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Ludwig-Biermann-Förderpreis für Diederik Kruijssen

20. September 2017

Heidelberger Astrophysiker von der Astronomischen Gesellschaft ausgezeichnet

Modell

Foto: Tobias Schwerdt

Dr. Diederik Kruijssen

Für seine Forschungen zur Galaxienentwicklung hat der Astrophysiker Dr. Diederik Kruijssen vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) den Ludwig-Biermann-Förderpreis erhalten. Damit ehrt die Astronomische Gesellschaft jährlich herausragende Nachwuchswissenschaftler. Ausgezeichnet wurde Dr. Kruijssen für seine „fundamentalen und herausragenden Arbeiten zur Entstehung von Sternen und Sternhaufen“. Die Preisverleihung fand am 19. September 2017 während der Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft in Göttingen statt.

Wie die Preisjury betont, hat Diederik Kruijssen wichtige Beiträge zu den Entwicklungsprozessen von Galaxien geliefert, die über Jahrmilliarden hinweg teils dramatische Veränderungen hinsichtlich ihrer Morphologie und Zusammensetzung durchlaufen. Hervorgetan hat sich der Heidelberger Wissenschaftler insbesondere bei der Untersuchung sogenannter Kugelsternhaufen, die in der Regel sehr alt und in nahezu allen Galaxien vorhanden sind. „Dank der Arbeiten des Preisträgers können diese Objekte wie Fossilien benutzt werden, um Aufschluss über die Anfänge der Galaxienentstehung zu bekommen, denn Dr. Kruijssen entwickelte das erste Modell zur Entstehung dieser Haufen, bei dem sich deren heutige Eigenschaften mit denen bei Galaxien in frühen Entwicklungsstadien verbinden lassen“, erörtert Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Präsident der Astronomischen Gesellschaft. Darüber hinaus stammt von Diederik Kruijssen eine wichtige Methode zur Erforschung der Sternentstehung in interstellaren Gaswolken.

Diederik Kruijssen forschte an den Universitäten Utrecht, Leiden und Cambridge als Toptalent Fellow der niederländischen Forschungsgemeinschaft NWO. Im Jahr 2011 erhielt er an der Universität Utrecht seinen Doktortitel in Astrophysik. Seine Dissertation wurde von der Königlich Niederländischen Akademie der Wissenschaften mit dem Christiaan-Huygens-Preis ausgezeichnet. Anschließend forschte Dr. Kruijssen am Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching bei München. Im Sommer 2015 kam er als Gliese Fellow – eine Förderung des ZAH für exzellente Postdoktoranden aus dem Bereich der Astronomie und der Astrophysik – an die Universität Heidelberg und wurde damit Forschungsgruppenleiter am Astronomischen Rechen-Institut. Dort bewarb er sich erfolgreich bei der DFG um die Leitung einer Emmy-Noether-Gruppe. Im Jahr 2016 erhielt er außerdem einen der begehrten Starting Grants des European Research Council (ERC).

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 20.09.2017
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