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FörderungHabilitationsförderung für zwei Forscherinnen der Ruperto Carola

15. März 2019

Kunsthistorikerin und Neurowissenschaftlerin in Margarete-von-Wrangell-Programm aufgenommen

Für ihre Habilitationsvorhaben erhalten zwei Forscherinnen der Universität Heidelberg eine Förderung im Rahmen des Margarete-von-Wrangell-Programms des Landes Baden-Württemberg. In der aktuellen Förderrunde waren die Kunsthistorikerin Dr. Alexandra Vinzenz und die Neurowissenschaftlerin Dr. Dr. Anna-Sophia Wahl mit ihren Anträgen erfolgreich. Mit dem Programm verfolgt das Land das Ziel, exzellente Wissenschaftlerinnen zur Habilitation zu ermutigen und sie dazu materiell in die Lage zu versetzen. Ihre Forschungsarbeiten werden zunächst drei Jahre vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst und anschließend zwei Jahre von der jeweiligen Hochschule gefördert.

Am Institut für Europäische Kunstgeschichte beschäftigt sich Dr. Vinzenz mit der Ikonologie des Films, so das Thema ihrer Habilitation. Dabei geht es um die kunstgeschichtliche Analyse und Deutung symbolischer Formen. Im Mittelpunkt ihrer Forschungsarbeiten stehen bedeutende Werke der Stummfilm-Zeit, darunter David Wark Griffiths „Birth of a Nation“ (1915), Fritz Langs „Die Nibelungen“ (1924) und Sergej Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925). Nach den Worten der Kunsthistorikerin kommt diesen Werken als filmische Nationalepen eine herausragende Rolle hinsichtlich Internationalität, Popularität und Komplexität zu. So lasse sich an diesen Filmen die Wirkmacht von Bildern und Codes auf exemplarische Weise zeigen. Alexandra Vinzenz hat in Mainz studiert und wurde dort auch promoviert. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Marburg und ist seit 2015 am Institut für Europäische Kunstgeschichte der Ruperto Carola tätig.

Alexandra Vinzenz

Mit grundlegenden Reparaturmechanismen des Gehirns und der Frage, wie sich diese Mechanismen für neue Therapieansätze nutzen lassen, beschäftigt sich Dr. Wahl in ihrem Habilitationsprojekt am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. Wie die Wissenschaftlerin erläutert, zeigt das Gehirn eine große Flexibilität, sich auf körpereigene oder umweltbedingte Ereignisse anzupassen. Grundlage dafür sind plastische Veränderungen auf verschiedenen Ebenen – von der Synapse bis zum neuronalen Netzwerk. Durch ein besseres Verständnis dieser Vorgänge könnten neue Ansätze zur Wiederherstellung motorischer und kognitiver Funktionen zum Beispiel nach einem Schlaganfall entwickelt werden. Anna-Sophia Wahl studierte Medizin an den Universitäten Heidelberg und Bern (Schweiz) sowie der Columbia University in New York (USA). Nach ihrer studienbegleitenden Promotion an der Medizinischen Fakultät Heidelberg erwarb sie einen zweiten Doktortitel am Institut für Hirnforschung der Universität Zürich. Seit 2016 ist sie Assistenzärztin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.

Das Habilitationsprogramm für Frauen ist nach Margarete von Wrangell benannt. Sie war 1923 die erste ordentliche Professorin in Deutschland.

Anna-Sophia Wahl