sich hinsichtlich des Inventars, der elektronischen Ausstattung sowie der Ausbildung des Personals an dem europäischen Standard messen kann. Die Ausweitung und Nachhaltigkeit dieses Projektes soll in einem Folgeprojekt der EU, das sich auf den vergleichbaren Ausbau und die Vernetzung von Bibliotheken aller Medizinischen Fakultäten in den Ländern des Stabilitätspaktes bezieht, gewährleistet werden.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Übersetzen und Dolmetschen hat das Akademische Auslandsamt nach dem ersten TEMPUS-Projekt in Ljubljana, Slowenien, ein zweites Projekt in der Konfliktregion Balkan erfolgreich beendet. Ziel des Projekts war die Einrichtung eines Instituts für Übersetzen und Dolmetschen an der Universität Skopje in Mazedonien.




  Auslandsstudium

Stipendienprogramme

Die Zahl der DAAD-Anträge und Bewilligungen stieg im Vergleich zum Vorjahr an. Von 138 DAAD-Bewerbungen waren 105 erfolgreich. Im Rahmen des Fulbright-Stipendienprogramms wurden an Heidelberger Studierende drei Jahresstipendien sowie Reisestipendien vergeben.

Weiterhin rege genutzt wurden von den Heidelberger Wissenschaftlern die Förderungsmöglichkeiten des DAAD im Rahmen des Programms zum Projektbezogenen Personenaustausch, das inzwischen 16 Einzelprogramme mit 15 Partnern in Europa und Übersee umfasst. Insgesamt unterstützte der DAAD Projekte von Heidelberger Wissenschaftlern mit Mitteln in Höhe von rund 219.000 DM.



Ungebrochenes Interesse an Austausch mit englisch-
sprachigem Raum
  Austauschprogramme

Für bilaterale Austauschprogramme der Universität Heidelberg sowie im Rahmen der Landesprogramme Baden-Württembergs bewarben sich insgesamt 203 Heidelberger Studierende, von denen 105 einen Platz erhielten. Nach wie vor sind Studienaufenthalte im englischsprachigen Ausland besonders nachgefragt, insbesondere die Programme mit Australien, Neuseeland und auch Kanada erfreuen sich zunehmender Beliebtheit.

Neue bilaterale Austauschvereinbarungen wurden mit der Arizona State University und der University of Arizona abgeschlossen. Das Landesprogramm mit der kanadischen Provinz Ontario konnte durch die Bildung eines Konsortiums der Universitäten in Ontario weitergeführt werden. Zusätzliche Studienplätze im europäischen Ausland wurden durch das neue "Coimbra Group Student Exchange Network" geschaffen, an dem 21 renommierte europäische Universitäten beteiligt sind.

Nach wie vor gefährdet das Ungleichgewicht der Austauschzahlen den Bestand vieler Austauschprogramme, vor allem mit Universitäten im englischsprachigen Raum. Zwar finden die zusätzlichen Sprachkurse für Austauschstudenten regen Anklang, jedoch kann damit das geringer werdende Interesse an einem Studienaufenthalt in Deutschland nicht kompensiert werden. Auch die für Heidelberger Jurastudierende so attraktiven LL.M.-Programme mit zwei äußerst renommierten amerikanischen Law Schools (Duke und Tulane) sind aus diesem Grund stark gefährdet. Immer wieder nachgefragt werden in diesem Zusammenhang auch englischsprachige Lehrveranstaltungen sowie Veranstaltungen zu Europa bezogenen Themen.

Ausländische Gastwissenschaftler

Ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Qualität von Lehre und Forschung an einer Universität wie auch für deren Internationalität ist die Anzahl ausländischer Gastwissenschaftler und Gastwissenschaftlerinnen.

Im Berichtszeitraum registrierte die Universität 201 ausländische Gastwissenschaftler aus 46 Staaten. Daneben hielten sich an anderen wissenschaftlichen Einrichtungen in Heidelberg wie dem Deutschen Krebsforschungszentrum, den Max-Planck-Instituten und dem Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie insgesamt 356 internationale Gastwissenschaftler auf. Wie auch im Jahr zuvor erhielten über 60 v.H. der Gastwissenschaftler eine finanzielle Förderung aus deutschen oder europäischen Mitteln. Die Mehrzahl der in Heidelberg tätigen Gastwissenschaftler kam aus folgenden Ländern: Russische Föderation, Japan, VR China, Italien und USA.

