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Das gemeinsame Motto lautet

16. Februar 2007

In der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft arbeiten Theologen mit Geistes- und Naturwissenschaftlern zusammen – Neuer Leiter: Prof. Eberhard Schmidt-Aßmann von der Juristischen Fakultät der Ruperto Carola

Professor Eberhard Schmidt-Aßmann leitet die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft.  
Professor Eberhard Schmidt-Aßmann leitet die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft.
Foto: Stefan Kresin

Sie ist nicht gerade einfach zu finden, die Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (Fest). Im Schmeilweg, versteckt zwischen Marienhütte und Schlierbach, stehen die beiden Gebäude der Forschungseinrichtung am Schlossberg. Seit ihrer Gründung 1948 hat die "Fest" in Heidelberg ihren Sitz und seit kurzem mit Professor Eberhard Schmidt-Aßmann einen neuen Leiter.

Träger der Forschungsstätte ist die Evangelische Studiengemeinschaft, der die Evangelische Kirche in Deutschland, der die meisten Landeskirchen, die Evangelischen Akademien und der Deutsche Evangelische Kirchentag angehören.

Und die Diskussionen, die dort stattfinden, bestimmen auch die Forschungsschwerpunkte der "Fest": Religion und Kultur, Frieden und nachhaltige Entwicklung sowie Theologie und Naturwissenschaft sind die Themen, die bearbeitet werden.

Dabei bewegen sich die Wissenschaftler keineswegs abgehoben in theologischen Sphären, vielmehr wird Wert darauf gelegt, Experten aus allen Fachgebieten zusammenzuführen. Und so arbeiten Theologen und Philosophen zusammen mit Geistes- und Naturwissenschaftlern; Interdisziplinarität lautet das gemeinsame Motto in der "Fest".

Seit Dezember 2006 steht Eberhard Schmidt-Aßmann an der Spitze der Forschungsstätte. Er ist Jurist und Fachmann für europäisches Verwaltungsrecht und war der evangelischen Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg schon immer eng verbunden. "Das Angebot der "Fest" war eine schöne Gelegenheit für mich, das Interdisziplinäre macht mir Spaß". Und der emeritierte Professor der Universität Heidelberg – er gibt aber immer noch Vorlesungen – macht sich schon seine Gedanken zum Thema Glaube und Forschung: "Jeder Wissenschaftler sollte von einem Ethos getragen sein.

Der christliche Glaube ist eine Überzeugung, die auch im Miteinander mit Kollegen und Angestellten zum Tragen kommt." Diese theologische Basis macht auch das besondere an dieser Forschungseinrichtung aus. Da wird eben nicht nur der Konflikt zwischen Islam und Christentum untersucht, sondern auch, wie der Glaube hier vielleicht friedensstiftend wirken könnte – schließlich haben die beiden Religionen mehr Gemeinsamkeiten als man denkt. Auch die Bewahrung der Schöpfung ist ein Thema, dem sich die Forscher widmen. Hans Diefenbachers Abteilung "Frieden und nachhaltige Entwicklung" beschäftigt sich unter anderem mit Umweltmanagement; sein Kollege Volker Teichert leitet Projekte zur Einführung von Nachhaltigkeitsindikatoren an Schulen – und das geht weit über einfaches Energiesparen hinaus.

Muss man eigentlich besonders religiös sein, um an der "Fest" zu arbeiten? "Unsere Wissenschaftler sind vor allem als Wissenschaftler gefragt", sagt Dr. Ulrich Ratsch. Er selbst ist von Haus aus Physiker und leitet jetzt den Arbeitsbereich "Theologie und Naturwissenschaft". Ein "unbefangenes Verhältnis" zur Religion helfe allerdings bei der Arbeit. Gerade seine Kollegen aus dem "normalen" Wissenschaftsbetrieb seien ein wenig "irritiert", wenn er von seiner Arbeit berichte. "Da kommen auch oft Fragen nach der Religiosität. Wer dabei Bauchschmerzen hat, sollte es sich überlegen, ob er bei uns anfangen will."

Steffen Blatt
© Rhein-Neckar-Zeitung



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