Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis WiSe 2002/2003

Vorlesung: Zukunftsdeutung und Wahrsagekunst im Alten Mesopotamien

Donnerstag, 9.15-10.45 h, NUni, ehem. Senatssaal

Prof. Maul

Beginn: 17.10.02


Seminar: Tabetu und das Land Mari

Freitag, 10.15-11.45 h, Sandgasse 7, Raum 010

Prof. Maul

Teilnahmevoraussetzungen:

Einführende Literatur:

Beginn: 18.10.02


Seminar: Die Lösung von Bann. Das Heilverfahren nam-érim-búr-ru-da

Donnerstag, 11.15-12.45 h, Sandgasse 7. Raum 010

Prof. Maul

Teilnahmevoraussetzungen:

Einführende Literatur:

Beginn: 17.10.02


Übung: Akkadisch I: Babylonisch-Assyrisch für Anfänger

Freitag, 8.15-9.45 h, Sandgasse 7, Raum 010

Prof. Maul

Teilnahmevoraussetzungen: Keine

Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen

Literatur: R. Borger, Assyrisch-Babylonische Lesestücke, 2. Auflage, Rom 1979; W. von Soden, Grundriß der akkadischen Grammatik, 3. Auflage, Rom 1995.

Beginn: 18.10.02


Hauptseminar: Thomas Manns Josephsromane im Spanungsfeld der Kulturen

Dienstag, 18.00-21.00 h, Palais Boisserée, Seminarraum 137,
Germanistisches Seminar, Hauptstr. 207-209

Prof. Maul, Prof. Assmann, Prof. Borchmeyer

Teilnahmevoraussetzungen:

Einführende Literatur:

Beginn: 15.10.02


Übung: Sumerisch II mit Tutorium

Dienstag, 9.15-10.45 h, Sandgasse 7, Raum 010

Prof. Waetzoldt

Teilnahmevoraussetzung: Teilnahme an Sumerisch I oder vergleichbare Vorkenntnisse

Leistungsnachweise: kursbegleitende Übungen und Abschlußklausur

Literatur: M.-L. Thomsen, The Sumerian Language (Mesopotamia. Copenhagen Studies in Assyriology Vol. 10) 1984.

Beginn: 22. Oktober 2002


Begleitendes Tutorium zu Sumerisch II

Donnerstag, 16.00-18.00 h, Hauptstr. 126, Keller.

Beginn: 24. Oktober 2002


Seminar: Klagen über die Zerstörung von Ur

Dienstag, 11.15-12.45 h, Hauptstr. 126, Raum 103

Prof. Waetzoldt

Diese Klage gehört zu den "historischen Klagen" mit einem konkreten geschichtlichen Hintergrund: Ein Unglück, das über eine Stadt oder einen geographisch bzw. historisch begründeten Kreis von Städten hereingebrochen ist. Der betroffene König und seine Feinde werden namentlich genannt.
Für diese Klagen gibt es bisher nur Textvertreter aus altbabylonischer Zeit. Trotzdem dürften die meisten vorher entstanden sein. Eine Art "Vorläufer" stellt die Klage Urukaginas über die Zerstörung mehrerer Tempel in der Provinz Lagas durch Lugalzagesi dar (ca. 2350 v.Chr.) Die Textvertreter stammen überwiegend aus Nippur und Ur. In welchem Rahmen diese historischen Klagelieder vorgetragen werden, entzieht sich unserer Kenntnis. Sie haben keinen einheitlichen Aufbau und die direkte Rede von Göttinnen oder Frauen ist in der Regel im Emesal, der Frauensprache, abgefaßt. Zudem fehlt eine "Gattungsbezeichnung" im Sumerischen. Die anderen historischen Klagen betreffen ebenfalls Städte oder Gebiete in Südmesopotamien: "Klage über Sumer und Ur", "Nippur-Klage", "Eridu-Klage", und "Uruk-Klage".

Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung in Assyriologie

Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen

Literatur: J. Krecher, RlA 6, 1980-83, 1f.; S.N. Kramer, Lamentation over the Destrucktion of Ur, Assyriological Studies 12, (1940); Th. Jacobsen, The Harps that once ... Sumerian Poetry in Translation (1987), S. 447-474.

