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Chinesischer Goethe-Spezialist Wei Maoping zu Gast an der Ruperto Carola

7. Oktober 2015

Der Germanist leitet ein Großprojekt zur Übersetzung des Gesamtwerks des Klassikers

Prof. Dr. Wei Maoping
Prof. Dr. Wei Maoping

Der chinesische Germanist Prof. Dr. Wei Maoping, der die erste Gesamtübersetzung des Werks von Johann Wolfgang von Goethe ins Chinesische leitet, ist bis Ende Oktober zu Gast am Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie (IDF) der Universität Heidelberg. Der langjährige Dekan der Germanistischen Fakultät an der Heidelberger Partneruniversität Shanghai International Studies University (SISU) ist hauptverantwortlich für das nationale Sonderforschungsprojekt „Übersetzung des Gesamtwerk Goethes“, an dem mehr als 100 chinesische Germanisten beteiligt sind. Seinen Aufenthalt an der Ruperto Carola will er nutzen, um für diese Arbeit Kontakte zu deutschen Kollegen zu knüpfen und seine chinesische Übersetzung der Goethe-Biographie von Rüdiger Safranski zu beenden.

Wei Maoping (Jahrgang 1954) studierte nach einem Germanistikstudium und einer anschließenden Lehrtätigkeit an der SISU von 1986 an in Heidelberg Germanistik, Anglistik und Geschichte. 1989 wurde er an der Neuphilologischen Fakultät mit einer Arbeit über Günter Eich promoviert und kehrte anschließend an die SISU zurück. Von 1994 bis 1996 forschte er mit einem Humboldt-Forschungsstipendium am Germanistischen Seminar. Auch in den folgenden Jahren war Wei Maoping mehrfach mit Unterstützung der Humboldt-Stiftung und des Deutschen Akademischen Austauschdiensts sowie als Mitglied der SISU-Delegation im Rahmen der Universitätspartnerschaft zu Gast an der Ruperto Carola. Er ist Vizevorsitzender der chinesischen Forschungsgesellschaft für deutschsprachige Literatur und gehört dem Leitungskomitee des chinesischen Bildungsministeriums für Fremdsprachenunterricht an Universitäten an.

Das von Wei Maoping beantragte Projekt der kritischen und kommentierten Goethe-Übersetzung wurde im November 2014 vom Nationalen Planungsbüro für Philosophie und Sozialwissenschaften als Forschungsprojekt höchsten Rangs auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften in China bewilligt. Zu den wissenschaftlichen Beratern gehört auch Wei Maopings Doktorvater, der Heidelberger Germanist Prof. Dr. Wilhelm Kühlmann. „In spätestens zehn Jahren soll unsere Übersetzung abgeschlossen sein“, erklärt der chinesische Germanist. Grundlage der Arbeiten ist die 40-bändige Goethe-Gesamtausgabe des Deutschen Klassiker Verlags. Bisher liegt nur zu wenigen Werken Goethes wie „Faust“ oder „Die Leiden des jungen Werther“ eine Übersetzung ins Chinesische vor. „Die meisten Schriften von Goethe sind in China unbekannt“, erläutert Wei Maoping. Bei ihrer Arbeit stehen die Germanisten in China unter anderem vor der Herausforderung, eine adäquate chinesische Übertragung für die Sprache der Goethe-Zeit zu finden.

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 07.10.2015
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