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VeranstaltungMultimediales Musiktheater »Castor&&Pollux«

21. März 2019

Festivalproduktion des „Heidelberger Frühlings“ wird in der Aula der Alten Universität aufgeführt – Wissenschaftler der Ruperto Carola beteiligt

Die gleichnamige Barockoper des französischen Komponisten Jean Philippe Rameau (1683 bis 1764) – ergänzt um elektronische Klänge und Videos – bildet die Grundlage des multimedialen Musiktheaterprojekts „Castor&&Pollux“. Diese Eigenproduktion des Musikfestivals „Heidelberger Frühling“ wird an mehreren Terminen im April 2019 in der Aula der Alten Universität aufgeführt. Die Inszenierung verbindet die Themen Liebe und Unsterblichkeit, wie sie im antiken Mythos des Zwillingspaares Kastor und Pollux eine zentrale Rolle spielen, mit futuristischen Visionen von künstlicher Intelligenz. Beteiligt an der Produktion sind auch Wissenschaftler der Universität Heidelberg, die am Kirchhoff-Institut für Physik für die Neuromorphic Computing Platform verantwortlich zeichnen – eine Technologieplattform für neuartige Computersysteme.

Heidelberger Frühling: „Castor&&Pollux“

Wie wollen wir leben? Welche Bedeutung haben in diesem Zusammenhang technologische Revolution, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz? Diesen Fragen widmet sich das Projekt „Castor&&Pollux“, das dem Libretto und der Regie der Schauspielerin und Regisseurin Lisa Charlotte Friederich folgt. Es vereint Rameaus Musik aus dem 18. Jahrhundert mit einer Neukomposition von Lukas Rehm. Eingebunden sind auch dessen Videoarbeiten, die monumentale Bildwelten mit Interviewsequenzen von Ray Kurzweil, dem Entwicklungschef von Google, verschränken. Für die Dramaturgie ist Jim Igor Kallenberg verantwortlich.

Friedrich, Rehm und Kallenberg, die das Konzept für „Castor&&Pollux“ entwickelt haben, sind Fellows des LAB – des „Labors“ für Innovationen im Rahmen des „Heidelberger Frühlings“. Das Sängerensemble wurde in Zusammenarbeit mit Génération Baroque zusammengestellt, das Instrumentalensemble „The Rosetti Players“ aus Spezialisten der historischen Aufführungspraxis ausgewählt. Die musikalische Leitung hat Barbara Konrad. Im Zusammenwirken von Künstlern und Technik entsteht so auf der Bühne des begehbaren „4DSOUND“-Raumklangsystems ein multimediales Musiktheater, wie die Organisatoren erläutern.

Die Premiere am 2. April ist bereits ausverkauft. Weitere Aufführungen finden vom 3. bis 7. April statt. Im Anschluss an die Aufführungen sprechen Künstler und Wissenschaftler unter dem Titel „Future Talks“ zu Themen, die in „Castor&&Pollux“ aufgeworfen werden. Tagsüber kann die Aula der Alten Universität besichtigt werden: Jeweils zwischen 12 und 16 Uhr werden dort eigens für das „4DSOUND“-System programmierte Klanginstallationen und Videoarbeiten von Lukas Rehm zu hören und zu sehen sein. Den Abschluss des Rahmenprogramms bildet ein Vortrag mit dem Titel „Sozialismus mit nicht-menschlichem Antlitz“, den der Philosoph Fahim Amir im Anschluss an die letzte Aufführung am 7. April halten wird. Studierende erhalten bei Veranstaltungen des „Heidelberger Frühlings“ ermäßigten Eintritt.