Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Eckig, praktisch, neu

Von Claudia Duwe und Hartmuth Heldt

Scheckkartengroßes Plastik ist auch auf dem Campus auf dem Vormarsch: Wer jetzt in Heidelberg mit dem Studium beginnt, erhält erstmals eine neue „CampusCard“ mit „Uni-ID“. Sie vereint die bisher notwendigen verschiedenen Karten, so dass im Portemonnaie wieder ein bisschen Platz entsteht.

Zum Start wurden zunächst die Dienste von Universitätsbibliothek, Studentenwerk und Uni-Rechenzentrum vereint. Ein recht schwieriges Unterfangen, denn die unterschiedlichen Datenhaltungen, Services und Arbeitsabläufe mussten hierfür vereinheitlicht werden. Alle Beteiligten arbeiteten dafür intensiv zusammen und investierten einige Mühe.

„An der neuen CampusCard haben die Uni-Bibliothek (UB), das Studentenwerk und das Universitätsrechenzentrum (URZ) eng zusammengearbeitet“, berichtet Hartmuth Heldt, Leiter der Abteilung „Datennetze“ am URZ. „Dadurch wurden die Zahlungsfunktion des Studentenwerks und der Bibliotheksausweis zusammengeführt und die Systeme von URZ und UB auf eine einheitliche Nutzerverwaltung umgestellt.“ Ziel der Zusammenarbeit war es, auf einer einzigen Karte möglichst viele Funktionen verfügbar zu machen, um den Studierenden das Handling ihrer Einzel-Accounts zu erleichtern.

Auf der neuen Karte ist oberhalb des Strichcodes die so genannte Uni-ID aufgedruckt, eine individuelle Kombination aus Buchstaben und Zahlen – im Bildbeispiel die AB123. „Die Uni-ID ist nicht nur ein Account zu den meisten PC-Pools an der Universität sondern gleichzeitig auch Benutzernummer der UB und Kartennummer beim Studentenwerk“, informiert Rike Balzuweit, stellvertretende Leiterin der Universitätsbibliothek.

Und was kann man mit dieser Karte anfangen? Gerhard Geldner, Abteilungsleiter für Finanzen des Studentenwerks, erklärt: „Anstelle der bisherigen Aufladestationen stellt das Studentenwerk gerade neue Service-Stationen auf. Hier können Sie nicht nur Bargeld auf die Karte einzahlen sondern auch mit EC- und Kreditkarte Geld aufladen. Dann können Sie damit in allen Einrichtungen des Studentenwerks und an anderen Stellen innerhalb der Uni bezahlen.“ An den Service-Stationen lassen sich zudem die letzten Transaktionen abrufen, und der eigene Kartenstatus kann kontrolliert werden. „Auch Webloading wird bald mit der neuen CampusCard möglich sein“, weiß Geldner.

Die alten CampusCards sind selbstverständlich weiterhin gültig und auch das aktuelle Guthaben bleibt unverändert. Damit die Kärtchen allerdings im neuen System funktionieren, müssen sie an den Service-Stationen, die die bisherigen Aufladegeräte ablösen, einmalig umkodiert werden: Einfach Karte rein und den Anweisungen am Bildschirm folgen; die CampusCard allerdings keinesfalls vorzeitig entnehmen, da sie sonst unbrauchbar wird.

Die neue Karte wiederum bietet noch mehr: „Mit der Uni-ID können Sie an der UB Bücher entleihen, das HEIDI-Konto verwalten und die elektronischen Dienste nutzen“, so Dr. Thomas Wolf, Leiter der Benutzungsabteilung der Bibliothek. Und er ergänzt: „Die Karte hat die gleiche Funktion wie der bisherige UB-Benutzungsausweis. Um sie in der UB zu nutzen, müssen Sie sich dort einmalig unter Vorlage Ihres Ausweises oder gegebenenfalls eines entsprechenden amtlichen Meldenachweises registrieren lassen.“

Und natürlich können Studierende mit der neuen CampusCard auch am Rechenzentrum die Uni-ID als Zugang für die PC-Pools und weitere Service-Angebote nutzen. Hierfür muss man nur die Uni-ID „freischalten“, also ein Passwort vergeben, das jedoch geheim bleiben soll. Das Freischalten erfolgt über die Webseite http://freischalten.uni-hd.de. Dazu ein Hinweis von Hartmuth Heldt: „Bitte beachten Sie, dass Sie sich erst freischalten können, wenn Sie zuvor Ihre CampusCard von der UB oder vom URZ abgeholt haben.“ Weitere Informationen gibt es übrigens im gerade aktualisierten URZ-Flyer „Ihr Zugang zum URZ mit der Uni-ID“.

Die Services des Studentenwerks, der UB und des URZ sind natürlich auch noch mit den bisherigen Ausweisen verfügbar. URZ-Mitarbeiter Joachim Lammarsch: „Da es unmöglich war, alle UserIDs, Bibliotheksausweise und Zugangsverfahren auf einen Schlag umzustellen, bleiben die bisherigen Verfahren vorerst bestehen. Die Uni-ID wurde ausschließlich für die neu immatrikulierten Studierenden eingeführt. Im nächsten Jahr soll ein freiwilliger Umstieg von den alten Karten und UserIDs auf die Uni-ID ermöglicht werden.“

Übrigens: Studierendenausweise ausdrucken oder Vorlesungen online belegen kann man im Hochschulportal LSF (Lehre, Studium und Forschung) – der Zugang zum LSF funktioniert aber erst nach dem erfolgreichen Freischalten der Uni-ID und einer Bearbeitungszeit von bis zu drei Tagen.

Und wie geht es mit der CampusCard weiter? „Nach der erfolgreichen ersten Einführung soll der Kreis der Teilnehmer immer mehr erweitert werden. Dazu müssen die relevanten Arbeitsabläufe und Services zunehmend angepasst und vereinheitlicht werden“, so Hartmuth Heldt, der hinzufügt: „Das bleibt eine Herausforderung, aber wir sind zuversichtlich, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind – vor allem im Hinblick auf die steigende Benutzerfreundlichkeit für Studierende und Mitarbeiter.“