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Hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates für Heidelberger Biologin

Pressemitteilung Nr. 27/2016
26. Februar 2016
Dr. Sylvia Erhardt erhält einen ERC Consolidator Grant für exzellente junge Forscher
Erhardt

Foto: Schwerdt

Dr. Sylvia Erhardt

Die Heidelberger Biologin Dr. Sylvia Erhardt erhält eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC), einen ERC Consolidator Grant für exzellente junge Forscher. Gefördert wird damit das fünfjährige Forschungsvorhaben „The role of RNA in centromere biology and genome integrity“, in dem sich die Wissenschaftlerin mit Zentromeren befasst – Strukturen, die für die Zellteilung von grundlegender Bedeutung sind. Dafür werden ERC-Mittel in Höhe von rund 1,9 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Dr. Erhardt forscht im Exzellenzcluster CellNetworks der Ruperto Carola als Leiterin einer Nachwuchsgruppe am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH). Das Projekt startet voraussichtlich im April 2016.

In ihren Forschungsarbeiten geht Dr. Erhardt der Frage nach, wie die Chromosomen während der Zellteilung korrekt aufgeteilt werden, um die genomische Integrität der Tochterzellen aufrecht zu erhalten. Eine wichtige Rolle in diesem Prozess spielt eine unscheinbar kleine, aber komplexe chromosomale Einschnürung – das Zentromer, das die strukturelle und funktionelle Grundlage für die Chromosomenteilung bildet. Entscheidend ist dabei, dass sich nicht mehr als ein Zentromer auf jedem Chromosom befindet, um eine Instabilität des Genoms zu verhindern, wie Dr. Erhardt erläutert. Nach den Worten der Wissenschaftlerin wird dies überraschenderweise nicht durch die DNA-Sequenz, sondern durch epigenetische Mechanismen in Verbindung mit RNA reguliert. Mit der ERC-Förderung will die Wissenschaftlerin nun systematisch die Ribonukleinsäuren identifizieren, die sich an Zentromeren befinden, und dabei ihre Funktion in der Zentromer-Biologie entschlüsseln. Davon erhoffen sich Dr. Erhardt und ihr Team neue Erkenntnisse darüber, wie eine reibungslose Chromosomenverteilung in der Zelle abläuft; sie wollen Kenntnislücken schließen, die es im Verständnis der epigenetischen Regulation von Zentromeren weiterhin gibt.

Sylvia Erhardt (Jahrgang 1971) schloss ihr Biologiestudium an der Universität Heidelberg 1998 mit dem Diplom ab und wurde im Jahr 2003 an der University of Cambridge (Großbritannien) mit einer biowissenschaftlichen Arbeit promoviert. Anschließend arbeitete sie als Postdoktorandin an der University of California in Berkeley in den USA. Seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Laufbahn steht das Gebiet der Epigenetik, das sich mit vererbbaren, übergeordneten Mechanismen der Genregulation befasst, im Mittelpunkt ihrer Forschung. Die Wissenschaftlerin kehrte 2008 an die Ruperto Carola zurück, um hier mit einer eigenen ZMBH-Nachwuchsgruppe im Rahmen des Exzellenzclusters CellNetworks ihre Forschungsarbeiten fortzusetzen. Im vergangenen Jahr erhielt Dr. Erhardt den Hella-Bühler-Preis. Die mit 100.000 Euro dotierte Auszeichnung wird an junge Forscherinnen und Forscher der Universität Heidelberg vergeben, die bereits durch herausragende wissenschaftliche Qualität in der Krebsforschung auf sich aufmerksam gemacht haben.

Der ERC Consolidator Grant wendet sich an vielversprechende junge Wissenschaftler, deren eigene unabhängige Arbeitsgruppen sich in der Konsolidierungsphase befinden. Zentrales Förderkriterium ist dabei wissenschaftliche Exzellenz.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 29.02.2016
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