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Landesweiter Aktionstag: „Weiter sparen heißt schließen – Universitäten in Not“

Pressemitteilung Nr. 100/2014
19. Mai 2014
Informationsveranstaltung der Ruperto Carola: Baden-Württembergische Universitäten fordern eine substantielle Erhöhung ihrer Grundfinanzierung



„Weiter sparen heißt schließen – Universitäten in Not“: Unter diesem Motto haben die neun baden-württembergischen Universitäten beschlossen, am 21. Mai  2014 einen landesweiten Aktionstag zu organisieren. Die Ruperto Carola lädt aus diesem Anlass am kommenden Mittwoch ab 12.30 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in den Innenhof der Neuen Universität ein. Die Mitglieder des Rektorats wollen gemeinsam mit Studierenden, Mitarbeitern und Wissenschaftlern die bedrohliche Finanzlage der Universitäten sichtbar machen und den gemeinsamen Forderungen in den Verhandlungen zum Solidarpakt III mit dem Land Baden-Württemberg Nachdruck verleihen. „Wir begrüßen die Erklärung von Wissenschafts- und Finanzministerium, für eine substantielle Verbesserung der Grundfinanzierung Sorge zu tragen. Die Landesregierung muss diesen Worten jetzt auch Taten folgen lassen. Wir brauchen mehr als nur Planungssicherheit – wir brauchen einen realen, signifikanten Finanzzuwachs, um den Kollaps der Universitäten abzuwenden“, sagt der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel.

Nach Aussage der Landesrektorenkonferenz haben die neun Universitäten des Landes Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren große Erfolge errungen und sich wegweisend im nationalen und im internationalen Wettbewerb positioniert – durch Exzellenzinitiative, Drittmitteleinwerbung, Auszeichnungen, innovative Kooperationen, Profilbildung, Internationalisierung, Förderkonzepte für den wissenschaftlichen Nachwuchs, attraktive Studienangebote und Strukturreformen. „Dies alles ist gelungen“, so Prof. Eitel, „obwohl die Grundfinanzierung der baden-württembergischen Universitäten auf dem Niveau von 1998 stagniert und die Schere zwischen gesicherter Finanzausstattung und realen Anforderungen immer weiter auseinanderklafft. Das Land droht, diese erfolgreiche Entwicklung zu verspielen, wenn es jetzt nicht für eine verlässliche, auskömmliche Finanzierung seiner Universitäten unabhängig von befristeten und interessengeleiteten Zweit- und Drittmitteln einsteht.“

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache, wie der Heidelberger Universitätsrektor deutlich macht: „Trotz massiv gestiegener Studierendenzahlen ist die Grundfinanzierung seit 16 Jahren nicht erhöht worden. Wir sind weit davon entfernt, auch nur die inflationsbedingten Kostensteigerungen decken zu können“, so Prof. Eitel. Ein Beispiel dafür sind die explodierenden Energie- und Bewirtschaftungskosten, die im Gegensatz zu den anderen Hochschularten für die Universitäten nicht vom Land übernommen werden. „Sie tragen zusätzlich zur stetigen Verschlechterung der Lage bei. In Heidelberg heißt dies: Wir erhalten für die Deckung der Energiekosten rund sechs Millionen Euro und müssen jährlich rund 14 Millionen Euro zahlen. Die fehlenden acht Millionen Euro können wir nur aufbringen, indem wir Forschung und Lehre Mittel entziehen. So kann es nicht weitergehen, ohne dass der ganzen Universität schwere Qualitätsverluste drohen.“ Auch Schließungen wären nach Angaben des Rektors nicht mehr auszuschließen. Prof. Eitel: „Wir erheben unsere Forderungen nach einer hinreichenden Finanzierung der Universitäten nicht realitätsfern angesichts der großen Herausforderung der ,Schuldenbremse‘. Aber jeder Euro, der netto in die Universitäten fließt, bringt dem Land Baden-Württemberg 2,30 Euro.“

Im Vorfeld der Infomationsveranstaltung werden die Mitglieder des Rektorats zentrale Vorlesungen besuchen, um mit den Studierenden die Problematik der unzureichenden Universitätsfinanzierung zu erörtern.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 19.05.2014
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