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Vorliebe für mediterrane Trink- und Feierkultur?

Pressemitteilung Nr. 50/2015
13. März 2015
BMBF fördert Untersuchungen zu Keramikimporten in frühkeltischen Territorien
Gefäße

Foto: Landesmuseum Württemberg, Stuttgart

Schnabelkanne, Stamnos, Rippenziste, Zierscheibe, Trinkhornbeschläge und attische Trinkschalen

Mit archäologischen Funden griechischer Trinkgefäße und Weinamphoren in den frühkeltischen Territorien nördlich der Alpen des 7. bis 5. Jahrhunderts vor Christus beschäftigt sich ein Forschungsprojekt, an dem Wissenschaftler der Universitäten Heidelberg und Tübingen sowie des Landesmuseums Württemberg und des Landesamtes für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart beteiligt sind. Unter anderem soll mithilfe von Nahrungsrückstandsanalysen geklärt werden, ob diese Funde auf eine Vorliebe keltischer Eliten aus Südwestdeutschland, der Schweiz und Ostfrankreich für mediterrane Trink- und Feierkultur schließen lassen oder ob diese Objekte ganz anders genutzt wurden. Das Projekt „BEFIM – Bedeutungen und Funktionen mediterraner Importe im früheisenzeitlichen Mitteleuropa“ wird mit rund 1,3 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.

„Ob die Gefäße erworben wurden, um damit, wie vielfach angenommen, möglichst authentisch mediterrane Gelage feiern zu können, wollen wir hinterfragen. Erste Nahrungsrückstandsana-lysen haben immerhin ergeben, dass sich in ihnen Rückstände tierischen Fettes nachweisen lassen, aber nicht Wein“, erläutert Privatdozent Dr. Philipp Wolfgang Stockhammer vom Institut für Ur- und Frühgeschichte und Vorderasiatische Archäologie der Ruperto Carola, der das wissenschaftliche Verbundprojekt koordiniert. Um die Funktionen und Bedeutungen dieser Importe zu verstehen, werden naturwissenschaftliche Untersuchungsverfahren mit einer kontextuellen Analyse verbunden. „Auf diese Weise wird sich zeigen, in welchem Umfang tatsächlich mediterrane Gelagesitten und der damit verbundene Konsum von Wein auch im früheisenzeitlichen Mitteleuropa verbreitet waren oder ob die vormals fremden Objekte auf ganz neue, eigene Weise genutzt und damit in die Lebenswelt der Kelten transformiert wurden“, betont Dr. Stockhammer, der auch Mitglied des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg ist.

Die BEFIM-Kooperation – vom BMBF im Rahmen des Förderschwerpunkts „Die Sprache der Objekte“ gefördert – wird von Philipp W. Stockhammer zusammen mit Juniorprofessorin Dr. Cynthianne Debono Spiteri (Universität Tübingen), Prof. Dr. Dirk Krausse (Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart) sowie Thomas Hoppe (Landesmuseum Württemberg) geleitet. Die Forschungsergebnisse sollen auch in die Dauerausstellungen des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart, des Museums „Keltenwelt am Glauberg“ im hessischen Glauburg und des Schweizerischen Nationalmuseums in Zürich einfließen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 27.08.2015
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