Beginn: 22. Oktober 2002


Seminar: Das Verhältnis des Königs zu den Göttern anhand der sumerischen Götterlieder

Mittwoch, 9.15-10.45 h, Sandgasse 7, Raum 010

Prof. Waetzoldt

Die Götterlieder preisen die Größe und Macht einer bestimmten Gottheit. Sie geben Aufschluß darüber, welche Eigenschaften und Fähigkeiten dieser Gottheit zugeschrieben werden und in welchem verwandtschaftlichen Verhältnis sie zu anderen Gottheiten steht. Viele dieser Lieder enthalten Passagen, die sich auf den damals regierenden König beziehen.
In dem Seminar ist zu klären, wie die jeweiligen Könige selbst und wie ihre Beziehung zu der im Lied gepriesenen Gottheit dargestellt werden. Von Bedeutung sind dabei auch terminologische Fragen, z.B. wie weit sich das bei Göttern und Königen verwendete Vokabular ähnelt oder unterscheidet, oder ob man das Wort lugal "König" - eigentlich "großer Mann" - nur für den König oder auch (entgegen der ursprünglichen Wortbedeutung) auch für einen Gott benutzte. Am Ende wird noch zu klären sein, ob es Unterschiede bei der Beschreibung des Königs und seiner Taten zwischen den Götterliedern und den Königshymnen gibt.

Teilnahmevoraussetzung: Zwischenprüfung in Assyriologie

Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen

Literatur: C. Wilcke, Artikel "Hymne", Reallexikon der Assyriologie, Bd. 4 (1972-75) 539-544 und die dort S. 544 zitierte Literatur. Å. Sjöberg, Orientalia Suecana 22 (1973) 107-121, ibid. 23-24 (1974-75) 159-181; Journal of Cuneiform Studies 29 (1977) 6-8, 29-32; Zeitschrift für Assyriologie 65 (1975); Alter Orient und Altes Testament 25 (1976) 409-424, ibid. 253 (1998) 345-378; Th. Jacobsen, The Harps That Once ... S. 106f., 121ff.

Beginn: 23. Oktober 2002


Seminar: Der Mythos lugal ud me-lám-bi-nir-gál

Mittwoch, 11.15 - 12.45 Uhr, Hauptstr. 126, Raum 103

Prof. Waetzoldt

Lugal-e, so der Kurztitel, läßt sich keiner literarischen Gattung direkt zuordnen. Es handelt sich am ehesten um einen Mythos mit epischen Teilen, doch gibt es auch historische Anspielungen, z.B. auf Gudea. Möglicherweise entstand diese 729 Zeilen lange Dichtung in der Provinz Lagasch bereits in der Ur III-Zeit, obwohl bisher nur Texte aus altbabylonischer Zeit publiziert sind. Im Mittelpunkt steht der Gott Ninurta, nur ein Text nennt Ningirsu, mit dem er sehr früh gleichgesetzt wurde. Er kämpft gegen einen Rebellenkönig aus den Bergen namens Azag und dessen Untergebene, die Steine. Dank der Hilfe der Scharur-Waffe und dem Eingreifen seines Vaters Enlil kann er seinen Feind besiegen und töten. Dann schafft er durch die Umleitung des Gebirgswassers in den Tigris die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Landwirtschaft in Mesopotamien. Einen breiten Raum in der Dichtung nimmt auch die Schicksalsbestimmung für die Steine, seine ehemaligen Feinde, ein.
Ninurta tritt in dem Mythos Lugal-e einerseits als kriegerischer Gott, andererseits in seiner ursprünglichen Funktion als Fruchtbarkeitsgott auf und dann noch als Gott, der einen Teil der Weltordnung bestimmt.
Schon in der altbabylonischen Zeit begann man Lugal-e ins Akkadische zu übersetzen. In meist zweisprachigen Fassungen wird Lugal-e bis weit ins 1. Jt. v. Chr. tradiert.
Im Sommersemester 2002 wurden die Zeilen 333 bis 496 gelesen mit den Berichten von der Umleitung des Gebirgswassers bis zur Schicksalsbestimmung für die Steine. Im kommenden Wintersemester soll das Ende dieses Mythos durchgearbeitet werden.

