Bad Heidelberg: Ein strahlender Traum vor 100 Jahren?
20. August 2018
Auf Spurensuche des Geologen Salomon-Calvi – Universitätsarchiv zeigt Exponate in der „Sammlung des Monats“
Mit Dokumenten und Objekten zur Person des Geologen Wilhelm Salomon-Calvi (1868 bis 1941), der als Professor für Paläontologie und Stratigraphie an der Universität Heidelberg lehrte und forschte, stellt sich das Universitätsarchiv in der Reihe „Sammlung des Monats“ der Öffentlichkeit vor. Diese Vitrinenausstellungen bieten in der Regel im monatlichen Wechsel ausgewählte Stücke aus den Museen und Sammlungen der Ruperto Carola. Das Archiv präsentiert Amtsbücher, Aktennotizen und Personalakten: Sie zeichnen ein persönliches Bild des beliebten und gefeierten Wissenschaftlers, der mit der erfolgreichen Erbohrung einer Thermalquelle Heidelberg auf eine Zukunft als Bäderstadt hoffen ließ.
Als im August 1918 mit Unterstützung von Salomon-Calvi in Bergheim eine Thermalquelle entdeckt wird, scheint der Grundstein für eine strahlende Zukunft Heidelbergs als internationale Bäderstadt gelegt zu sein. Dass im Quellwasser zudem radioaktive Radiumsalze gelöst sind, trägt zur Popularität entscheidend bei. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts herrscht euphorische Begeisterung, denn dem neuen Phänomen der Radioaktivität werden wundersame Kräfte zugesprochen. Die Exponate der Vitrinenausstellung thematisieren den ersehnten Bäderbetrieb und werfen einen Blick auf Salomon-Calvis Tätigkeit als Akademiker an der Universität Heidelberg. Vor 150 Jahren geboren, musste der Wissenschaftler als konvertierter Jude die Hochschule in der Zeit des Nationalsozialismus verlassen und starb 1941 in Ankara.
Neben Altbeständen, die bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen, verwahrt das Universitätsarchiv Unterlagen von Einrichtungen und Instituten der Universität Heidelberg sowie Urkunden, Amtsbücher und weiteres Sammlungsgut, das für die Dokumentation der Geschichte der Ruperto Carola von Bedeutung ist. Aufgabe des Archivs ist es, diese Materialien für Forschungszwecke und die interessierte Öffentlichkeit nutzbar zu machen.
Die Vitrinenausstellungen in der Reihe „Sammlung des Monats“ können in der Zweigstelle der Universitätsbibliothek, Im Neuenheimer Feld 368, montags bis freitags von 8.30 bis 22 Uhr und am Wochenende von 9 bis 22 Uhr besichtigt werden.
