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Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Heinz Schmidt

Prof. Dr. Heinz Schmidt

Am 3. Februar 2010 fanden im Rahmen des Akademischen Festakts der Theologischen Fakultät die Abschiedsvorlesung von Prof. Dr. Heinz Schmidt sowie die Verleihung der Urkunden an die Absolventinnen und Absolventen der Theologischen Fakultät Heidelberg statt.

Über 200 Gäste aus Wissenschaft, Diakonie und Kirche waren zu diesem Festakt und der Abschiedsvorlesung zum Thema „Welches ist der Weg dahin, wo das Licht wohnt? (Hiob 38,18) – Lebensgewinn durch diakonische Bildung“ in die Alte Aula der Universität Heidelberg gekommen.

Professor Schmidt versuchte in seiner Vorlesung, die metaphorisch aufzufassende Frage Gottes an Hiob „Welches ist der Weg dahin wo das Licht wohnt?“ für die Aufgabe diakonischer Bildung fruchtbar zu machen.

Dabei stellte er anfangs klar, dass Diakonie heute ein sozialer Dienstleister unter vielen ist. Dabei werden die biblisch-christlichen Grundlagen nur selten deutlich. Not und Tod, Hoffnung und Auferstehung werden in der religiös-heterogenen Öffentlichkeit oft als deplatziert empfunden. Es tritt daher ein gefühlter theologischer Substanzverlust auf. Dennoch wird behauptet, die Theologie sei die Achse des ökonomischen Erfolges. Also besteht das Dilemma zwischen der Forderung nach diakonisch-theologischer Profilierung einerseits und mangelnder christlicher Prägung der Mitarbeiter auf der anderen Seite.

Es wird daher oft versucht eine Unternehmenskultur durch Leitbilder, Seminare und Verhaltenskodizes zu etablieren. Diese aufgestülpte Unternehmenskultur, der die Mitarbeiter sich zu unterwerfen haben, muss aber zur Ablehnung führen.

Prof. Schmidt stellte fest, dass diakonische Bildung nicht aus bloßer Wissensvermittlung bestehen kann, sondern aus dem eigenen diakonischen Handeln hervorgehen sollte. Die in diesem Handeln implizierten Sinnpotenziale sollen bewusst und reflektiert werden. Sinn kann hier durchaus als kollektive Größe verstanden werden. Das heißt, dass der gemeinschaftstragende Sinn subjektiv entdeckt werden muss. Ein spezifisch diakonischer Sinn mag alltägliche Sinnperspektiven, wie z.B. die Sicherung des Lebensunterhalts, enthalten, aber der diakonische Sinn transformiert alltäglichen Sinn in religiöse Zusammenhänge, also eine Transformation in anderes Zeichensystem.

 

Professor Schmidt warnte aber davor, ein diakonisches Zeichensystem einzutrichtern. Einer konstruktivistischen Didaktik folgend sind hingegen die vorhandenen professionellen Orientierungsmuster zu erweitern, d.h. mit den vielfältigen Verheißungen des dreieinigen Gottes in Verbindung zu bringen. So erfolgt eine Remodellierung des professionellen Ethos. Dazu geben die Lehrenden Strukturierungshilfen. Die Lernenden wenden die neuen Modelle in der abschließenden Exploration auf ihre Handlungsfelder an. Wichtig ist dabei aber auch die sog. verankerte Instruktion, also bildhafte oder narrative Anker, die den Modellierungsprozess Unterstützen. Hier bezog sich Prof. Schmidt auf den Schluss der Erzählung von Hiob:

Denn „es ist die Fülle der Verheißungen des Reiches Gottes, die auch Mitarbeitende der Diakonie in Zeiten von Finanz- und Sozialstaatskrise in Stand setzt, neue Lebensgüter, Rechte und Handlungschancen zu entdecken und zusammen mit den ihnen begegnenden Menschen für deren verantwortliche Aneignung und Gestaltung zu arbeiten“.


Absolventen


Im Rahmen des Festaktes wurde nicht nur Prof. Dr. Heinz Schmidt offiziell verabschiedet, sondern auch 17 Studierende aus diakoniewissenschaftlichen Studiengängen, denen an diesem Tag ihre Urkunden ausgehändigt wurden.



 

 

Wir gratulieren den Absolventinnen und Absolventen des berufsbegleitenden Masterstudiengangs "Unternehmensführung  im Wohlfahrtsbereich":

  • Steffen Arnold
  • Meike Gottinger
  • Melanie Graß
  • Helmut Kloß
  • Anja Kutter
  • Matthias Lang
  • Martin Metzger
  • Sr. Regine Mohr
  • Doris Möller-Espe
  • Christian Reuter
  • Karl-Heinz Schön
  • Daniel von Hauff
  • Rolf Weigel
  • Guido Zilling

 

und den Absolventinnen des Ergänzungsstudiengangs Diakoniewissenschaft (Diplom):

 

  • Susanne Betz
  • Sabine Hack
  • Irmgard Hoffmann

 

 

 

Abschied von Prof. Dr. Heinz SchmidtIm Anschluss an die Feierlichkeiten in der Alten Aula lud das Diakoniewissenschaftliche Institut zu einen Empfang im Carl-Winter-Saal der Stadtmission Heidelberg.

Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunde, Absolventinnen und Absolventen des DWI und nutzten die Gelegenheit um Prof. Schmidt die besten Wünsche für seinen weiteren Lebensweg zu überbringen. Dekan Prof. Dr. Jan Christian Gertz überbrachte offizielle Grüße der Theologischen Fakultät, Prof. Dr. Johannes Eurich und Kirchenpräsident a.D. Eberhard Cherdron dankten Prof. Schmidt für die achtjährige Leitung des Institutes verbunden mit persönlichen Wünschen für die Zeit als Emeritus. Prof. Dr. Klaus D. Hildemann, Prof. Dr. Arnd Götzelmann und Frau Prof. Dr. Eveline Häusler überbrachten stellvertretende Grüße für die Partnerinstitute des DWI und dankten Prof. Schmidt für die gute Kooperation. Helmut Kloß dankte als Absolvent stellvertretend für die gute Betreuung der Studiengänge.

 

 

 

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Prof. Dr. Volker Herrmann überreichte schließlich ein Grußbuch, das von über 100 Personen gestaltet worden war, die mit Prof. Schmidt in besonderer Weise verbunden sind. Auch das Team des DWI ließ es sich nicht nehmen, Prof. Schmidt mit einem eigens gedichteten Lied zu überraschen.





Weitere Fotos finden Sie in der Fotogalerie.

 

 

 

 

 

 

 

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Letzte Änderung: 29.05.2018