30 Jahre Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg
11. September 2015
Die Entwicklung eines sicheren Hepatitis-B-Impfstoffs, die Entdeckung molekularer Ursachen der Alzheimer-Krankheit, die Erfindung eines weithin genutzten genetischen Schalters, die Aufklärung zellulärer Transportwege oder die Entschlüsselung von Reparatursystemen für schadhafte Proteine zählen zu den herausragenden Forschungsergebnissen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten unter wesentlicher Mitwirkung des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) erzielt worden sind. Mit einem Festakt und einem Alumni-Forum begeht das ZMBH am 17. und 18. September 2015 sein 30-jähriges Bestehen. An dieser zentralen Forschungseinrichtung der Ruperto Carola widmen sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen der Erforschung grundlegender molekular- und zellbiologischer Prozesse, die vielfach auch medizinische Aspekte berühren. Zur Jubiläumsveranstaltung wird die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Theresia Bauer, erwartet.
„Die Fortschritte der molekularbiologischen Forschung in den letzten Jahrzehnten sind atemberaubend. Die Entwicklung neuer Technologien in der derzeitigen Postgenom-Ära bewirkt einen weiteren rasanten Wandel und ermöglicht die Erforschung auch komplexester Lebensprozesse“, betont Prof. Dr. Bernd Bukau, der Direktor des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg ist. Das ZMBH hat sich, so der Molekularbiologe, als Modelleinrichtung der Grundlagenforschung seit den Anfängen der Gentechnologie diesen Entwicklungen gestellt und sie mitgestaltet.
Maßgeblich für die Gründung des ZMBH in den 1980er-Jahren war eine Initiative von Professoren, die aus Aufenthalten in den USA mit den neuen Methoden der molekularbiologischen Forschung und deren Potenzial vertraut war – einer Technik, der man bis dahin in Deutschland noch mit Skepsis begegnete. Entwickelt und umgesetzt wurde das Konzept für ein neues Forschungszentrum mit innovativer Department-Struktur, die eine große Freiheit und Unabhängigkeit der Nachwuchsforscher sowie die enge Vernetzung der Wissenschaftler untereinander fördert. Seit Dezember 2007 besteht eine strategische Zusammenarbeit des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg mit dem Forschungsschwerpunkt Zell- und Tumorbiologie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Form der DKFZ-ZMBH-Allianz.
Grußworte beim Festakt zum 30-jährigen Bestehen des Zentrums für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg halten Prof. Dr. Bernhard Eitel, Rektor der Ruperto Carola, Ministerin Theresia Bauer, Dr. Matthias Kölbel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie ZMBH-Direktor Prof. Dr. Bernd Bukau. Im Anschluss daran spricht die Direktorin der European Molecular Biology Organization (EMBO), Prof. Dr. Maria Leptin, zum Thema „Generating a Creative Research Environment: In Defense of the Friday Night Experiment“. Die Heidelberger Neurowissenschaftlerin Prof. Dr. Hannah Monyer wird über „25 Jahre Forschung zur Inhibition im Gehirn“ referieren. Die Veranstaltung am 18. September findet im Kirchhoff-Institut für Physik, Im Neuenheimer Feld 227, statt. Beginn ist um 10 Uhr.