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Beno Csapó, Joachim Funke (Hg.): The Nature of Problem Solving. Using Research to Inspire 21st Century Learning. OECD-Publishing Paris 2017

 
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Was ist Problemlösekompetenz und wie lässt sie sich messen?

Pressemitteilung Nr. 82/2017
7. Juni 2017
Heidelberger Psychologe gibt OECD-Publikation zur PISA-Studie heraus

Sind Jugendliche im Alter von 15 Jahren in der Lage, einen unbekannten Fahrkartenautomaten zu bedienen oder ein ihnen nicht vertrautes elektronisches Gerät funktionstüchtig zu machen? Solche Fragen des „interaktiven Problemlösens“ bilden bei der PISA-Studie, die Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern im internationalen Vergleich erfasst, seit 2012 einen Schwerpunkt. Eine soeben erschienene Publikation, zu deren Herausgebern und Autoren Prof. Dr. Joachim Funke von der Universität Heidelberg gehört, zeigt auf, wie und warum die Erfassung dieser Kernkompetenz eingeführt wurde und welche Rückschlüsse für die Forschung sie erlaubt. Prof. Funke war der Vorsitzende der Internationalen Expertengruppe Problemlösen im Rahmen von PISA 2012.

Das „Programme for International Student Assessment“ (PISA) der OECD erforscht, inwiefern Jugendliche gegen Ende ihrer Pflichtschulzeit Kenntnisse und Fähigkeit erworben haben, die ihnen die Teilhabe an der Wissensgesellschaft ermöglichen. Dazu werden seit dem Jahr 2000 im Abstand von drei Jahren mehr als eine halbe Million Jugendliche befragt. Es sind Schülerinnen und Schüler im Alter von 15 Jahren in 72 Ländern und Regionen. Neben der mathematischen, der naturwissenschaftlichen und der Lesekompetenz wurde im Rahmen von PISA 2012 erstmals interaktives Problemlösen erfasst. „Wir sind der Frage nachgegangen, inwiefern 15-Jährige Prozesse kognitiv so verarbeiten können, dass sie Problemsituationen verstehen und lösen können, bei denen die Lösungsmethode nicht unmittelbar auf der Hand liegt“, erklärt Joachim Funke, der am Psychologischen Institut lehrt und forscht.

Die englischsprachige Publikation „The Nature of Problem Solving. Using Research to Inspire 21st Century Learning” führt in fünf Bereichen in das Thema ein. Die Autoren – Mitglieder der Expertengruppe Problemlösen – erläutern unter anderem, wie diese Kernkompetenz mit computerbasierter Assessment-Technik erfasst wird und was sich daraus für die Problemlöseforschung ableiten lässt. Thema ist dabei auch die PISA-Studie 2015, in der neben dem individuellen zusätzlich auch das kollaborative, also gemeinschaftliche Problemlösen untersucht wurde.

„Obwohl Problemlösen ein ziemlich intuitives und alles durchdringendes Konzept darstellt, hat es bislang an einer starken konzeptuellen und methodologischen Basis für die Definition, Operationalisierung und Messung dieser Kompetenz gefehlt. Das vorliegende Buch schließt diese Lücke“, schreibt der Bildungsforscher Prof. Andreas Schleicher im Vorwort. Er ist internationaler PISA-Koordinator und Honorarprofessor am Psychologischen Institut der Universität Heidelberg.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 07.06.2017
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