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Nils Steffen und Cord Arendes (Hg.): Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben. Osteuropäische Juden in Baden (1918–1923). heiBOOKS, Heidelberg 2016.

 
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Über Migrationsbewegungen in der Weimarer Republik

30. September 2016

Studierende des Historischen Seminars der Universität Heidelberg erarbeiten szenische Lesung

Titelbild zur szenischen Lesung - Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben

Foto: Theaterwerkstatt Heidelberg

Zu einer szenischen Lesung, die sich mit Flüchtlingen in der Weimarer Republik auseinandersetzt, lädt das Historische Seminar der Universität Heidelberg ein. An vier Abenden inszenieren Studierende gemeinsam mit der Theaterwerkstatt Heidelberg in einer Mischung aus Lesung und szenischen Elementen historische Dokumente und Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit. Teil der Veranstaltungsreihe ist auch eine Podiumsdiskussion mit Nachfahren betroffener Migranten. Die Aufführung mit dem Titel „Geflüchtet, unerwünscht, abgeschoben – lästige Ausländer‘ in der Weimarer Republik“ feiert am 6. Oktober 2016 Premiere. Die Lesung findet in der Klingenteichstraße 8 statt und beginnt um 19:30 Uhr.

„Unser Projekt vermittelt studentische Forschung zur Badischen Geschichte mit den Mitteln des Theaters“, erklärt Nils Steffen, Mitarbeiter am Bereich Angewandte Geschichtswissenschaft – Public History, der von Prof. Dr. Cord Arendes geleitet wird. Unter der Federführung von Nils Steffen nahmen sich Studierende der Geschichtswissenschaft im Sommersemester 2016 eines bislang wenig erforschten Feldes an: den Migrationsgeschichten sogenannter „Ostjuden“, die nach dem Ersten Weltkrieg vor Mord und Armut nach Westen flohen. Viele von ihnen wollten in die USA emigrieren. Da die Vereinigten Staaten jedoch ihre Grenzen schlossen, wurde der Weg in ein „besseres Leben“ für viele der Flüchtenden zur Sackgasse. Sie „strandeten“ in Baden, wo Politik und Öffentlichkeit ihnen größtenteils ablehnend begegneten. Um den Umgang der Gesellschaft mit den Geflüchteten zu beleuchten und ihre Lebenswege zu rekonstruieren, recherchierten die Studierenden über mehrere Monate in Archiven.

Die Ergebnisse ihrer Analyse von historischen Dokumenten wie Akten, Briefen oder Zeitungsartikeln bringen sie nun gemeinsam mit Vertretern der Theaterwerkstatt Heidelberg auf der Bühne zum Sprechen. „Unsere szenische Lesung ist ein Kaleidoskop persönlicher Schicksale und Meinungen“, erläutert Nils Steffen. „Sie gewährt Einblick in ein fast unbekanntes Kapitel unserer Geschichte, das heute aktueller ist denn je.“ Das Projekt wird vom Innovationsfonds Kunst Baden-Württemberg mit 25.000 Euro unterstützt. Parallel zur szenischen Lesung erscheint auch ein Begleitband, der die Forschungsergebnisse der Studierenden zusammenfasst.

Die szenische Lesung wird am 6., 11., 20. und 29. Oktober gezeigt. Alle Aufführungen beginnen um 19:30 Uhr. Eine Matinée mit anschließender Podiumsdiskussion, an der auch Nachfahren jüdischer Migranten teilnehmen, findet am 16. Oktober um 11 Uhr statt. Tickets kosten regulär 13 Euro (ermäßigt 6 Euro). Veranstaltungsort ist die Theaterwerkstatt Heidelberg, Klingenteichstraße 8, in Heidelberg.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 30.09.2016
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