Teilnahmevoraussetzungen: Zwischenprüfung in Assyriologie

Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen

Einführende Literatur: M.P. Streck, Artikel "Ninurta / Ningirsu", in: Reallexikon der Assyriologie 9, 512-522, bes. € 5.1; J. van Dijk, Lugal ud me-lám-bi nir-gál. Tome I-II, Leiden 1983 (Einleitung, Umschrift, Übersetzung); Th. Jacobsen, The Harps that once ... Sumerian Poetry in Translation, New Haven / London 1987, S. 233-272; Übersetzung in Auszügen (Tafel III 110 bis V 190; VIII 334-367): W.H.Ph. Römer in: Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Band III/3. Mythen und Epen I, S. 434-448; St. Seminara, La Versione Accadica del Lugal-e, la tecnica Babilonese della traduzione dal Sumerico e le sue "regole". Materiali per il Vocabolario Sumerico Vol. 8, Roma 2001. Umschrift und Übersetzung von J. Black (Oxford) aus dem Internet.

Beginn: 23. Oktober 2002


Seminar: Das babylonische Atramhasis-Epos

Dienstag, 16.15-17.45 h, Schulgasse 2 (Semitistik)

Dr. Heeßel

Im Gegensatz zu den meisten anderen altorientalischen Epen ist das altbabylonische Atramhasis-Epos erst relativ spät bekannt geworden. Seit der Publikation von Lambert und Millard in den sechziger Jahren gilt es jedoch als eines der wichtigsten altorientalischen Literaturwerke, da es nicht nur die älteste uns bekannte Überlieferung der Sintflutgeschichte enthält, sondern auch die Welt der Götter und die Menschenschöpfung beschreibt. Darüber hinaus berichtet das Epos auch von zahlreichen Plagen zur Dezimierung der Menschen, bevor schließlich die Sintflut die Menschheit fast ausrottet.
In dem Seminar soll das Epos möglichst ganz gelesen werden, um eine gute Kenntnis der Handlung des Epos zu erreichen. Neben inhaltlichen Fragestellungen soll anhand dieses altbabylonischen literarischen Textes die erlernte Grammatik eingeübt werden. Daher richtet sich das Seminar vor allem an die Absolventen des Akkadisch II-Kurses.

Teilnahmevoraussetzungen: Akkadisch II

Leistungsnachweis: Regelmäßige Mitarbeit

Literatur: W.G. Lambert und A.R. Millard, Atra-hasis. The Babylonian Story of the Flood, 2. Aufl., Winona Lake/Indiana 1999; D. Shebata, Annotierte Bibliographie zum altbabylonischen Atramhasis-Mythos Inuma ilu awilum, GAAL 3, Göttingen 2001.

Beginn: 22.10.02


Seminar: Akkadische Texte aus Bogazköy: Das Verhältnis zwischen Hatti und Mittani

Freitag, 12.15-13.45, Hauptstr. 126, "Keller"

Dr. Fincke

Die Hethiter benutzten für ihre internationalen Kontakte nicht nur das Hethitische, sondern auch die lingua franca der damaligen Zeit: das Akkadische. Besonders bei Staatsverträgen diente die Verwendung des Akkadischen dem Zweck, einem späteren Mißverständnis einzelner Bestimmungen durch den Vertragspartner vorzubeugen. Gleichermaßen verfuhren die hethitischen Könige auch bei ihrer internationalen Korrepondenz.
In diesem Seminar sollen die Beziehungen zwischen den Hethitern und dem hurritischen Staat Mittani anhand der akkadischen Texte aus Bogazköy untersucht werden. Hierfür läßt sich zunächst der Staatsvertrag zwischen dem hethitischen König Suppiluliuma und dem mittanischen König Sattiwaza heranziehen, der in zwei Fassungen vorliegt. Weitere Hinweise finden sich in Briefen und anderen Texten.
Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt sollen in dem Seminar auch die Textgattung der Staatsverträge besprochen und die Besonderheiten des sogenannten Bogazköy-Akkadischen herausgearbeitet werden.

