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Heidelberger Professorenköpfe

Dénes von Szebenys Porträtskizzen im Universitätsmuseum

Zum 600-jährigen Universitätsjubiläum im Jahr 1986 entwarf der in Budapest geborene Dénes von Szebeny 25 Porträts Heidelberger Professoren. Jetzt sind die großformatigen, zum Teil farbigen Zeichnungen und Aquarelle in einer Ausstellung des Universitätsmuseums noch bis zum 23. Januar 2005 zu sehen.

 

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Der Nationalökonom Max Weber (oben) und der Historiker Christoph Schlosser sind auch zu sehen. Abb.: Universitätsmuseum

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  Szebeny hatte seinerzeit nicht in Dienst stehende Wissenschaftler zum Modellsitzen bestellt, sondern sich auf alte Vorlagen gestützt. Denn die meisten der porträtierten Wissenschaftler wirkten an der Ruperto Carola im 19. und im frühen 20. Jahrhundert. Zu sehen sind die berühmtesten Köpfe – aus allen Bereichen: der Physiker Walther Bothe und der Chemiker Robert Wilhelm Bunsen etwa, der Physiologe Hermann von Helmholtz und der Psychosomatiker Ludolf Krehl oder auch die Philosophen Kuno Fischer und Karl Jaspers. In ihrer Gesamtschau bieten sie ein prägnantes Porträt der Heidelberger Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte.

Der Ungar Dénes von Szebeny (1921-1996), der nach einem kriegsbedingt abenteuerlichen Leben 1946 mit einem volksdeutschen Transport nach Buchen gelangte, war kein Unbekannter in der Region, den älteren Heidelbergern dürfte er insbesondere noch als Karikaturist der hiesigen Rhein-Neckar-Zeitung in Erinnerung sein. Und als Werbegrafiker, der er ebenso war, hatte Szebeny auch schon mal für die Ruprecht-Karls-Universität gearbeitet. „Zugegeben: Nicht jeder von uns ist ein Student Prince, aber wir alle brauchen eine Studentenbud“ – titelte der Grafiker und Künstler im Jahr 1983 auf seinem Plakat-Aufruf, mit dem sich das Heidelberger Studentenwerk an die Bevölkerung wandte, Wohnraum für Studierende frei zu geben; eine Aktion, die bekanntlich bis zum heutigen Tag fortgeführt wird. Auf dem Plakat sah man einen Kavalier mit Rose in der Hand, der um die Gunst der Vermieter warb.

Zur Ausstellung erschienen ist ein kleiner Katalog mit instruktiven Beiträgen von Professor Reinhard Düchting und Carsten Juwig. Das Heft ist an der Museumskasse erhältlich. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag, 10.00 bis 16.00 Uhr; Ort: Universitätsmuseum in der Alten Universität, Grabengasse 1.

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 28.12.2004
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