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Zertifikatskurs in Costa Rica: Öffentliches Recht und Menschenrechtsschutz

9. September 2014

HCLA weitet Durchführung seiner juristischen Weiterbildungsprogramme auf Mittelamerika aus

Costa Rica Auftakt

Foto: University for Peace

Eröffnungsveranstaltung in San José (von links nach rechts): Dr. Juan Carlos Sainz-Borgo, Studiendekan der University for Peace, Dr. Humberto Sierra, Präsident des Interamerikanischen Gerichtshofs, Dr. Zarela Villanueva, Präsidentin des Obersten Gerichtshofs von Costa Rica, Dr. Walter Eckel, Direktor des Heidelberg Center Lateinamerika, und Rocio Leiva, Vizepräsidentin der Anwaltskammer von Costa Rica.

Das Heidelberg Center Lateinamerika (HCLA) – ein Postgraduiertenzentrum der Universität Heidelberg mit Sitz in Santiago de Chile – hat seinen Aktionsradius für die Durchführung juristischer Weiterbildungsprogramme in verschiedenen lateinamerikanischen Ländern nunmehr auf Mittelamerika ausgeweitet: Erstmals wurde jetzt ein sogenannter Zertifikatskurs zum Thema „Das neue öffentliche Recht des 21. Jahrhunderts und der Menschenrechtsschutz im Mehrebenensystem“ in Costa Rica gestartet. Das HCLA ist eine der Auslandsvertretungen der Ruperto Carola und wird als Exzellenzzentrum in Forschung und Lehre vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert.

An dem Zertifikationskurs nehmen 95 Richter, Anwälte, Rechtswissenschaftler und Angestellte der Justizbehörden teil. Grußworte während der Auftaktveranstaltung, die am 23. August in San José stattgefunden hat, sprachen die Präsidentin des Obersten Gerichtshofs von Costa Rica, Dr. Zarela Villanueva, und der Präsident des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte, Dr. Humberto Sierra. Den Eröffnungsvortrag hielt der renommierte Völkerrechtler und Menschen­rechts­experte Prof. Dr. Thomas Buergenthal, der Ehrendoktor der Heidelberger Juristischen Fakultät ist und aktuell mit der Ehrendoktorwürde der costa-ricanischen University for Peace ausgezeichnet wurde.

Das HCLA veranstaltet neben dem Masterstudiengang in International Law bereits seit mehreren Jahren juristische Weiterbildungsprogramme zu den Themen Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, bisher an ausgewählten Hochschulen in Argentinien, Brasilien, Mexiko und Paraguay. Kooperationspartner sind die jeweiligen Universitäten vor Ort sowie das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (Heidelberg) und die Juristische Fakultät der Universität Heidelberg. Mit Costa Rica ist nun ein weiterer Staat hinzugekommen. Das mittelamerikanische Land ist seit 1979 Sitz des Inter­amerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte und beherbergt seit 1980 die von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufene University for Peace (UPEACE). Das Heidelberg Center Lateinamerika hat mit UPEACE einen Kooperationsvertrag abgeschlossen mit dem Ziel, den Rechtsstaatsgedanken in seinen verschiedenen Facetten in Mittelamerika zu verbreiten.

Das Lehrangebot in Costa Rica umfasst vier thematische Blöcke, in denen insgesamt 15 jeweils sechsstündige Kursmodule angeboten werden. Im Mittelpunkt des ersten Themenblocks steht das internationale Recht. In diesem Zusammenhang werden Gerichtshöfe, die Strafgerichtshöfe und das System der Vereinten Nationen vorgestellt. Außerdem soll das internationale Wirtschafts- und Umweltrecht mit Blick auf die Menschenrechte erläutert werden. Themenblock zwei befasst sich mit dem europäischen Verfassungsrecht und dem Europarecht sowie den nationalen Rechtsordnungen der Mitgliedsstaaten. Im dritten Themenblock werden afrikanische, europäische und interamerikanische Systeme zum Schutz der Menschenrechte erläutert und miteinander verglichen. Im Themenblock vier geht es um die Interaktionen zwischen dem interamerikanischen Menschenrechts-System und den nationalen Rechtsordnungen in Lateinamerika. Für diesen Kurs wird der Lehrkörper aus Heidelberg ergänzt durch Professoren verschiedener europäischer und lateinamerikanischer Universitäten. Außerdem wirken Richter des Inter­amerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte, des Inter­amerikanischen Instituts für Menschenrechte und des Obersten Gerichtshofs von Costa Rica mit. Die Konrad-Adenauer-Stiftung unterstützt den Zertifikatskurs mit einem namhaften Betrag. 

Wie der Direktor des Heidelberg Center Lateinamerika, Dr. Walter Eckel, betont, war das Interesse an dem Kursangebot so groß, dass zahlreiche Bewerber abgewiesen werden mussten. „Daher wurde beschlossen, das Programm im kommenden Jahr erneut durchzuführen.“ Nach Angaben von Dr. Eckel hat der Rektor von UPEACE, Dr. Francisco Rojas, Interesse bekundet, die Kooperation auf den Bereich der Geo- und Umweltwissenschaften zu erweitern, in dem die University for Peace einen Masterstudiengang anbietet. Demnach schlägt Dr. Rojas eine Summer School, den Austausch von Dozenten und gemeinsame Forschungsprojekte vor.

Das Heidelberg Center Lateinamerika wurde mit einer Anschubfinanzierung des Landes Baden-Württemberg ins Leben gerufen und ist seit 2002 in Zusammenarbeit mit der Pontificia Universidad Católica und der Universidad de Chile in der Entwicklung, dem Export und der Durchführung von Studien- und Weiterbildungsprogrammen tätig. Die Erweiterung des HCLA zu einem Exzellenzzentrum wurde im Oktober 2010 mit einem Festakt begangen. Seine Aufgabe ist es, in Kooperation mit den Partneruniversitäten Master- und Promotionsstudiengänge in den Fächern Astronomie, Geowissenschaften, Medizinische Informatik und Medizinische Physik durchzuführen. Zudem soll es herausragende Wissenschaftler aus Lateinamerika und lateinamerikanische Spitzenforschung mit der deutschen Forschung vernetzen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 09.09.2014
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