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Französischer Botschafter unterstreicht Bedeutung von Bildung als Vorbeugung gegen Terror

22. Januar 2015

Vortrag an der Universität Heidelberg am Jahrestag des Élysée-Vertrages zur deutsch-französischen Zusammenarbeit­

Alte Aula
Sprach über die „Die gemeinsame Verantwortung Deutschlands und Frankreichs für die Zukunft Europas“: Der französische Botschafter Philippe Étienne (Zweiter von rechts) mit Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel (rechts), der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer und Heidelbergs Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner (links)

Unter dem Eindruck der Terroranschläge von Paris hat der französische Botschafter in Deutschland, Philippe Étienne, in einem Vortrag an der Universität Heidelberg die Bedeutung von Bildung und Wissenschaft für ein friedliches Zusammenleben betont. Wissen sei keine destruktive Kraft, sondern diene der Aufklärung. Deswegen spiele Bildung eine große Rolle bei der Vorbeugung gegen eine Radikalisierung von Jugendlichen, sagte der Botschafter am 22. Januar 2015 in der vollbesetzten Aula der Alten Universität. „Wer Werte verinnerlicht hat und sich als vollwertiger Bürger empfindet, der begeht keine Terroranschläge.“ An einer Universität wie der Ruperto Carola könne man spüren, „dass Wissen seinen ganzen Segen entfaltet, wenn Menschen sich austauschen“.

Philippe Étienne
Botschafter Philippe Étienne

Philippe Étienne hielt seinen Vortrag über „Die gemeinsame Verantwortung Deutschlands und Frankreichs für die Zukunft Europas“ am Jahrestag des sogenannten Élysée-Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Vor zahlreichen Studierenden verwies der Botschafter darauf, dass beide Länder oft europäische Vorreiter bei Themen wie Terrorbekämpfung oder Flüchtlingspolitik gewesen seien. „Durch unsere Initiativen wurden europäische Entscheidungen getroffen, um Frieden und Sicherheit zu gewährleisten.“ Nach den Terroranschlägen in Paris sei nun „die Zeit des Nachdenkens“ gekommen, mit welchen Maßnahmen die Europäische Union diese Werte auch weiterhin verteidigen könne. Die Terroristen seien mit ihrem Vorhaben gescheitert, zu zerstören, was die Europäer eine. Nach den Worten des Botschafters ist es nun wichtig, im Kampf gegen den Terror keine Antworten zu geben, die gegen europäische Grundsätze und Rechtsnormen verstießen. In seinem Vortrag würdigte Philippe Étienne alle Opfer von Terrorismus weltweit.

Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer erklärte, nach den Pariser Anschlägen habe sich gezeigt, „wie eng Europa zusammensteht, wenn es darauf ankommt“. Sie wünscht sich nun, dass Frankreich und Deutschland gemeinsam nach Antworten auf die Frage suchen, wie Europa seine kostbaren Werte verteidigen kann. Im Besuch des Botschafters an einer Universität, die Weltoffenheit und Toleranz vorbildlich lebe, liege eine schöne Symbolik. Frankreich zeige, dass es weiterhin eine Hochburg der Meinungsfreiheit und der scharfsinnigen geistigen Auseinandersetzung bleibe, betonte die Ministerin. „Das ist der Geist, der Europa prägt – gestern, heute und auch in der Zukunft.“ Der Rektor der Ruperto Carola, Prof. Dr. Bernhard Eitel, zeigte sich überzeugt, dass Deutschland und Frankreich aus der Katastrophe Stärke ziehen könnten: „Wir haben festgestellt, wie nah wir uns stehen, und deutlich gemerkt, wie eng wir miteinander verwandt sind.“

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 05.02.2015
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