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Wasservögel werden auf Vogelgrippe getestet

13. Februar 2007

Forscher sperren Enten, Schwäne und Schwanengänse auf dem Neckarvorland ein – Fangaktion beginnt in den nächsten Tagen


Wasservögel werden auf Vogelgrippe getestet  
Aufgestellt sind die Fang-Käfige am Neckarvorland schon, in den nächsten Tagen geht es Enten, Schwänen und Schwanengänsen an die Freiheit. Um festzustellen, ob die Vögel mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert sind, werden sie (kurzfristig) eingefangen. Das Land startet einen Feldversuch, bei dem Wissenschaftler Kot, Speichel und Blut der Wasservögel untersuchen werden.
Foto: Stefan Kresin

DasMinisterium für Ländlichen Raum in Stuttgart hat ein Forschungsprojekt zur Untersuchung vonWildvögeln finanziert, um die Bevölkerung vor den möglichen Gefahren der Vogelgrippe zu schützen. Das auf zwei Jahre befristete Projekt wird in 13 Städten und Gemeinden durchgeführt; zwei Millionen Euro will die Landesregierung dafür ausgeben. In Heidelberg ist Professor Michael Wink vom Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie bei dem Projekt Feder führend (die RNZ berichtete).

Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat jetzt die tierschutz- und naturschutzrechtlichen Zustimmungen für die Durchführung des Projektes erteilt, so konnten die ersten Fang-Käfige am Neckarufer in der Nähe der "Wasserschachtel" aufgestellt werden. Je nach Wetterlage soll in den nächsten Tagen mit der Fangaktion begonnen werden. Für die Untersuchungen werden Enten, Schwäne und Schwanengänse auf der Neckarwiese eingefangen, sofort untersucht und beringt. Außerdem werdenKot-, Speichel-, und Blutproben genommen; dann werden die Vögel wieder in die Freiheit entlassen.

Die Untersuchungen sollen im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie neue Erkenntnisse darüber bringen, ob die Heidelberger Wasservögel gesund oder bereits mit dem H5N1-Virus infiziert sind.Weil die Neckarwiese ein stark besuchtes Naherholungsgebiet ist, dienen diese Untersuchungen dem besonderen Schutz der Bevölkerung, heißt es in einer Mitteilung der Stadtpressestelle.

Seit vor etwa einem Jahr das benachbarte Mannheim zum Sperrbezirk erklärt werden musste, weil im Hafenbecken eine toteWildente trieb, die mit dem Vogelgrippe-Erreger infiziert war, ist es um das Thema in der Öffentlichkeit etwas stiller geworden. Das liegt auch an dem milden Winter, denn anfällig für Vogelgrippe sind besonders Tiere, die bereits geschwächt sind, etwa durch einen langen hartenWinter wie vor einem Jahr. Da das Rhein-Neckar-Dreieck zu den am dichtesten besiedelten Gebieten BadenWürttembergs gehört, wollen dieWissenschaftler jetzt herausfinden, wie sich der Virus verbreitet; so können Schutzmaßnahmen für die Bevölkerung erfolgen, falls das einmal nötig sein sollte.

Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen Wildvögel, die unmittelbar mit Menschen in Kontakt kommen, so wie die Wasservögel, die sich am Neckarvorland tummeln. Die verschmutzen zwar mit ihren Hinterlassenschaften den Rasen, dieser Kot sei aber nicht hochinfektiös, so ProfessorWink.

Getestet werden die Proben am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Heidelberg; durch Blutuntersuchungen wird geprüft, ob die Vögel schon Kontakt mit dem H5N1-Virus hatten und dementsprechende Antikörper gebildet haben.

Untersucht wird auch die DNA der Tiere; so können die Wissenschaftler feststellen, woher die Vögel kommen und ob viele Zugvögel darunter sind.

Ingeborg Salomon
© Rhein-Neckar-Zeitung



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