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Ausgezeichnete Arzneimittelsicherheit

20. April 2007

Die Dosing GmbH des Universitätsklinikums Heidelberg ist erster Preisträger des StartUp Landeswettbewerbs 2007


Der Sieger beim StartUp Landeswettbewerb 2007 kommt aus dem Universitätsklinikum Heidelberg: die Heidelberger Dosing GmbH, deren elektronische Arzneimittelberater für mehr Sicherheit und Effizienz bei der Behandlung mit Medikamenten in Klinik und Praxis sorgen. Am 17. April 2007 wurden die Preisträger von Wirtschaftsminister Ernst Pfister in Stuttgart ausgezeichnet. Der Wettbewerb wird seit zehn Jahren vom Sparkassenverband Baden-Württemberg ausgeschrieben; der erste Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Die Dosing GmbH wurde im September 2006 von Professor Dr. Walter E. Haefeli, dem Ärztlichen Direktor der Abteilung Innere Medizin VI, Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg, und Dipl. Ing. Jens Kaltschmidt (Geschäftsführer) als SpinOff aus dem Universitätsklinikum Heidelberg gegründet. Unterstützt wurde die Ausgründung vom UniTT Gründerzentrum der Universität sowie der BioPro Baden-Württemberg, die die Gründung maßgeblich begleitete.

Preisverleihung beim StartUp Landeswettbewerb 2007 am 17. April in Stuttgart.
Preisverleihung beim StartUp Landeswettbewerb 2007 am 17. April in Stuttgart. Von links nach rechts: Bruno Fertig (Vorstandsmitglied Sparkasse Heidelberg), die ersten Preisträger Jens Kaltschmidt und Professor Dr. Walter Haefeli (Universitätsklinikum Heidelberg), Peter Schneider (Präsident des SparkassenVerbands Baden-Württemberg), Wirtschaftsminister Ernst Pfister
Foto: SparkassenVerband Baden-Württemberg


Elektronischer Arzneimittelberater AiDKlinik liefert maßgeschneiderte Medikation

"Die Dosing GmbH entwickelt und vertreibt wissenschaftlich fundierte Hilfsmittel, mit deren Hilfe die Arzneimitteltherapie optimal auf den einzelnen Patienten zugeschnitten wird", erklärt Professor Haefeli. Dadurch können Fehler bei der Verschreibung, z.B. Doppelverordnungen, falsche Dosierungen, Tablettenzerstörung durch falsche Teilung und gefährliche Wechselwirkungen der Medikamente untereinander vermieden und der bestmögliche Therapieerfolg erzielt werden.

Als erstes großes Produkt vertreibt die Dosing GmbH zusammen mit dem Systemhaus Digital Media Center, Stuttgart, ihr computergestütztes Arzneimittel-Informationssystem AiDKlinik. Verschiedene Funktionalitäten von AiDKlinik sind bereits mit drei wissenschaftlichen Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet worden; das leistungsstarke Gesamtsystem erhielt 2006 den begehrten Qualitätsförderpreis Gesundheit Baden-Württemberg.


Weniger Fehler, geringere Kosten, mehr Zeit für den Patienten

Langjährig erprobt stellt das System seit 2003 die Qualität der Arzneimitteltherapie im Heidelberger Klinikum sicher. Informationen zu Arzneimitteln und Wirkstoffen können binnen Sekunden gefunden und komplette Fachinformationen und Beipackzettel abgerufen werden. Hochentwickelte eigene Datenbanken liefern Informationen zum Einsatz von Medikamenten während Schwangerschaft, Stillzeit, bei eingeschränkter Nierenfunktion des Patienten und vielen anderen Risikokonstellationen, die bei der Behandlung mit Arzneimitteln besondere Beachtung finden müssen. Rezepte und die Medikation in den Entlassbriefen werden elektronisch dokumentiert und die Therapie nach Entlassung wird kostenoptimiert an die nachbetreuenden Ärzte weiter gegeben.

"Durch die beschleunigte Informationsbeschaffung sparen die Ärzte Zeit, die dem Patienten zugute kommen kann", berichtet Professor Haefeli. Die Arzneimittelsicherheit am Heidelberger Klinikum konnte zudem erheblich verbessert werden: Jedes achte Rezept wurde wegen potenziell gefährlicher Arzneimittelkombinationen korrigiert; bei rund 2,5 Prozent der Verschreibungen hätte es sich um gefährliche Wechselwirkungen gehandelt. Auch Fehler durch unleserliche Handschriften oder Verschreibung von Präparaten, die aus dem Handel genommen wurden, kommen nicht mehr vor. Außerdem konnten Verabreichungsfehler durch falsche Teilung von Tabletten um mehr als die Hälfte verringert werden.


AiDKlinik bereits an sechs weiteren Kliniken in Deutschland im Betrieb

"AiDKlinik ist bereits an sechs weiteren Kliniken in Deutschland im Betrieb", berichtet Jens Kaltschmidt. Das Wissenssystem kann sowohl über eine Internet-Anbindung als auch vollintegriert in das lokale Krankenhausinformationssystem betrieben und sehr flexibel auf lokale Bedürfnisse angepasst werden. Außerdem wurde im Rahmen des bundesweit einzigartigen integrierten Versorgungsprojektes HeiCare eine Vernetzung mit niedergelassenen Ärzten im Umkreis des Heidelberger Klinikums etabliert. Dabei wird über das Schwestersystem AiDPraxis therapierelevante Arzneimittelinformation in verschiedenen Versorgungssektoren des Gesundheitswesens Tag und Nacht verfügbar gemacht. Das ermöglicht eine umfassende qualitätsgesicherte Betreuung der Patienten über Sektorgrenzen hinaus.

Neben der kontinuierlichen inhaltlichen Erweiterung von AiDKlinik und AiDPraxis zählt zum Kerngeschäft der Dosing GmbH die Entwicklung neuer Systeme und Medien zur Qualitätssicherung und Verbesserung der Informationslogistik in der Arzneimitteltherapie. Die Verbindung von universitärem Wissen und innovativer Informationstechnologie verpackt in anwenderfreundliche alltagstaugliche Systeme sind die wesentlichen Charakteristika der Dosing-Produkte.


Information im Internet:
www.dosing-gmbh.de
www.aidklinik.de
www.heicare.de
www.klinikum.uni-heidelberg.de/Innere-Medizin-VI-Klinische-Pharmakologie-und-Pharmakoepidemiologie

Ansprechpartner:
Professor Dr. Walter E. Haefeli
Tel.: 06221 / 56 8740 (Sekretariat)
E-Mail: walter.emil.haefeli@med.uni-heidelberg.de


Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
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www.klinikum.uni-heidelberg.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Seitenbearbeiter: Email
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