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Shimon Peres besucht Ausgrabungen von Ramat Rahel

Gemeinschaftliches Grabungsprojekt mit Heidelberger Studierenden

Prof. Dr. Manfred Oeming (links) von der Uni­ver­sität Heidelberg begrüßt gemeinsam mit Dr. Yuval Gadot (Zweiter von links) und Prof. Dr. Oded Lipschits (Bildmitte) von der Uni­versi­tät Tel Aviv den Präsidenten Israels, Friedens­nobel­preis­träger Shimon Peres, bei seinem Besuch der Ausgrabung von Ramat Rahel.

In einem Gemeinschaftsprojekt haben die Universität Heidelberg und die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg zusammen mit der Universität Tel Aviv erneut eine Grabung in Ramat Rahel / Jerusalem durchgeführt. An den vierwöchigen archäologischen Ausgrabungen im Juli und August dieses Jahres waren auch Heidelberger Studierende sowie Volontäre aus aller Welt beteiligt. Als prominenten Besucher konnten die Grabungsleiter Prof. Dr. Manfred Oeming (Heidelberg) und Prof. Dr. Oded Lipschits (Tel Aviv) den Staatspräsidenten Israels, Shimon Peres, begrüßen.

Die gemeinsamen Ausgrabungen werden seit 2004 durchgeführt. „Die Funde von Ramat Rahel haben bereits viel Aufsehen erregt. Von allen Gebäuden, die die Söhne Davids, die Könige Judas, errichten ließen, ist der hier freigelegte Palast am besten erhalten“, betont Prof. Oeming, der am Wissenschaftlich-Theologischen Seminar der Universität Heidelberg lehrt und forscht. So konnten inzwischen die wahren Außenmaße des Gebäudes mit einer Länge von 115 Metern und einer Breite von 73 Metern ermittelt werden – umgeben von einer weiträumigen Gartenanlage mit ungewöhnlichen Wasserinstallationen bestehend aus Pools und Tunneln. Hinzu kommen zahlreiche Einzelfunde wie Volutenkapitelle, luxuriöse Fensterbalustraden oder Königsstempel auf Krughenkeln.

Staatspräsident Peres nimmt Funde der Aus­gra­bung von Ramat Rahal in Augenschein; links neben ihm Prof. Dr. Manfred Oeming und Prof. Dr. Oded Lipschits.

Auch die Funde aus den späteren Siedlungsschichten sind eindrucksvoll. Das jüdische Leben von der Perserzeit bis in die Römerzeit wird durch viele Einzelelemente lebendig: Dazu gehören Kruginschriften und Steingefäße, 14 Ritualbäder und große unterirdische Tauben­schläge, sogenannte Columbarien. 2008 wurde in einem Columbarium ein Hort von Silbermünzen entdeckt. Die römische Epoche wird unter anderem durch einen Mosaikfußboden lebendig. Das reiche christliche Mönchs- und Pilgerwesen der byzantin­ischen Epoche lässt sich an einem großen Kloster, an einer mehrfach restaurierten Kirche und an einem großen Friedhof erkennen. Aus der islamischen Epoche ist ein Landhaus mit zugehörigen Produktions­installationen erhalten.

Shimon Peres lässt sich im Gespräch mit den Ausgräbern verschiedene Funde erklären.

Während seines zweistündigen Besuchs in Ramat Rahel ließ sich der Staatspräsident, der sich lebhaft für Archäologie interessiert, verschiedene Funde von den Ausgräbern erklären. Dabei suchte er auch das Gespräch mit den deutschen Studierenden. Wie Prof. Oeming betont, würdigte Shimon Peres die Ausgrabung als „eine der wichtigsten Entdeckungen für die Geschichte Israels“. Der Heidelberger Wissenschaftler: „Neben den archäologischen Funden ist das gemeinsame Grabungsprojekt auch für die deutsch-israelischen und die jüdisch-christlichen Beziehungen von großer Bedeutung.“

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 21.08.2009
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