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AusstellungAbguss- und Antikensammlung in der Reihe „Sammlung des Monats“

3. April 2019

Zu sehen sind unter anderem Objekte aus den Schliemannschen Grabungen im antiken Troja

Ausgewählte archäologische Objekte, darunter auch Fundstücke aus den berühmten Grabungen Heinrich Schliemanns in Troja, sind im April 2019 in der Zweigstelle der Universitätsbibliothek Heidelberg auf dem Campus Im Neuenheimer Feld ausgestellt. Sie stammen aus der Abguss- und Antikensammlung, die zum Institut für Klassische Archäologie der Ruperto Carola gehört. Gezeigt werden sie mit weiteren Exponaten in der Reihe „Sammlung des Monats“. Diese Vitrinenausstellungen präsentieren im monatlichen Wechsel ausgewählte Stücke aus den Museen und Sammlungen der Ruperto Carola.

Klassische Archäologie

Ein besonderer Schwerpunkt der aktuellen Präsentation liegt auf Abgüssen von Reliefs des „Tropaeum Traiani“, eines römischen Siegesdenkmals im rumänischen Adamklissi, das vermutlich unter Kaiser Trajan errichtet wurde. Als dieser Teil Rumäniens im Ersten Weltkrieg von den sogenannten Mittelmächten besetzt wurde, ließ Friedrich von Duhn, der damalige Direktor des Heidelberger Archäologischen Instituts, mehr als 50 Abgüsse vor Ort von dem Relief anfertigen, um an diesen Kopien anschließend in Heidelberg forschen zu können, wie Dr. Polly Lohmann, die Kuratorin der Abguss- und Antikensammlung erläutert. Die wechselvolle Geschichte dieser Abgüsse nach 1918 sowie die Verzahnung von Wissenschaft und Politik werden anhand der ausgestellten Objekte erzählt. Ebenfalls in einer der Vitrinen zu sehen ist die Kopie eines Fragments des Athener Parthenonfrieses. Das Institut für Klassische Archäologie hat das Original im Jahr 2006 an den griechischen Staat zurückgegeben. Es ist heute im Akropolismuseum der griechischen Hauptstadt ausgestellt.

Die Abguss- und Antikensammlung wurde 1848 für die universitäre Lehre gegründet, Nach Ankäufen und Schenkungen umfasst sie heute über 8.000 griechische, römische und etruskische Originalobjekte sowie rund 1.200 großformatige Abgüsse aus Gips, etwa von Statuen, Porträts und Reliefs. Aufgrund der Sanierungsmaßnahmen des Kollegiengebäudes im Marstallhof 4, in dem die Sammlung ihren Sitz hat, ist ein Großteil der Objekte derzeit eingelagert. Auf Anfrage und im Rahmen von Veranstaltungen können jedoch Teile der Abguss- und Antikensammlung weiterhin besichtigt werden. Die Baumaßnahmen sind Anlass für eine Neukonzeption der Sammlung, die auf eine 170-jährige Geschichte zurückblickt.