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Im Eiltempo voran

24. Juli 2007

Beim Exzellenzcluster "Zelluläre Netzwerke" an der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität wurden die notwendigen Strukturen für die Forschung geschaffen – Cluster wird sich im September in den USA präsentieren


Etwa ein dreiviertel Jahr ist vergangen, seit die Bewerbung der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität für das Cluster "Zelluläre Netzwerke" in der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern erfolgreich war. In dieser Zeit hat sich viel getan in diesem Projekt, vor allem wurden die notwendigen Strukturen geschaffen, damit die Wissenschaftler sich zukünftig voll der Forschung widmen können.

"Als eines der ersten der 17 Exzellenzcluster haben wir eine gültige Geschäftsordnung", zeigt Dr. May-Britt Becker, die Leiterin der Geschäftsstelle des Clusters "Zelluläre Netzwerke" einen der Fortschritte des Projektes auf. Die Erstellung einer derartigen Geschäftsordnung, mit der beispielsweise die Verteilung der zur Verfügung stehenden Mittel im Detail geregelt wird, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vorausgesetzt. Doch auch bei den anstehenden Stellenbesetzungen war man im Heidelberger Cluster nicht untätig. "Seit dem 1. Juli hat Dr. Dirk-Peter Herten als erster Nachwuchsgruppenleiter mit der Arbeit begonnen und wird die Einzelmolekül-Spektroskopie innerhalb des Clusters vorantreiben", erläutert Dr. Becker.

Stolz ist May-Britt Becker, dass für eine weitere Nachwuchsgruppenleiterstelle eine hervorragende deutsche Wissenschaftlerin aus den USA zurückgeholt werden konnte. Dafür waren aber besondere Anstrengungen notwendig, denn für das Kind der Forscherin musste ein Kindergartenplatz organisiert und für den Ehemann der Kandidatin ein Arbeitsplatz in Deutschland beschafft werden. Beides ist dank gemeinsamer Anstrengungen des Exzellenzclusters, des Zentrums für Molekulare Biologie Heidelberg, des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Gleichstellungsbeauftragten der Universität gelungen und so dürfte der Besetzung der Stelle nichts mehr im Wege stehen.

Besonders eilig hat man es ebenfalls mit der Berufung der beiden W3-Professuren, die mit dem Exzellenzcluster verbunden sind. Im Eilverfahren wurde die Berufungsliste für die Professur zur "Kryoelektronen-Mikroskopie" von der Medizinischen Fakultät und anschließend dem Senat der Ruperto Carola beschlossen und ist seit Mitte Juni beim dafür zuständigen baden-württembergischen Ministerium. Für die zweite Professur liegen die Bewerbungen bereits vor und das Symposium zur Auswahl der Kandidaten wird im Herbst dieses Jahres stattfinden.

Mehr als 400 registrierte Bewerbungen aus 36 Nationen gibt es schon für die insgesamt 15 Stellen aus dem Doktorandenprogramm, und hier werden noch einige Bewerbungen dazu kommen, da die Bewerbungsfrist erst Mitte August endet. Für die Interviews mit den in die engere Wahl zu ziehenden Bewerbern, die teilweise aus dem ferneren Ausland, beispielsweise aus Indien stammen, hat man sich in der Geschäftsstelle des Heidelberger Exzellenzclusters einiges einfallen lassen. "Sollten etwa mehrere Bewerber aus Indien kommen, müssen diese nicht nach Deutschland anreisen, sondern wir können sie per Videokonferenz interviewen", berichtet May-Britt Becker von den Vorbereitungen zum Auswahlverfahren der zukünftigen Doktoranden, das im September erfolgen wird.

Seit Mai dieses Jahres hat das Exzellenzcluster mit dem im April eingeweihten "Bioquant-Gebäude" auch seinen zentralen Ort innerhalb der Heidelberger Universität gefunden. Hier sind nicht nur die Geschäftsstelle des Exzellenzclusters untergebracht, sondern auch zahlreiche Labors und Großgeräte. Bereits seinen endgültigen Platz gefunden hat hier zum Beispiel das im Jahr 2005 gegründete "Nikon Imaging Center", das von den Heidelberger Wissenschaftlern stark frequentiert wird. "Acht Stunden täglich und das sieben Tage die Woche ist das Nikon Imaging Center ausgelastet", weiß Dr. Becker zu berichten. Dabei sind bereits etwa ein Drittel der Nutzer Mitglieder des Exzellenzclusters und dieser Anteil wird sich noch weiter erhöhen, wenn erst alle Stellen besetzt sind.

Eine erste Anerkennung der geleisteten Arbeit kann das Heidelberger Exzellenzcluster bereits verbuchen. Stellvertretend für die deutschen Exzellenzcluster darf May-Britt Becker nämlich das Cluster "Zelluläre Netzwerke" bei der Jahrestagung des "German Academic International Network" (GAIN) in San Francisco im September vorstellen. GAIN ist eine gemeinsame Veranstaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Alexander von Humboldt-Stiftung und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes sowie der German Scholars Organization, bei der sich hochrangige Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft sowie die deutschen Stipendiaten in Übersee über die Forschungslandschaft in Deutschland informieren.
Stefan Zeeh

Rückfragen bitte an:
Dr. May-Britt Becker
Geschäftsstelle des Clusters "Zelluläre Netzwerke"
Im Neuenheimer Feld 267
69120   Heidelberg
Tel. 06221 5451203 
may-britt.becker@bioquant.uni-heidelberg.de

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Dr. Michael Schwarz
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