Teilnahmevoraussetzungen: Zwischenprüfung

Leistungsnachweis: Kursbegleitende Übungen

Literatur: H. Klengel (Hrsg.), Geschichte des hethitischen Reiches, HdO 34, Leiden - Boston - Köln 1999; G. Wilhelm, Grundzüge der Geschichte und Kultur der Hurriter, Darmstadt 1982; E. Weidner, Politische Dokumente aus Kleinasien, BoSt 8 und 9, Leipzig 1923; A. Hagenbuchner, Die Korrespondenz der Hethiter, THeth 15 und 16, Heidelberg 1989; R. Labat, L'Akkadien de Boghazköy, Bordeaux 1932; J. Durham, Studies in Bogazköy Akkadian, Havard 1976.

Beginn: 18.10.02


Übung: Hethitisch II. Die Annalen, Staatsverträge und "Pestgebete" Mursilis II.

Donnerstag, 13.15-14.45 h, Sandgasse 7, Raum 803

R. Strauß, M.A.

Ausgewählte Passagen u.a. aus den Annalen, den Staatsverträgen und den sog. "Pestgebeten" des Königs Mursili II. sollen den Teilnehmern einen ersten Einblick in ganz unterschiedliche hethitische Textgattungen geben.
In der Übung sollen die Texte mit ihren Varianten erarbeitet und so die im Hethitisch-Einführungskurs erworbenen Kenntnisse von Schrift und Sprache vertieft werden.

Teilnahmevoraussetzung: Hethitisch I

Leistungsnachweise: Kursbegleitende Übungen

Literatur: J. Friedrich, Staatsverträge des Hatti-Reiches in hethitischer Sprache I, MVAG 31/1, 1926; ders., Staatsverträge des Hatti-Reiches in hethitischer Sprache II, MVAG 34/1, 1930; A. Goetze, Die Pestgebete des Mursilis, in: F. Sommer/H. Ehelolf (Hg.), Kleinasiatische Forschungen, 1930, 161-251; ders., Die Annalen des Mursilis, MVAG 38, 1933; G. Beckman, Hittite Diplomatic Texts, 1996, bes. Nr. 10, 11 und 12; H. Klengel, Geschichte des hethitischen Reiches, HdO 34, 1999, bes. 170-201.

Beginn: 17.10.02


Übung: Einführung ins Hieroglyphenluwische

Dienstag, 11.15-12.45 h, Sandgasse 7, Raum 010

R. Plöchl, M.A.

Das Hieroglyphenluwische, aufgrund der Verbindung mit Troja seit einigen Jahren einer breiten Öffentlichkeit bekanntgeworden, zählt zu den altanatolisch-indogermanischen Sprachen, dessen bekanntestes Mitglied das Hethitische darstellt. Allerdings ist das Hierogyphenluwische näher zu dem nur aus Hattuscha belegten Keilschriftluwischen und dem aus der 2. Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr. überlieferten Lykischen zu stellen.
Das Hieroglyphenluwische ist über einen Zeitraum von mindestens 600 Jahren (die jüngsten Inschriften sind auf etwa 700 v. Chr. zu datieren) belegt, man verfügt über drei hieroglyphen-luwisch-phönizische Bilinguen.
In der Veranstaltung sollen aufgrund ihres besseren Verständnisses nur Schriftquellen aus dem 1. Jahrtausend behandelt werden. Der Lektüre soll die Vorstellung von Schriftsystem und Grammatik vorausgehen, wobei letztere im Laufe der Lektüre vertieft werden soll.

Teilnahmevoraussetzung: Wünschenswert, aber nicht unbedingt erforderlich: Kenntnisse im Hethitischen

Leistungsnachweise: Nach Absprache

Einführende Literatur: Ein Handout, das kopiert werden kann, ist im Sekretariat verfügbar.


Verantwortlich: E-Mail
Letzte Ă„nderung: 02.03.2008
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