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Anatomisches Institut präsentiert sich in der Reihe „Sammlung des Monats“

6. November 2018

Ausstellung dokumentiert die letzte Heidelberger Hinrichtung mit dem Schwert im 19. Jahrhundert

Hinrichtung Christina Beckenbach

Bild: Stadtarchiv Heidelberg

„Die Hinrichtung durch das Schwerdt“ der Christina Beckenbach

Die letzte Hinrichtung mit dem Schwert in Heidelberg im Januar 1844 ist Thema einer kleinen Ausstellung, die derzeit in der Zweigstelle der Universitätsbibliothek Heidelberg auf dem Campus Im Neuenheimer Feld zu sehen ist. Gezeigt wird unter anderem das Schwert, mit dem die Enthauptung der wegen Mordes verurteilten Frau vollstreckt wurde. Zu sehen ist auch das anatomische Präparat ihrer Halswirbelsäule. Dieses Exponat stammt aus der Sammlung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie, das sich im November 2018 in der Reihe „Sammlung des Monats“ präsentiert. Die Vitrinenausstellungen bieten im monatlichen Wechsel ausgewählte Stücke aus den Museen und Sammlungen der Ruperto Carola.

Wegen des Mordes an ihrem Ehemann wurde die damals 28jährige Christina Beckenbach zum Tode verurteilt und am 22. Januar 1844 in Heidelberg öffentlich hingerichtet – mehrere Tausend Menschen sollen der Überlieferung nach diesem Ereignis beigewohnt haben. Der Leichnam wurde anschließend in die Anatomie überführt. An der präparierten Halswirbelsäule, die in der Ausstellung gezeigt wird, ist noch der schräge Verlauf des Schwerthiebes zu erkennen. „Aber nicht dies, sondern eine anatomische Besonderheit veranlasste die damaligen Heidelberger Anatomen, die Wirbelsäule der Hingerichteten als Präparat aufzubewahren. Denn es zeigt sogenannte Halsrippen, eine seltene Abweichung von der normalen Anatomie des oberen Anteiles der Wirbelsäule“, so Dr. Sara Doll, die Kuratorin der Anatomischen Sammlung ist.

Das Anatomische Institut existiert seit 1805, heute umfasst die Sammlung nahezu 640 Präparate, etwa 300 Modelle sowie zahlreiche Fotos, Schriftstücke, Zeichnungen, Lehrtafeln und Untersuchungsinstrumente. Im öffentlich zugänglichen Bereich werden untern anderem Methoden präsentiert, mit denen anatomische Modelle und Präparate erstellt wurden. Ein weiterer Teil dieser Dauerausstellung gibt Einblicke in den menschlichen Körper von Kopf bis Fuß. In einem dritten, historischen Bereich sind die ältesten Objekte der Sammlung zusammengefasst. Neben verschiedenen optischen Instrumenten und Aufzeichnungen handelt es sich dabei insbesondere um Serien von Rekonstruktionsmodellen aus Wachsplatten, die zur Darstellung der Embryonalentwicklung genutzt wurden. Außerdem gehören dazu die Skelette der unter den Namen Schwarzer Jonas und Schinderhannes bekannten Räuber aus dem Jahr 1803.

Die Vitrinenausstellungen in der Reihe „Sammlung des Monats“ können in der Zweigstelle der Universitätsbibliothek, Im Neuenheimer Feld 368, montags bis freitags von 8.30 bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 bis 22 Uhr besichtigt werden.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 07.11.2018
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