Denkwerk-Projekt: Schüler erforschen das Mittelalter
13. November 2014
Foto: Silke Beckmann
Gruppenbild von der Auftaktveranstaltung zu "Denkwerk Mittelalter"Junge Forscher tauchen ein in die Welt des Mittelalters: Mit dieser historischen Epoche beschäftigen sich derzeit Schülerinnen und Schüler des Kurfürst-Friedrich-Gymnasiums Heidelberg sowie des Carl-Benz-Gymnasiums Ladenburg, angeleitet von Wissenschaftlern der Universität Heidelberg. Die Jugendlichen (ab Klasse 9) werden in eigens entwickelten Seminaren an das wissenschaftliche Arbeiten herangeführt. Im Anschluss daran erarbeiten sie ein Ausstellungskonzept für das Lobdengau-Museum der Stadt Ladenburg. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt „Denkwerk Mittelalter. Schüler erforschen im Museum gesellschaftlichen Wandel“ ist am Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde angesiedelt. Es wird unter der Leitung von Prof. Dr. Jörg Peltzer in Kooperation mit dem Institut für Europäische Kunstgeschichte durchgeführt und von der Robert Bosch Stiftung mit 42.300 Euro gefördert.
„Mit diesem Projekt wollen wir die drei Lernorte Schule, Universität und Museum zusammenbringen. Unser Anliegen ist es, den Schülern Einblicke in aktuelle geisteswissenschaftliche Fragestellungen und berufliche Arbeitsfelder in diesem Bereich zu bieten“, erläutert Prof. Peltzer. Die Beschäftigung mit den andersartigen Gesellschaften des Mittelalters, so der Historiker, soll außerdem dazu beitragen, „den Blick für die Vielfalt von Gesellschaftsformen und Wertevorstellungen zu schärfen.“ Zugleich werden die Schüler für die Geschichte ihrer Region sensibilisiert.
Grundlage für die Arbeit der Schüler stellen Objekte aus der Zeit zwischen 300 und 1500 dar. Unter der Überschrift „Von den Römern zu den Franken“ werden sie ein Ausstellungskonzept zum Thema „Ladenburg im frühen Mittelalter“ erarbeiten. Ein zweiter Themenbereich trägt den Titel „Zwischen Bischof und Pfalzgraf. Ladenburg im späten Mittelalter“. „Im Museums-Teil ermuntern wir die Schülerinnen und Schüler ausdrücklich, eine eigene Perspektive einzubringen. Geschichte soll so vermittelt werden, dass das Projekt auch Jugendliche, die nicht daran beteiligt sind, anspricht“, betont der Leiter des Lobdengau-Museums Dr. Andreas Hensen, der auch Lehrbeauftragter am Seminar für Alte Geschichte und Epigraphik der Ruperto Carola ist.
Mit ihren Denkwerk-Projekten fördert die Robert Bosch Stiftung Kooperationen zwischen Wissenschaftlern, Lehrern und Schülern. Damit soll den Jugendlichen nicht zuletzt Hilfestellung bei der Wahl eines geeigneten Studienfachs geboten werden. Neben Prof. Peltzer sind auf Seiten der Universität Prof. Dr. Bernd Schneidmüller vom Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde sowie Prof. Dr. Matthias Untermann vom Institut für Europäische Kunstgeschichte beteiligt. Die Betreuung in den Schulen liegt bei den Geschichtslehrern Frederik May (Kurfürst-Friedrich-Gymnasium) und Sandra Barthel (Carl-Benz-Gymnasium).