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Licht – Lampen von der Antike bis zur Neuzeit

18. September 2009
Ausstellung im Universitätsmuseum wird am 21. September 2009 eröffnet
Repräsentative Leuchten  
Repräsentative Leuchten von römischer Zeit bis ins 19. Jahrhundert

Mit der Erforschung künstlicher Leuchtmittel vom Altertum bis in die frühe Neuzeit beschäftigen sich Vertreter der Lychnologie, einem Spezialgebiet der Archäologie. Sie werden sich im Rahmen eines Kongresses vom 21. bis 26. September 2009 an der Universität Heidelberg treffen. Eingeladen hat dazu die International Lychnological Association (ILA). Mit Kongress-Beginn wird zugleich im Universitätsmuseum Heidelberg eine Ausstellung mit dem Titel „Licht!“ eröffnet. Schlichte römische Öllampen für die einfache Bevölkerung oder auch prächtige Leuchten der Reichen und Mächtigen geben dabei Einblicke in ein zentrales Thema menschlicher Kultur – ebenso wie kostbare Beleuchtungsgegenstände für den kultischen Gebrauch. Zu den Exponaten gehören unter anderem antike Lampen aus dem kurfürstlichen Antiquarium im Mannheimer Residenzschloss.

Der Ausdruck „Lychnologie“, abgeleitet von griechisch „Lychnos“ für Lampe, Leuchter oder Licht, wurde vor fast zwei Jahrhunderten durch den Heidelberger Archäologen und Altphilologen Friedrich Creuzer geprägt. Zum Auftakt des internationalen Lychnologen-Kongresses werden in einem Überblick Forschungsarbeiten und wissenschaftliche Tagungen der vergangenen Jahre vorgestellt. Anschließend befassen sich die Teilnehmer mit technischen Methoden, ikonographischen Fragestellungen, verschiedenen Lampentypen und ihrer Nachahmung sowie regionalen Untersuchungen zu römischen Tonlampen. Dazu werden Posterpräsentationen zu sehen sein. An der Veranstaltung unter der Leitung von Prof. Dr. Reinhard Stupperich vom Institut für Klassische Archäologie der Universität Heidelberg werden rund 70 Lychnologen aus aller Welt teilnehmen.

Zur Kongress- und Ausstellungseröffnung in der Aula der Alten Universität laden die Organisatoren am Montag, 21. September 2009, um 18 Uhr ein. Grußworte sprechen der Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg, Dr. Eckart Würzner, ILA-Präsidentin Dr. Arja Karivieri von der Universität Stockholm (Schweden) und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Heinz-Dietrich Löwe. Einen kurzen Vortrag zum Thema „Römische Lampen aus Heidelberg – Indikatoren einer Energiekrise“ hält der Heidelberger Archäologe Dr. Andreas Hensen. Prof. Stupperich wird in die Ausstellung einführen.

Unter dem Titel „Licht!“ thematisiert die Ausstellung unterschiedliche Aspekte in der Geschichte der künstlichen Beleuchtung: So geht es um die im Laufe der Zeit verwendeten Brennstoffe sowie um die Methoden, ein Feuer überhaupt zum Brennen zu bringen. Das Herstellungsverfahren wird anhand römischer Tonlampen vor Augen geführt. „Neben einfachen Lampen für relativ arme Leute konnten öffentlich gezeigte, prachtvolle Leuchten den Reichen und Mächtigen die Ausstrahlung von Luxus, Bedeutung und Würde verleihen“, erläutert Dr. Hensen. Der Wissenschaftler befasst sich aktuell mit Lampen, die in einem der größten bisher in Süddeutschland ergrabenen römischen Friedhöfe in Heidelberg-Neuenheim aufgefunden wurden.

Von den kostbaren und künstlerisch aufwendig gestalteten Beleuchtungsgeräten, die für den kultischen Gebrauch bestimmt waren, haben sich nach den Worten von Dr. Hensen nur wenige Exemplare erhalten. Sie sind jedoch in Bildern dokumentiert oder in alten Schriften beschrieben. „In der Zeit des Humanismus führte die Rückbesinnung auf die technischen Errungenschaften der Antike auch zum Nachbau von Vorrichtungen, die den Betrieb der Öllampen erleichterten. Ihr Erfolg regte die technologische Entwicklung dann weiter an, bis im späteren 19. Jahrhundert mit der Erfindung der Glühbirne die Elektrizität als neue Energiequelle der Beleuchtung eine ganz neue Dimension gab.“

Die Ausstellung „Licht!“ wurde von einer Gruppe klassischer, provinzialrömischer und mittelalterlicher Archäologen während eines Seminars an der Universität Heidelberg vorbereitet. Die von Studierenden gestaltete Präsentation wird vom 22. September bis zum 5. Dezember 2009 im Universitätsmuseum an der Grabengasse 1 gezeigt. Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 10 bis 16 Uhr. Bis zum 25. Oktober ist die Ausstellung auch sonntags von 10 bis 16 Uhr zu sehen. Im September sind die Öffnungszeiten jeweils verlängert bis 18 Uhr.

Informationen zum Lychnologen-Konress können im Internet unter der Adresse
www.klassische-archaeologie.uni-hd.de abgerufen werden.


Kontakt:
Prof. Dr. Reinhard Stupperich
Institut für Klassische Archäologie
Telefon (06221) 54-2514 



Kommunikation und Marketing
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