Uruk-Warka-Sammlung

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Die Uruk-Warka-Sammlung, eine Leihgabe des Deutschen Archäologischen Instituts an die Universität Heidelberg, enthält mehr als 7000 Fundstücke aus der einstigen Metropole Uruk (heute Warka, biblisch Erech), jener bedeutenden südmesopotamischen Metropole, die auch heute noch – so wie es bereits die Sumerer, die Babylonier und die Assyrer überlieferten – als Keimzelle der altorientalischen Hochkultur angesehen wird. Hier soll nicht nur der sagenhafte König Gilgameš residiert haben, sondern auch in frühester Zeit im Auftrag des Königs Enmerkar die Schrift erfunden worden sein.

Die Uruk-Warka-Sammlung ist von hoher kulturgeschichtlicher Bedeutung und verfügt über – auch im internationalen Vergleich – einzigartige Exponate. Sie zählt zu den drei größten Sammlungen mit mesopotamischen Artefakten in Deutschland.  

Die in Heidelberg versammelten Funde stammen aus Ausgrabungen, die das Deutsche Archäologische Institut in der wohl ältesten mesopotamischen Stadt in den 50er und 60er Jahren des 20. Jh. durchführte. Sie vermitteln eine repräsentative Vorstellung von der mehr als sechs Jahrtausende währenden Siedlungsgeschichte Uruks, die von der frühen Kupfersteinzeit (6. Jt. v. Chr.) bis zur Sasanidenzeit im 4. Jh. unserer Zeit reicht.

Zu den wissenschaftlich hochbedeutenden und sehr sehenswerten Ausstellungsstücken zählen Skulpturen, Bauschmuck und Architekturteile, Keramik, Siegel, Schmuck und vielfältige Kleinfunde, die in der longue durée das Leben der Stadt widerspiegeln. Als spektakulär dürfen jene Exponate gelten, die die frühe städtische Hochkultur des 4. Jt. v. Chr. mit ihrer monumentalen Tempelarchitektur dokumentieren.

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Mit etwa 3000 nur zum Teil erforschten Keilschriftdokumenten verfügt die Uruk-Sammlung über ein einzigartiges Ensemble von Exponaten, das nicht nur die mehr als dreitausendjährige Schriftgeschichte des Alten Orients veranschaulichen kann, sondern auch wissenschaftlich von höchstem Wert ist. Die Schriftzeugnisse, unter denen sich neben den dominierenden Verwaltungsurkunden auch Königsinschriften und Schultexte befinden, können die komplexe und über dreitausendjährige Schriftgeschichte Mesopotamiens nahezu lückenlos illustrieren.Weltweit einzigartig ist eine Gruppe von Artefakten, die die Vor- und Frühgeschichte der ältesten Schrift der Menschheit dokumentiert und erkennen lässt, dass die Bedürfnisse einer rasch komplex gewordenen Administration in der frühen Stadt des ausgehenden 4. Jt. v. Chr. die Erfindung der Schrift zu einer zwingenden Notwendigkeit werden ließen.

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Die Uruk-Warka-Sammlung ist an das Heidelberg Zentrum Kulturelles Erbe (Heidelberg Center for Cultural Heritage; HCCH) angegliedert.

Öffnungszeiten

Die Uruk-Warka-Sammlung ist aufgrund umfangreicher Baumaßnahmen derzeit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Kontakt

Kristina Sieckmeyer – Kuratorin –

Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Uruk-Warka-Sammlung  

Marstallstraße 6 | 69117 Heidelberg

kristina.sieckmeyer@ori.uni-heidelberg.de

Mit Frage zu Bildrechten und Reproduktionen von Abbildungen wenden Sie sich bitte an die Orient-Abteilung des Deutschen Archäologischen Instituts: orient@dainst.de

Zuletzt bearbeitet von : K. Sieckmeyer
Letzte Änderung: 06.03.2024
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