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Anton Friedrich Justus Thibaut: Ein deutsches Gelehrtenleben im Umbruch der Epochen

17. September 2014

In seinem Vortrag würdigt Prof. Dr. Klaus-Peter Schroeder Werk und Persönlichkeit des Rechtsgelehrten

Anton Friedrich Justus Thibaut

Bild: UB Heidelberg

Anton Friedrich Justus Thibaut

Zu einem Festvortrag mit dem Titel „Anton Friedrich Justus Thibaut – Ein deutsches Gelehrtenleben im Umbruch der Epochen“ lädt die Universitätsbibliothek Heidelberg am 24. September 2014 ein, gemeinsam mit dem Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft der Universität Heidelberg und der Heidelberger Rechtshistorischen Gesellschaft. Mit Persönlichkeit und Werk des Rechtsgelehrten, einem der bedeutendsten Heidelberger Professoren zu Beginn des 19. Jahrhunderts, beschäftigt sich der Rechtshistoriker Prof. Dr. Klaus-Peter Schroeder von der Ruperto Carola. Die Veranstaltung findet im Handschriftenlesesaal der Universitätsbibliothek, Plöck 107-109, statt. Beginn ist um 18.15 Uhr.

Anton Friedrich Justus Thibaut (1772 bis 1840) zählte in seiner Zeit zu den wohl berühmtesten Vertretern des Römischen Rechts. Sein Hauptwerk, das „System des Pandektenrechts“, erlebte bis 1846 neun Auflagen. Innerhalb des deutsch-französischen Rechtsaustauschs spielte Thibaut eine ebenso gewichtige Rolle. Bekannt wurde er jedoch nicht zuletzt durch den sogenannten Kodifikationsstreit mit dem Rechtsgelehrten Friedrich Carl von Savigny (1779 bis 1861). Thibaut setzte sich mit einer 1814 veröffentlichten Schrift dafür ein, das Zivilrecht zu kodifizieren, also in einem einheitlichen und verständlich gehaltenen Gesetzbuch für den gesamten deutschen Raum zusammenzufassen. Letztlich unterlag er mit diesem Ansinnen seinem Widerpart Savigny. Aus Anlass dieser 200 Jahre zurückliegenden Ereignisse sollen Persönlichkeit und Werk Thibauts neu gewürdigt werden.

Anton Friedrich Justus Thibaut lehrte von 1805 an Römisches Recht an der Universität Heidelberg. Von 1805 bis 1807 und nochmals 1821 war er Rektor der Ruperto Carola. Neben seinen juristischen Werken verfasste er ein Buch über die „Reinheit der Tonkunst“, das zur grundlegenden Schrift für die kirchenmusikalische Erneuerungsbewegung avancierte.

Die Grußworte zum Auftakt der Vortragsveranstaltung sprechen Dr. Veit Probst, Direktor der Universitätsbibliothek, Prof. Dr. Óscar Loureda, Prorektor der Universität Heidelberg, und Prof. Dr. Ute Mager, Dekanin der Juristischen Fakultät. Klaus-Peter Schroeder lehrte und forschte auf dem Gebiet der Deutschen Rechtsgeschichte am Institut für geschichtliche Rechtswissenschaft der Universität Heidelberg. Seit 2005 ist er Präsident der Heidelberger Rechtshistorischen Gesellschaft. Anknüpfend an den Vortrag zeigt die Universitätsbibliothek vom 25. September 2014 bis 11. Januar 2015 die Vitrinenausstellung „Anton Friedrich Justus Thibaut (1772 bis 1840) – Bürger und Gelehrter“.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 17.09.2014
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