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Heidelberger Dissertation mit Südwestmetall-Förderpreis ausgezeichnet

Pressemitteilung Nr. 60/2017
25. April 2017
Laura Schmidt untersucht aus psychologischer Sicht, wie ältere Menschen Technik nutzen
Modell

Foto: Eppler

Dr. Laura Schmidt von der Universität Heidelberg nimmt die Urkunde zum Förderpreis aus den Händen des stellvertretenden Südwestmetall-Vorsitzenden Reiner Thede entgegen.

Die Heidelberger Wissenschaftlerin Dr. Laura Schmidt hat für ihre Doktorarbeit zum Thema „Technikhandhabung im höheren Alter aus psychologischer Perspektive“ den Südwestmetall-Förderpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs 2017 erhalten. In ihrer an der Universität Heidelberg entstandenen Dissertation geht Dr. Schmidt der Frage nach, vor welche Herausforderungen ältere Menschen die Nutzung von Technik im Alltag stellt. Dabei hat die Psychologin sowohl Personen ohne Beeinträchtigungen als auch mit leichten kognitiven Einschränkungen in den Blick genommen. Mit dem mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis zeichnet der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Landesuniversitäten aus.

In ihrem Promotionsprojekt hat Dr. Schmidt anhand von drei unterschiedlichen Geräten untersucht, wie ältere Menschen Technik handhaben und welche Probleme dabei auftreten: Eingesetzt wurden ein Blutdruckmessgerät, ein Mobiltelefon und ein E-Book-Reader. Die Probanden durchliefen für die Studie einen ausführlichen Test der kognitiven Fähigkeiten, zum Beispiel räumliches Vorstellungsvermögen, logisches Gedächtnis oder Verarbeitungsgeschwindigkeit. Zudem wurden sie hinsichtlich ihrer Überzeugungen und Einstellungen befragt. Dabei ging es zum Beispiel um die Gewissheit, neue oder schwierige Anforderungen bewältigen zu können, oder um Entfremdungsprobleme, die sich aus der Dynamik des gesellschaftlichen Wandels ergeben können.

„Die Ergebnisse zeigen, dass nicht nur kognitive Fähigkeiten, sondern auch spezifische Überzeugungen, Einstellungen und Erfahrungen Einfluss darauf haben, wie leicht oder wie schwer der Umgang mit Alltagstechnik fällt. Die Gruppe der Personen mit leichten Einschränkungen schnitt dabei nicht bei allen Aufgaben schlechter ab, sondern hatte vor allem mit zunehmender Komplexität und Menütiefe bei den Bedienungselementen Schwierigkeiten“, erläutert die Heidelberger Psychologin. Daher sei eine differenzierte Betrachtung der individuellen Ressourcen und Beeinträchtigungen nötig, um die Teilhabe Älterer an einer zunehmend technisierten Gesellschaft zu ermöglichen und zu verbessern. „Im Bereich der Erwachsenenbildung wären Trainingsprogramme und Schulungen sinnvoll, die individuell zugeschnitten sind, indem sie etwa kognitive Fähigkeiten oder persönlichkeitsnahe Einstellungen der Teilnehmer berücksichtigen“, so Laura Schmidt.

Laura Schmidt (Jahrgang 1984) hat Psychologie an den Universitäten Heidelberg und Southampton (Großbritannien) mit dem Schwerpunkt Gesundheitspsychologie studiert. Anschließend gehörte sie als Stipendiatin dem Graduiertenkolleg Demenz des Netzwerks AlteRnsforschung (NAR) an und war als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Psychologischen Institut der Ruperto Carola tätig. Ihre Doktorarbeit betreute Prof. Dr. Hans-Werner Wahl in der Abteilung Psychologische Alternsforschung. Zurzeit leitet Dr. Schmidt dort das Projekt „ActiveAge“, das sich mit Bewegungsförderung im Ruhestand und dem Erleben des eigenen Älterwerdens beschäftigt.

Mit den Südwestmetall-Förderpreisen zeichnet der Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg herausragende Arbeiten von Nachwuchswissenschaftlern aus, die für die industrielle Arbeitswelt oder deren sozialpolitische Rahmenbedingungen von Bedeutung sind. Die Preise werden auf Vorschlag der neun Universitäten des Landes Baden-Württemberg vergeben. Die Preisverleihung fand am 24. April 2017 in Anwesenheit von Wissenschaftsministerin Theresia Bauer in Stuttgart statt.

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 19.08.2019
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