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Innovativer Forscher, hervorragender Wissenschaftsmanager und begnadeter Lehrer

11. Dezember 2018

Lautenschläger-Forschungspreis posthum an den Physiker Karlheinz Meier vergeben – Erstmals auch Nachwuchsforscherpreis verliehen

  • Festliche Preisverleihung in der Aula der Alten Universität.

  • Der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, dankte dem Preisstifter und würdigte die Preisträger.

  • Prof. Dr. Axel Michaels, Lautenschläger-Forschungspreisträger des Jahres 2015, berichtete in einem Festvortrag über den Fortgang seiner Arbeit.

  • Prof. Dr. Jana Zaumseil hielt die Laudatio auf Dr. Claudia Backes.

  • Preisstifter Dr. h.c. Manfred Lautenschläger und Dr. Claudia Backes.

  • Prof. Dr. Hans-Christian Schultz-Coulon hielt die Laudatio auf Prof. Dr. Karlheinz Meier.

  • Festliche Preisverleihung in der Aula der Alten Universität (von links nach rechts): Preisstifter Dr. h.c. Manfred Lautenschläger, Annette Schimpke-Meier und Arbeitsgruppenleiter Dr. Johannes Schemmel, weitere Mitglieder der Forschungsgruppe und Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel.

Eine Forscherpersönlichkeit mit dem Mut, Zukunft zu denken: So charakterisierte Dr. h.c. Manfred Lautenschläger den Experimentalphysiker Prof. Dr. Karlheinz Meier, der Begründer des neuromorphen Rechnens an der Universität Heidelberg ist und posthum mit dem Lautenschläger-Forschungspreis 2018 geehrt wurde. Das Preisgeld von 250.000 Euro geht an seine Arbeitsgruppe am Kirchhoff-Institut für Physik. Der Stifter des Preises und Ehrensenator der Ruperto Carola vergab erstmals auch einen Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Diese mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung erhielt Dr. Claudia Backes vom Physikalisch-Chemischen Institut. Die beiden Wissenschaftler seien „perfekte Beispiele dafür, wie neuzeitliche Aufklärung und wahrgenommene Verantwortung ineinandergreifen“, sagte Manfred Lautenschläger während der festlichen Verleihung des höchstdotierten Forschungspreises eines privaten Stifters in Deutschland, die am 7. Dezember 2018 in der Aula der Alten Universität stattgefunden hat.

 

Begrüßung des Rektors

Zum Auftakt der Festveranstaltung dankte der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel,  dem Preisstifter, der als „Förderer und Ermöglicher“ eng mit Forschung und Forschern verbunden sei. Karlheinz Meier ehrte er als Wissenschaftler und Persönlichkeit, der „geniale Forschungsleistung mit herausragendem Wissenschaftsmanagement und akademischer Mentorenschaft“ verband. „Bis zuletzt war er der Zukunft zugewandt und in diesem Sinn wollen wir den Preis verleihen“, so der Rektor. Prof. Meier verstarb wenige Tage nach Bekanntgabe der Auszeichnung. Der Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs gelte mit Claudia Backes einer „international ausgewiesenen, innovativen und produktiven Wissenschaftlerin“, die sich durch „ausgeprägte Kollegialität und Teamfähigkeit“ auszeichne, so Prof. Eitel.

 

Laudationes

Die Laudatio auf den Träger des Lautenschläger-Forschungspreises hielt der Dekan der Fakultät für Physik und Astronomie, Prof. Dr. Hans-Christian Schultz-Coulon. Er würdigte Karlheinz Meier als „exzellenten, brillanten und hochbegabten Wissenschaftler“ sowie als „engagierten und begnadeten Lehrer, der Generationen von Studierenden für die Physik begeistert hat.“ Die Trägerin des Nachwuchspreises sei eine Wissenschaftlerin, „die mit ihrem Enthusiasmus für ihr Forschungsthema nicht nur ihre Fachkollegen in der ganzen Welt, sondern auch die Chemiestudenten in Heidelberg begeistern kann“, betonte Prof. Dr. Jana Zaumseil. Die Geschäftsführende Direktorin des Centre for Advanced Materials stellte während der Festveranstaltung die preiswürdige Arbeit von Claudia Backes vor.

 

Karlheinz Meier

Karlheinz Meier wurde 1992 auf eine Professur für Experimentalphysik an die Universität Heidelberg berufen, an der er im Jahr 1999 das Kirchhoff-Institut für Physik gründete. Zuvor hatte er auf dem Gebiet der Elementarteilchenphysik am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg und am europäischen Forschungszentrum CERN in Genf gearbeitet. In Heidelberg wandte sich der Physiker vor rund 15 Jahren einem neuen Arbeitsgebiet zu – den Prinzipien der Informationsverarbeitung des Gehirns und der Frage, wie diese auf neuartige Computerarchitekturen übertragen werden können. Dafür entwickelte er mit BrainScaleS ein fundamental neues Computersystem. Der neuromorphe BrainScaleS-Chip stellt ein physikalisches Abbild seines biologischen Vorbilds, des Gehirns, dar und realisiert dessen Zellen, Verbindungen und Kommunikation durch analoge und digitale Schaltungen unter Verwendung moderner Mikroelektronik. Aufgebaut und in Betrieb genommen wurde das System im Rahmen des Human Brain Project. Prof. Meier war Mitbegründer dieses von der Europäischen Union geförderten Flaggschiff-Projekts.

 

Claudia Backes

Claudia Backes arbeitet seit 2015 an der Universität Heidelberg und leitet am Physikalisch-Chemischen Institut eine Nachwuchsforschergruppe, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Emmy Noether-Programms gefördert wird. Mit der Erforschung von Nanomaterialien widmet sie sich einem hochaktuellen Arbeitsgebiet. Mithilfe spezieller Verfahren blättert die Wissenschaftlerin aus Schichtkristallen verschiedener chemischer Zusammensetzungen dünne Lagenpakete ab, um so neue ultradünne Nanomaterialien zu erzeugen. Die neugewonnenen zweidimensionalen Materialien untersucht sie mit Methoden der Spektroskopie und der Mikroskopie, um ihre spezifischen Eigenschaften im Hinblick auf elektrische, optische und elektrochemische Einsatzmöglichkeiten zu optimieren. Dr. Backes wurde 2017 als hervorragende Nachwuchswissenschaftlerin an der Universität Heidelberg mit dem Klaus-Georg und Sigrid Hengstberger-Preis ausgezeichnet.

 

Lautenschläger Forschungspreis

Der Lautenschläger-Forschungspreis – es ist der höchstdotierte Forschungspreis eines privaten Stifters in Deutschland – wird alle zwei Jahre für besondere Leistungen in der Spitzenforschung vergeben. Die Auszeichnung wendet sich an Wissenschaftler der Universität Heidelberg sowie an Forscher aus dem In- und Ausland, die der Ruperto Carola durch Wissenschaftskooperationen in besonderer Weise verbunden sind. Der Unternehmer Manfred Lautenschläger hat den Preis im Jahr 2001 ins Leben gerufen, um herausragende, im Erkenntnisprozess aktive Forscherinnen und Forscher zu fördern. 2018 wurde erstmals auch der Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen, um exzellente junge Forscher in ihrer persönlichen wissenschaftlichen Entwicklung und ihrer Forschungstätigkeit zu unterstützen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 12.12.2018
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