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Einblicke in die Kultur der Aborigines

Pressemitteilung Nr. 105/2017
18. Juli 2017
Ausstellung im Universitätsmuseum beschäftigt sich mit der Australienreise des Anatomen Hermann Klaatsch zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Tänzer

Foto: Privatarchiv der Familie Klaatsch, USA

Tänzergruppe in Nordwestaustralien. Klaatsch, dessen Schatten als Fotograf zu sehen ist, nahm dieses Foto 1905 oder 1906 in Beagle Bay auf, einer Missionsstation deutscher Pallottiner-Missionare.

Vor mehr als 100 Jahren begab sich Hermann Klaatsch (1863 bis 1916), Anatomieprofessor an der Universität Heidelberg, auf eine Forschungsreise durch Australien. Dabei gewann er faszinierende Einblicke in die Kultur der Aborigines und erwarb zahlreiche ethnografische Objekte. Eine Ausstellung im Universitätsmuseum dokumentiert nun Teile dieser dreijährigen Expedition, zu der der Wissenschaftler im Februar 1904 aufgebrochen war. Zu den Exponaten, die zum Teil erstmals seit 1907 wieder in der Öffentlichkeit zu sehen sind, gehören neben einer Auswahl der von Klaatsch gesammelten Objekte auch historische Fotografien, Zeichnungen sowie schriftliche Dokumente. Die Eröffnung der Ausstellung „Der Ruf des Schneckenhorns – Hermann Klaatsch: Ein Heidelberger Wissenschaftler in Australien“ findet am 20. Juli 2017 statt.

Anlass für die Forschungsreise war es, Belege für die Hypothese zu finden, dass der Ursprung der Menschheit in Australien liegt. Diese Theorie stammte von dem Anthropologen und Paläontologen Otto Schoetensack, mit dem Hermann Klaatsch in Heidelberg eng zusammenarbeitete. „Aufgrund fehlender Beweise verlegte Klaatsch im Verlaufe der Reise sein Interesse allerdings mehr und mehr auf das Sammeln von ethnografischen Objekten, die er im Auftrag deutscher Völkerkundemuseen erwarb. Dabei kam er auch in Kontakt mit den Ureinwohnern Australiens, den Aborigines“, erläutert Dr. Carsten Wergin. Der Ethnologe ist Leiter der Nachwuchsforschergruppe „Das transkulturelle Erbe Nordwestaustraliens“ an der Universität Heidelberg, die Klaatschs dreijährigen Aufenthalt erforscht und neu bewertet. „Dabei beleuchten wir die rund 2.000 Ethnografika auch unter sammlungsethischen Gesichtspunkten“, so Dr. Wergin.

Bei den in der Heidelberger Ausstellung gezeigten Exponaten, darunter Werkzeuge, Schmuck und klanggebende Instrumente wie ein Schneckenhorn, handelt es sich zum Teil um Leihgaben aus dem „Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt“ in Köln. Ein weiterer Teil, beispielsweise die Fotografien und Zeichnungen Hermann Klaatschs, stammt aus dem Privatarchiv der Familie.

Zur Ausstellungseröffnung am 20. Juli werden Prof. Dr. Matthias Untermann, Rektoratsbeauftragter für das Universitätsmuseum, und Dr. Wergin Grußworte sprechen. Anschließend führt Kuratorin Dr. Corinna Erckenbrecht in die Ausstellung ein. Die Veranstaltung findet im Senatssaal der Alten Universität, Grabengasse 1, statt. Beginn ist um 18 Uhr.

Das Universitätsmuseum zeigt die Ausstellung „Der Ruf des Schneckenhorns“ vom 21. Juli bis zum 14. Oktober. Sie ist dienstags bis sonntags (außer an Feiertagen) von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 18.07.2017
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