Hinsichtlich der Aufteilung auf verschiedene Fächer überwogen die Naturwissenschaften und die Medizin. Bei den Geisteswissenschaften waren die Gastwissenschaftler am Wissenschaftlich-Theologischen Seminar und am Philosophischen Seminar am stärksten vertreten, gefolgt von den Althistorikern und den Philologen. Zwei Drittel der Gastwissenschaftler blieb für ein Jahr in Heidelberg.

Heidelberg Alumni International

Den Schwerpunkt der Tätigkeiten von "Heidelberg Alumni International" bildeten im Berichtszeitraum die Weiterentwicklung der elektronischen Datenbank und die Konsolidierung des Alumni-Serviceangebots. Bei der Konzeption und Entwicklung einer auf das deutsche Hochschulsystem zugeschnittenen Alumni-Datenbank nimmt Heidelberg Alumni International eine Pilot-Position unter den Alumni-Arbeitsstellen deutscher Hochschulen ein.

Die Schwerpunkte des Service-Programms von Heidelberg Alumni International lagen in den Bereichen Kommunikation und Weiterbildung. Bei der Kommunikation mit den Alumni hat sich neben der Halbjahreszeitschrift "Heidelberg Alumni International Revue" das Internet zum wichtigsten Medium der Kontaktpflege entwickelt. Mittlerweile ist die Zahl von über 19.000 kontaktierten Alumni aus weltweit 157 Ländern beträchtlich.

Vorbildliches Weiterbil-
dungsprojekt "Alumni.
med.live"
  Das von Heidelberg Alumni International koordinierte hochschulübergreifende virtuelle Weiterbildungsprojekt "Alumni.med.Live" für Medizin-Absolventen baden-württembergischer Universitäten wurde nach einer Evaluierung im Rahmen des DAAD/BMZ-Programms "Nachbetreuung von ehemaligen Studierenden aus Entwicklungsländern" planmäßig fortgeführt. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die erfolgreichen Präsentationen des Projekts vor Absolventen deutscher Hochschulen im Libanon (Byblos, Beirut), in der VR China (Xi'an) und in Brasilien (São Paulo) sowie vor dem 192. Plenum der HRK, dem CHE und auf der Jahrestagung der EAIE (European Association of International Education).

Partnerschaften

Im Rahmen der Partnerschaft mit den Universitäten in Montpellier wurde das 32. Gemeinsame Seminar der Juristischen Fakultäten zum Thema "Europäisches Sozial- und Arbeitsrecht unter besonderer Berücksichtigung der Organisation der Unternehmen" durchgeführt, an dem 25 deutsche und 25 französische Jurastudierende teilnahmen. Der Austausch mit drei Colleges der University of Cambridge konnte trotz Mittelkürzungen durch das MWK im bisherigen Umfang fortgesetzt werden, da von der Juristischen Fakultät eine Anwaltskanzlei als Sponsor für ein drittes Stipendium gewonnen werden konnte.

Aufgrund einer positiven Evaluation der Partnerschaftsaktivitäten mit den mittel- und osteuropäischen Universitäten in Prag, Krakau, Budapest und St. Petersburg erhöhte der DAAD ab dem Jahr 2000 seine Fördermittel für diese Partnerschaften um 20 v.H.

Im Dezember 2000 besuchte eine Delegation der Hebrew University Jerusalem die Universität Heidelberg mit dem Ziel, die Möglichkeiten einer verstärkten Forschungskooperation zu erörtern. Die Teilnehmer vertraten die Fächer Physik, Bibelwissenschaften, Statistik, Medizin und Molekularbiologie. Für drei Studierende der Hebrew University stellt die Universität Heidelberg zudem Stipendien für den Internationalen Ferienkurs zur Verfügung.

Der wissenschaftliche Austausch mit den vier chinesischen Partnerhochschulen wurde vereinbarungsgemäß fortgesetzt. Im Haushaltsjahr 2000 konnte die Universität Heidelberg hierfür Landesmittel in Höhe von 150.000 DM einsetzen.




IV. FORSCHUNG

Vorwärts VI. BAULICHE ENTWICKLUNG

 

Zurück

Top

 

Startseite der Universität | Startseite Rektorat
Kontakt | Suche | Überblick | English

 

Seitenbearbeiter: siehe Kontakt