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Mathematiker und Mediziner wollen Diagnose und Therapie der Sepsis verbessern

15. Februar 2016

Klaus Tschira Stiftung fördert interdisziplinäres Forschungsprojekt mit drei Millionen Euro

Composing

Foto: Composing unter Verwendung von © Dr_Kateryna und iuneWind | Fotolia.com

Mathematiker und Mediziner entwickeln gemeinsam eine computergestützte Früherkennung sowie neue Therapie-Ansätze zur Bekämpfung der Sepsis. Die Abbildung zeigt den Sepsiserreger Staphylococcus aureus

Eine computergestützte Früherkennung der Sepsis sowie neue Therapie-Ansätze zur Bekämpfung der Blutvergiftung sind Ziel eines neuen Verbundprojekts, bei dem das Interdisziplinäre Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg und die Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin des Universitätsklinikums Mannheim zusammenarbeiten. Die Klaus Tschira Stiftung fördert das interdisziplinäre Forschungsvorhaben „Scientific Computing for the Improved Diagnosis and Therapy of Sepsis“ (SCIDATOS) über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund drei Millionen Euro.

Nach Expertenangaben sterben jährlich in Deutschland etwa 70.000 Menschen an einer Blutvergiftung. Nach Herz-Kreislauf- und Tumorerkrankungen ist die Sepsis hierzulande die dritthäufigste Todesursache. Sie entsteht, wenn der Organismus auf eine massive Infektion durch Bakterien oder Pilze und deren Toxine mit einer komplexen Entzündung reagiert. Eine Sepsis kann zu Organversagen und Tod führen. Besondere Gefahr besteht für Patienten mit geschwächtem Immunsystem.

Ziel des neuen Forschungsprojekts ist es, eine Blutvergiftung mit Methoden der Mathematik und der Informatik frühzeitig und zuverlässig zu erkennen. Zudem wollen Wissenschaftler und Ärzte gemeinsam neue Therapie-Ansätze entwickeln. Dabei setzen sie mathematische Methoden der Verarbeitung und Analyse klinischer Daten ein. Außerdem soll der Entzündungsprozess analysiert, mathematisch modelliert und simuliert werden, um neue klinische Vorhersage- und Diagnosewerkzeuge zu entwickeln. Dazu müssen unter anderem für medizinische Begriffe und Konzepte geeignete Modelle, Parameter und Algorithmen definiert werden.

Das SCIDATOS-Projekt startet mit einem Kick-Off-Symposium, das am 18. und 19. Februar 2016 an der Universität Heidelberg durchgeführt wird. An der Veranstaltung im Internationalen Wissenschaftsforum Heidelberg werden neben Mitgliedern aus dem Forschungsverbund auch internationale Experten auf dem Gebiet der Sepsis-Forschung teilnehmen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 23.05.2018
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