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Angewandte Forschung: 3D-Filmproduktionen verbessern

Pressemitteilung Nr. 79/2011
23. März 2011
Wirtschaftsministerium fördert Kooperation der Ruperto Carola mit der Filmakademie Baden-Württemberg

Neue Methoden der 3D-Bildverarbeitung in Filmproduktionen stehen im Mittelpunkt eines Kooperationsprojekts des Heidelberg Collaboratory for Image Processing (HCI) der Universität Heidelberg und der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg, weitere Partner sind mehrere Unternehmen aus dem Bereich Filmproduktion. Gefördert wird die Zusammenarbeit mit rund 410.000 Euro durch das baden-württembergische Wirtschaftsministerium. Drei Heidelberger Doktoranden am HCI wollen dazu beitragen, den 3D-Eindruck bei der Filmbearbeitung zu verbessern. Dafür steht die Hälfte der bewilligten Fördergelder zu Verfügung.

Die sogenannte Stereoskopie – gemeinhin als „3D“ bezeichnet – dient der Wiedergabe von Bildern mit einem räumlichen Eindruck von Tiefe, die physikalisch nicht vorhanden ist. „Das enge Zusammenspiel von Aufnahmemethoden, digitaler Postproduktion und Anzeigetechnologien ist wichtig, um ansprechende Inhalte für den Endverbraucher zu erstellen“, erklärt Dr. Daniel Kondermann, Informatiker am HCI, der gemeinsam mit Volker Helzle von der Filmakademie das Projekt ins Leben gerufen hat. Viele 3D-Methoden basieren bislang auf langwieriger Handarbeit, so beispielsweise in der Walt Disney-Produktion „Alice im Wunderland“ (2010). Das jetzt geförderte Verbundvorhaben „Entwicklung von Systemen und Methoden zur effektiven Erstellung und Bearbeitung stereoskopischer Inhalte“ dient dazu, wiederkehrende Prozesse in der Bearbeitung des Filmmaterials zu automatisieren und damit die Qualität der Ergebnisse zu erhöhen.

Die drei Dissertationen am HCI behandeln den Einsatz neuartiger Kameras, die neben einer Farbe pro Pixel auch eine Abstandsinformation liefern. Außerdem geht es um neue Techniken der Umwandlung von zweidimensionalen Inhalten nach 3D sowie die Analyse von Bewegungen in Filmsequenzen. Die Forschungsergebnisse sollen während des dreijährigen Projekts zusammen mit den fünf Partnerunternehmen in der Praxis erprobt werden.

Das Heidelberg Collaboratory for Image Processing (HCI) ist ein „Industry-on-Campus“-Projekt, das die Universität Heidelberg zusammen mit einer Reihe von Firmen zum 1. Januar 2008 für eine erste Laufzeit von fünf Jahren eingerichtet hat. Getragen vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) ist es Teil des durch die Exzellenzinitiative geförderten „Zukunftskonzepts“ der Universität Heidelberg. Das HCI ist Deutschlands größtes Zentrum für Bildverarbeitung, die als Querschnittswissenschaft an der Ruperto Carola bereits erfolgreich in der Industrie, der Biologie, Medizin und Umweltphysik, aber etwa auch in der kunsthistorischen Forschung angewandt wird. Durch die Zusammenarbeit mit der Kreativwirtschaft ist mit dem jetzigen Projekt eine weitere interdisziplinäre Anwendung hinzugekommen.

Kontakt:
Prof. Dr. Bernd Jähne
Heidelberg Collaboratory for Image Processing (HCI)
Telefon (06221) 54-8827
bernd.jaehne@iwr.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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