Marsilius-Vorlesung zum Verhältnis von Natur- und Geisteswissenschaften
24. Januar 2014
Mit dem Verhältnis von Natur- und Geisteswissenschaften beschäftigt sich Prof. Dr. Hans-Jörg Rheinberger in einem Vortrag an der Universität Heidelberg. Der Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin ist Referent der Marsilius-Vorlesung mit dem Titel „Natur und Kultur im Spiegel des Wissens“. Die Vortragsveranstaltung, zu der das Marsilius-Kolleg der Ruperto Carola am 6. Februar 2014 einlädt, findet in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 16 Uhr.
In seinem Vortrag wird Prof. Rheinberger der These nachgehen, dass sich die Naturwissenschaften und die Geisteswissenschaften im 20. Jahrhundert in zwei einander nicht mehr verstehende Kulturen auseinandergelebt haben. Der Referent, der sowohl in den Natur- als auch in den Geisteswissenschaften beheimatet ist, will diese „Schwarz-Weiß-Zeichnung“ aufbrechen. Das Plädoyer des Wissenschaftshistorikers gilt dabei nicht nur dem geschichtlichen Rückblick, sondern auch einer neuen Kultur der gegenseitigen Herausforderung.
Hans-Jörg Rheinberger, der Philosophie und Biologie studiert und sich in der Molekularbiologie habilitiert hat, ist seit 1997 Direktor am Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte. Prof. Rheinberger war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Er ist außerdem als Honorarprofessor am Institut für Philosophie und Geschichte der Wissenschaften an der Technischen Universität Berlin tätig. Zu seinen gegenwärtigen Arbeitsschwerpunkten zählen die Geschichte der Lebenswissenschaften sowie des Experiments.
Das Marsilius-Kolleg ist ein zentraler Baustein des Zukunftskonzepts der Universität Heidelberg im Rahmen der Exzellenzinitiative. Die Arbeit ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern.