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Prof. Dr. Andreas Witt
Institut für Deutsche Sprache
Programmbereich Forschungs­infra­strukturen
Tel. +49 621 1581-410
witt@ids-mannheim.de

Prof. Dr. Anette Frank
Universität Heidelberg
Institut für Computerlinguistik
Tel. +49 6221 54-3247
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Leibniz-WissenschaftsCampus zur Analyse digitaler Sprachdaten offiziell eröffnet

19. November 2015

In dem neuen Verbundprojekt kooperieren das Institut für Computerlinguistik der Universität Heidelberg und das Institut für Deutsche Sprache in Mannheim

Akteure Leibnitz-WissenschaftsCampus

Foto: Rothe

Erwarten neue Synergien und exzellente Forschung am neuen Leibniz-Wissen­schafts­Campus (von links nach rechts): Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Anette Frank vom Institut für Computerlinguistik der Universität Heidelberg, Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel und die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sowie Prof. Dr. Andreas Witt vom Institut für Deutsche Sprache (IDS) und IDS-Direktor Prof. Dr. Prof. Dr. Ludwig M. Eichinger.

Der neue Leibniz-WissenschaftsCampus „Empirical Linguistics and Computational Language Modeling“ – eine Forschungskooperation zwischen dem Institut für Deutsche Sprache (IDS) in Mannheim und dem Institut für Computerlinguistik der Universität Heidelberg – wurde am 18. November 2015 mit einer festlichen Veranstaltung eröffnet. Das auf vier Jahre angelegte Verbundprojekt ist auf dem Gebiet der „Empirischen Linguistik und computerlinguistischen Sprachmodellierung“ angesiedelt und widmet sich der Entwicklung neuer Methoden, Modelle und Werkzeuge, mit denen digitale Sprachbestände erfasst und analysiert werden können. Am Eröffnungsfestakt nahmen auch der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, Prof. Dr. Matthias Kleiner, und die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer teil.

„Mit dem Institut für Deutsche Sprache und dem Institut für Computerlinguistik der Universität Heidelberg verbinden sich zwei sehr erfolgreiche Partner an der Schnittstelle zwischen germanistischer Linguistik und Computerlinguistik. Der Leibniz-WissenschaftsCampus führt damit komplementäre Expertise auf spannende Weise neu zusammen. Es sind genau solche Formen der Forschungskooperation über die Disziplinen hinweg, von denen wir uns in der Zukunft die aufsehenerregendsten Ergebnisse erhoffen“, sagte Ministerin Bauer.

Die heute vorhandenen enormen Kapazitäten, Sprache in Form von Texten oder Tonaufnahmen elektronisch zu speichern und auszuwerten, besitzen nach den Worten von Prof. Dr. Andreas Witt das Potential, bisherige Forschungsmethoden in der Sprachwissenschaft ebenso wie in den Geistes- und Kulturwissenschaften zu revolutionieren. „Um große Datenmengen bearbeiten und sie für weitere Anwendungsformen nutzbar machen zu können, benötigen wir jedoch neue Herangehensweisen und neue Werkzeuge“, sagte Prof. Witt, der Sprecher des Leibniz-WissenschaftsCampus ist und am IDS den Programmbereich Forschungsinfrastrukturen leitet. Wie Prof. Dr. Anette Frank betonte, sollen dazu innovative Forschungsmethoden für Linguistik und Computerlinguistik entwickelt werden. „Zudem wollen wir diese Methoden und Werkzeuge auch für neue Forschungsfragen in den Digital Humanities nutzbar machen“, so Prof. Frank, die Direktorin des Instituts für Computerlinguistik der Ruperto Carola ist und als Co-Sprecherin des Verbundprojekts fungiert.

Zu den Forschungsschwerpunkten des neuen Leibniz-WissenschaftsCampus zählen die Aufbereitung und statistische Analyse umfangreicher Sprachressourcen. Die beteiligten Wissenschaftler wollen darauf aufbauend innovative Sprachverarbeitungsmodelle für das Deutsche entwickeln. Diese Modelle sollen es möglich machen, Sprache verschiedener Genres und Domänen automatisch zu analysieren und damit eine verbesserte Interpretation unterschiedlicher Sprachkorpora zu leisten – von Texten der sozialen Medien über gesprochene Sprache bis hin zu fachsprachlichen und literarischen Texten. Neben Sprachwissenschaftlern sollen als weitere Partner auch Informatiker und Linguisten der Universitäten Mannheim und Heidelberg sowie Computerlinguisten des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien in das Verbundprojekt eingebunden werden.

Die mit insgesamt 2,6 Millionen Euro geförderten Forschungsarbeiten haben bereits im Sommer dieses Jahres begonnen. Neben der Leibniz-Gemeinschaft werden sie auch vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziell unterstützt. Mit dem Förderinstrument Leibniz-WissenschaftsCampus soll die interdisziplinäre Zusammenarbeit von universitärer und außeruniversitärer Forschung forciert werden. Ziel dabei ist es, Netzwerke zu schaffen, mit denen der jeweilige Forschungsbereich weiterentwickelt und das wissenschaftliche Umfeld für diese Thematik gestärkt werden können.

Leibnitz-WissenschaftsCampus Eröffnungsrede

Foto: Rothe

Der Rektor bei seiner Eröffnungsrede im Senatssaal der Alten Universität

Zur Eröffnung des Leibniz-WissenschaftsCampus „Empirical Linguistics and Computational Language Modeling“ hatten der Rektor der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Bernhard Eitel, und der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache, Prof. Dr. Ludwig M. Eichinger, eingeladen. Mit der Begrüßung und einer Ansprache eröffnete der Rektor die Veranstaltung. Es folgten Grußworte der Wissenschaftsministerin, des Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft und des IDS-Direktors. Einen Einführungsvortrag mit dem Titel „Wieviel Linguistik ist in Computerlinguistik?“ hielt Prof. Frank als Co-Sprecherin des Verbundprojekts. Im anschließenden Festvortrag sprach Prof. Dr. John Nerbonne von der Universität Groningen (Niederlande) zum Thema „Wertegemeinschaft: Empirie und Modellieren“. Das Schlusswort hatte Prof. Witt als Sprecher der Forschungskooperation.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 19.11.2015
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